Die Veranstaltergemeinschaft aus acht ADAC- und DMV-Vereinen verzeichnet mit 83 Startern das beste Nennergebnis seit dem Comeback der einzigen Rallye in Südhessen im Jahr 2008. Der Endlauf zum Südwestpokal führt im Odenwald über kurvenreiche Asphaltstraßen. Die Prüfungen sind nach einem Regenguss am Morgen nass und rutschig, feuchtes Herbstlaub auf der Fahrbahn sorgt für den besonderen Kick. Allradwetter also – die Gruppe-H-Mitsubishi von Jörg Schuhej / Steffen Reith (Evo 7) und Georg Pruchniewicz / Patrick Helfrich (Evo 8) sind bei diesem Wetter die heißesten Tipps, nicht mehr Marco Koch und Stefan Assmann im Opel Kadett C oder Fritz Köhler und Petra Hägele im BMW M3.
Jörg Schuhej gewinnt im Gruppe-H-Mitsubishi den kurzen Auftakt am „Salztrog“, auf der früheren Bergrennstrecke Zotzenbach schnappt ihm jedoch der Lokalmatador Georg Pruchniewicz die Bestzeit weg, der auf dem anschließenden Rundkurs noch mal zulegt und mit nur drei Zehnteln Rückstand die Halbzeitpause in Affolterbach erreicht. Ingo Koschmieder und Stephan Schneeweiß fahren im Gruppe-H-Evo 8 stark und liegen als Dritte nur acht Sekunden zurück. Sie haben ihrerseits ein 10-Sekunden-Polster gegenüber den beiden schnellsten Hecktrieblern; dabei sind die Junioren Markus Löffelhardt und Sarah Hess im seriennahen Gruppe-F-M3 dem Koch-Kadett bis auf vier Zehntel auf die Pelle gerückt. Fritz Köhler hat den BMW M3 schon vor der WP 2 aufgeladen.
In der zweiten Runde setzen Schuhej und Pruchniewicz ihr Duell fort. Vor dem Finale auf dem Rundkurs Überwald hat Georg Pruchniewicz mit sechs Zehntelsekunden die Nase vorn. Doch dann endet das Kopf-an-Kopf-Rennen in eine blau-weißen Wolke, der Turbo des Lokalmatadors und Vorjahreszweiten geht hoch. Während Schuhej und Reith den Nibelungenring-Sieg nach Hause fahren, entfacht Marco Koch bei abtrocknender Fahrbahn noch ein Feuerwerk mit dem grünen C-Kadett. Mit zwei Bestzeiten fliegen Koch und Assmann noch am weißen Lancer von Koschmieder und Schneeweiß vorbei auf Rang 2.
Markus Löffelhardt und Sarah Hess zeigen bei den rutschigen Bedingungen eine großartige Leistung. Mit dem roten Compact-M3 können sie den Schweizer Vorjahressieger Urs Hunziker und Melanie Wahl im Gruppe-N-Impreza um drei Zehntel schlagen und die Gruppe N/F zu ihren Gunsten entscheiden. Hinter dem Gruppe-CTC-Sieger Andreas Baier im BMW M3 und dem Gruppe-G-Dauersieger Bernd Fruck im Audi TT RS liefern sich die 318is-Piloten Jochen Böhringer und Christian Sier einen sehenswerten Kampf um Gesamtplatz 8. Im Ziel haben die Schwaben Böhringer und Arnold knapp drei Sekunden Vorsprung auf ihre hessischen Rivalen Sier und Habicht und holen den Klassensiegerpokal in der 2-Liter-Klasse der Gruppe N/F gegen 20 Konkurrenten. Die Mitfavoriten Walter Kühle und Ilona Zigan rutschen auf der ersten Prüfung, die dann abgebrochen wird, heftig ins Aus, sind aber wohlauf.
Hinter dem Feld der Rallye 200 starten 45 historische Rallye-Fahrzeuge zur Gleichmäßigkeitsprüfung. Mit der geringsten Abweichung stehen die Pfälzer Thomas und Albert Gutheil (Toyota Celica ST182) ganz oben auf den Treppchen, umrahmt von Udo Wagner und Sebastian Kurz (BMW 325) sowie Michael Vogel und Regina Kuhn (Suzuki Swift).
Ergebnis 46. ADAC/DMV-Nibelungenring-Rallye:
01. Schuhej/Reith, Mitsubishi Evo 7, H16, 22:28,1
02. Koch/Assmann, Opel Kadett C 16V, H14, +14,1
03. Koschmieder/Schneeweiß, Mitsubishi Evo 8, H16, +15,5
04. Löffelhardt/Hess, BMW M3 Compact, F3B, +38,3
05. Hunziker/Wahl, Subaru Impreza N16, N3A, +38,6
06. Baier/Weber, BMW M3 E36, C28, +45,8
07. Fruck/Luther, Audi TT RS, G21, +1:07,9
08. Böhringer/Arnold, BMW 318is, F8, +1:24,5
09. Sier/Habicht, BMW 318is, F8, +1:27,3
10. Breiler/Weber, Mitsubishi Evo 10, G21, +1:33,2
GALERIE: Die Bilder der Nibelungenring-Rallye 2013 ...
