Das großzügige Gelände des Sportauspuffherstellers Bastuck fungierte als Ausgangspunkt und bot ein schön gestaltetes Rallyezentrum. Die drei neu ausgewählten Sonderprüfungen hinterließen nach der Besichtigung bei allen Teams viel Respekt und wurden durchweg als sehr anspruchsvoll tituliert. Mit über 7 km Länge und mehrfachem Wechsel zwischen Asphalt und Schotterstücken, war die Prüfung Homeswald die Königsprüfung. Mit 70 zum Start zugelassenen Fahrzeugen übertraf das Nennergebnis gewaltig die Erwartungen der Veranstaltergemeinschaft. Schließlich wurde hier mit einem Shakedown am Freitag, sowie einem Showstart in der Innenstadt von Lebach auch einiges geboten.
Wie gerne hätten Reiter/ Fegert das Potenzial des infernalisch klingenden BMW M 3 gezeigt, doch eine defekte Benzinpumpe verhinderte dies bereits auf der ersten Prüfung. ?Was kommt denn nach Pech?? so Frank nach den neuerlichen technischen Problemen an seinem Boliden. So lieferten zwei andere eine packende Show um den Sieg im Lebacher Land. Armin Sommer und Bianca Lauck auf dem Sauer-Subaru zeigten einen packenden Schlagabtausch mit der Vater-Sohn-Besatzung Willi und Kai Stumpf auf dem bärenstarken BMW M 3. Nur 0,6 Sekunden trennten das Spitzenduo vor der letzten Prüfung. Stumpf setzte alles auf eine Karte und nahm sich die Bestzeit. Doch er startete zu früh und bekam dafür eine Strafe von 10 Sekunden. Somit triumphierten Armin Sommer und Bianca Lauck. Endlich standen sie nach vielen zweiten und dritten Plätzen in dieser Saison ganz oben auf dem Treppchen.
Die bereits gekrönten Saarlandmeister Lars Mysliwietz und Oliver Schumacher ließen es keineswegs langsam angehen, und fuhren wie gewohnt zum Klassensieg. Dahinter platzierten sich das Ehepaar Dieter und Claudia Reiland, die nach einer sagenhaften Ausfallorgie von 10 Rallyes in Folge nun endlich wieder das Ziel sahen. ?Das war die letzte Chance für den Galant, ansonsten hätte es wahrscheinlich eine Feuerbestattung gegeben? feixte das überglückliche Duo am Abend. Aber auch Michael Herresthal und Heiko Geiges hatten allen Grund zur Freude, schließlich setzten sie sich mit ihrem limettenfarbenen Ford Escort RS 2000 gegen die beiden stark drängenden Peugeot 306 in der H 13 durch. Das interne Duell des besten Löwenbändigers gewannen Malter/Schuh vor Gropp/Kesselring.
Das Mixteam Willi Bus und Nicole Eul dominierten in der Anfangsphase das Geschehen in der H 12 und fuhren munter unter den Top 5 im Gesamtklassement mit. Ein abgesprungener Keilriemen, und eine zu lange Reparaturzeit zwang die beiden jedoch zur Aufgabe in der Halbzeit. Für Frank Schmeer und Michael Bender lief es auf den Sonderprüfungen perfekt , und sie erfuhren sich mit großem Einsatz einen Vorsprung von 16,5 Sekunden auf ihre erfolgsverwöhnten Markenkollegen Schumacher/Christ. Doch leider übersahen sie im Bordbuch, dass die Rallye noch über die Zielrampe in der Innenstadt führte und verpassten somit diese Zeitkontrolle, was den Ausschluss der Wertung zur Folge hatte. Tobias Alzenberger und Florian Schneider wollten das Citroen Saxo-Duell gegen Pütz / Juchmes unbedingt gewinnen und holten das letzte aus ihrem Wagen heraus. Eine Fabelzeit mit fast 10 Sekunden Vorsprung auf der ersten Prüfung zeugte von dem großen Einsatz. Doch die Zielkurve wurde zum Verhängnis, denn dort befand sich ein tückischer ?Springbaum?, der den beiden frontal in den Wagen sprang und einen Totalschaden fabrizierte.
Auch in der Klasse H 11 konnten gleich zwei Teams innerhalb einer Familie von solch hinterlistigen Bäumen berichten. Vater Peter und Sohn Sven beschädigten sich Ihre Fahrzeuge nach unplanmäßigem verlassen der Strecke nachhaltig. Somit war der Weg frei für Hans-Peter und Sebastian Enzweiler, die den kleinen Suzuki gekonnt um die Kurven warfen und trotz einiger wilder Attacken das Fahrzeug heil ins Ziel brachten.
Gerd Römpert und Marco Haag begeisterten erneut mit einer spektakulären und fehlerfreien Fahrt, was abermals mit dem Gruppensieg in der Klasse der Youngtimer belohnt wurde. In der Gruppe G blieb es bis zum Zieleinlauf sehr spannend. Schließlich setzten sich Gernot und Sandra Gräf auf ihrem postgelben Audi A 3 mit knappem Vorsprung gegen das immer stärker werdende Team vom ADAC Nordbaden, Marco Fleischmann und Michael Herter auf dem Opel Kadett GSI, durch. Die G 19 entschieden Werner Linnig und Uwe Fandel auf Honda Civic für sich.
Gesamtergebnis der 1. Rallye Lebacher Land
1. Armin Sommer / Bianca Lauck Subaru WRX STI 22:10,1
2. Willi Stumpf / Kai Stumpf BMW M 3 + 8,2
3. Lars Mysliwietz / Oliver Schumacher Honda Civic Type R + 40,9
4. Dieter Reiland / Claudia Reiland Mitsubishi Galant VR4 +1:05,6
5. Michael Herresthal / Heiko Geiges Ford Escort RS 2000 + 1:20,7
6. Stefan Malter / Katja Schuh Peugeot 306 S 16 + 1:22,9
7. Uwe Gropp / Patrick Kesselring Peugeot 306 Maxi + 1:33,4
8. Joachim Hohloch / Susanne Hohloch BMW M 3 + 1:34,2
9. Peter Schillo / Silke Schillo Ford Escort 1 RS + 1:43,5
10. Andreas Konrath / Mark Ternes Opel Kadett E GSI + 1:57,3
