Grabfeld-Rallye

Schuhej siegt vor Koch

Jörg Schuhej gewinnt zusammen mit Co Steffen Reith die diesjährige Grabfeld-Rallye. Vorjahressieger Marco Koch muss sich knapp geschlagen mit Rang zwei zufrieden geben.

<strong>SIEG:</strong> Jörg Schuhej gewinnt im Grabfeld

Beim Spaziergang durch den Startpark zählte man mindestens ein Dutzend Siegerkandidaten. Eine große Unbekannte war auch das Wetter, ein Blick in den Himmel ließ nichts Gutes verheißen. Doch es sollte trocken bleiben, es zeigte sich sogar mehrfach die Sonne und ließ beim Publikum gute Stimmung aufkommen. Nach drei Prüfungen kristallisierte sich ein spannender Dreikampf heraus. Nicolas Hässler führte im Porsche 911 mit 0,3 Sekunden vor Marco Koch im Opel Kadett C, dem Gewinner der beiden letzten Ausgaben. Jörg Schuhej (Mitsubishi) verbuchte die beiden ersten Bestzeiten, verlor auf der längsten und schnellsten Prüfung „Bayernturm“ knapp fünf Sekunden auf die schnellen Hecktriebler und fiel auf den dritten Platz in der Zwischenwertung zurück.


Derweilen blieben die ersten Fahrzeuge auf der Strecke. Reinhard Honkes Ford Escort beendete seinen Dienst mit blauem Dunst in der ersten Prüfung. Nur wenig später musste Michael Rausch nach guten Zeiten seinen Opel Ascona abstellen. Auf WP 1 gab es auffällig viele Reifenschäden, die allesamt aus einer Reihe von Betonsteinen am Rande einer schnellen Rechtskurve resultierten. Natürlich möchte ein Veranstalter Straßenschäden minimieren, doch diese Variante war  doch wohl etwas zu hart und barg viel zu große Risiken! Fritz Michalek verbog beim Einschlag in die Bäume die Karosse seines Opel Manta A nachhaltig, noch extremer fiel der Abflug eines schnellen Youngster aus. Bei Höchstgeschwindigkeit verlor Jörg Broschart seinen Citroen C2 R2 Max aus der Kontrolle und fabrizierte einen Totalschaden. Nach kurzem Check im Krankenhaus wurde das Duo mit starken Prellungen wieder entlassen. „Das ist bitterschade, die beiden waren echt gut drauf und jetzt das“, resümierte Markenkollege Benjamin Scheller am Abend.


Nach WP 4 musste Hässler seinen Porsche mit technischem Defekt abstellen, somit kam es zum Showdown der beiden Hessen. Jörg Schuhej und Copilot Steffen Reith setzten alles auf eine Karte und ließen sich die restlichen Bestzeiten notieren. „Wir sind auch mit dem zweiten Platz sehr zufrieden und gegen Jörg zu verlieren ist wahrlich keine Schande“, zollte Koch-Beifahrer Stefan Assmann am Abend seinen Respekt. Fritz Köhler und Petra Hägele komplettierten das Podium und gewannen die Klasse H15 vor Heiko Hahn und Werner Mühl, die allesamt auf BMW M3 E36 antraten. Daniel Rexhausen hatte am Abend reichlich Grund zur Freude, schließlich endete seine Serie von Ausfällen mit einem Klassensieg vor Ludwig Holnburger und Florian Stix (alle Mitsubishi Evo). Dominik Honke setzte sich mit seinem Ford Sierra gegen Raphael Ramonat (Mitsubishi) durch. Bernd Michel ließ seinen Opel Astra mit gewohnt hohem Einsatz über die Pisten fliegen und erreichte als schnellstes frontgetriebene Fahrzeug das Ziel unter den Top 10.


Nach fast einem Jahr Pause kehrte Wolfgang Günther auf einem Subaru Impreza N16 aus dem Hause Wallenwein Rallye Sport ins Cockpit zurück und setzte sich an die Spitze der Gruppe N. Raffael Sulzinger und Tina Annemüller agierten auf der letzten Rille und entschieden trotz eines kleinen Ausrittes in WP 6 die Klasse H13 vor Benni Scheller im Citroen C2 R2 Max. An Marcel Mahr-Graulich und Nadja Hartung beißen sich in der Gruppe G die Gegner ihre Zähne aus. Auch diesmal erreichte das Duo als Sieger der seriennahen Fahrzeuge das Festzelt. Die Youngtimer-Wertung gewann Sepp Gruber im Ford Escort Cosworth vom MSC Kitzbühel, der bei der Siegerehrung standesgemäß mit dem Titel „Ski fahrn“ empfangen wurde. In der Klasse F8 lieferten sich Wolfgang Stopfer und Thilo Wagner ein tolles Duell um den Sieg. Letztlich setzte sich Stopfer im älteren Honda Civic Modell durch. Eine tolle Vorstellung lieferte Dominik Dinkel im VW Polo ab, der mit einem deutlichen Klassensieg auf dem 30. Gesamtplatz abschloss und damit viele stärkere Fahrzeuge hinter sich halten konnte.


Der Höhepunkt kam zum Schluss: Auf dem „Festplatz“, der eigentlich ein Fußballplatz ist und nach den heftigen Schauern und den daraus resultierenden tiefen Spurrinnen nach einer Grundsanierung schreit, wurde bereits einige Tage zuvor das Zelt für die legendäre WP 8 aufgebaut. Diese zählt zu den längsten und anspruchsvollsten weltweit und kein Teilnehmer lässt sie aus, auch diejenigen nicht die bereits frühzeitig ausschieden. Mit einer spektakulären Lasershow betraten die "Grabfeld-Macher" Stefan Raab und Bernd Menzel unter tosendem Applaus im Boxeroutfit die Bühne und lieferten einen sehenswerten Showkampf ab. Als die drei Bestplatzierten mit ihren Autos auf die Bühne fuhren erreichte die Stimmung ihren Siedepunkt. Gänsehaut pur, das muss man einfach erlebt haben! Die anschließende Party, mit spektakulären Tanz- und Thekeneinlagen endeten in den frühen Morgenstunden, als die ersten wieder zum Frühstück erschienen.


Ergebnis 18. ADAC Grabfeld-Rallye
01. Schuhej Jörg/Reith Steffen, Mitsubishi Lancer Evo VII 21:48,4
02. Koch Marco/Assmann Stefan, Opel Kadett C 21:57,1
03. Köhler Fritz/Hägele Petra, BMW M3 E36 22:15,9
04. Rexhausen Daniel/Clemens Stefan, Mitsubishi Lancer Evo IX 22:26,0
05. Holnburger Ludwig/Schaarschmidt Ina, Mitsubishi Lancer Evo VII 22:37,2
06. Honke Dominik/Motschenbacher Michael, Ford Sierra Cosworth 22:37,8
07. Ramonat Raphael/Schmidt Steffen, Mitsubishi Lancer Evo 6.5 22:40,5
08. Hahn Heiko/Hinterwäller Bodo, BMW M3 22:42,3
09. Michel Bernd/Hartbauer Bernd, Opel Astra GSI 22:42,4
10. Stix Florian/Schrankl Siggi, Mitsubishi Lancer Evo 6.5 22:46,8

  

GALERIE: Die Bilder der 18. Grabfeld-Rallye ...
 

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