Rund um den Alheimer

Schuhej kämpft Koch am Alheimer nieder

Bei der nordhessischen Alheimer-Rallye liefern sich Marco Koch im C-Kadett und Jörg Schuhej im Mitsubishi ein extrem spannendes Duell. Koch führt bis zur letzten Prüfung, doch unter dem Zielbogen strahlt Schuhej.

Die beiden Landstraßen-Prüfungen über die frühere Rotenburger Bergrennstrecke „Stock“ sowie über den „Schwarzen Stock“ bei Rittershain sowie ein neuer Rundkurs bei Sterkelshausen liegen vor den 57 Teams, die in Alheim-Heinebach zur 29. Ausgabe der ADAC-Rallye Rund um den Alheimer des MSC Braach starten, gefolgt von 37 Teams der Gleichmäßigkeitsprüfung. Der Belag ist zwar vom Start bis ins Ziel Asphalt, doch kleinere und größere Schauer sorgen für ständig wechselnde Grip-Bedingungen, bei der Reifenwahl spielt das Glück eine wichtige Rolle.

Marco Koch und Stefan Assmann legen nach fast neunmonatiger Rallyepause mit dem grünen C-Kadett los wie die Feuerwehr und setzen am Stock die Bestmarke, mehr als drei Sekunden vor Jörg Schuhej und Tanja Timmer im Gruppe-H-Mitsubishi, der nur eine Zehntel schneller fährt als Axel Nörenberg und Meike Maulitz im BMW M3 CSL. Für einen Mitfavoriten bedeutet die erste Kurvenkombination nach der langen Startgeraden schon das Ende der Träume: Stefan Göttig und Andreas von Skopnik rutschen mit dem Gruppe-H-Lancer in den Acker und büßen rund dreißig Sekunden ein. Der Melsungen-Sieger lässt sich allerdings davon nicht beeindrucken und revanchiert sich mit der Bestzeit am „Schwarzen Stock“, während sich Schuhej die Bestzeit auf dem Rundkurs sichert. Nörenberg muss wegen Elektrik-Problemen auf der zweiten Prüfung aufgeben. Die Halbzeitpause erreicht Koch mit 1,5 Sekunden Vorsprung vor Schuhej. Als Dritte liegen die Eheleute Frank und Inge Herrmann aus dem schwäbischen Notzingen im Gruppe-N-Lancer bereits 18 Sekunden zurück, ihnen folgen Lars Garten und Kathrin Assmann im BMW M3, die Brüder Patrick und Jannik Eder, die Thüringer Martin Wagner und Alexander Rödiger (beide im Gruppe-F-Evo 6) – und Stefan Göttig nach flotter Aufholjagd.

Die zweite Schleife beginnt Koch mit seiner zweiten Bestzeit, Schuhej kontert sofort auf der WP 5. Vor dem abschließenden Rundkurs ist Kochs Vorsprung auf drei Zehntelsekunden zusammengeschmolzen. Das Finale erlebt einen nervenstarken Jörg Schuhej, der mit Traktion und Drehmoment die Bestzeit setzt und mit seiner Copilotin Tanja Timmer im Ziel allen Grund zum Jubeln hat. Für Marco Koch und Stefan Assmann reicht der Gewichtsvorteil des Kadett nicht zum Sieg, immerhin bleibt ihnen der zweite Gesamtrang. Stefan Göttig und Andreas von Skopnik werden für die Aufholjagd mit dem dritten Podiumsplatz belohnt. Frank und Inge Herrmann gewinnen die Gruppe F vor den Eder-Brüdern, zwischen den beiden Mitsubishi hält Lars Garten die BMW-Fahne hoch. Martin Wagner fällt noch auf der letzten Prüfung aus.

In der 2-Liter-Klasse der Gruppe H klafft hinter Koch ein Loch von über zwei Minuten; den Kampf um Klassenrang 2 gewinnt der Thüringer Andre Müller im Renault Clio mit drei Zehntel Vorsprung gegen den Franken Gerrit Schmitt im Opel Kadett. In der 1600-cm³-Klasse hält der Opel Corsa von Sven Werlich und Alex Dittmann – endlich – durch und holt den Sieg vor den beiden Markenkollegen Joachim Hischke und Sven Bremicker. In der Gruppe F erben die Westfalen André Wilhelmstroop und Anni Löseke im Honda Civic den Klassensieg nach dem frühen Ausfall von Christian Sier. Schneller als das Honda-Team fliegt der Osthesse Steven Philippent im Gruppe-F-Peugeot 106 über die beiden „Stöcke“; mit Copilotin Ulrike Berleth verweisen sie Philip Schwarz und Louisa Geitz im Mitsubishi Colt auf den zweiten Platz. Sogar die 1400-cm³-Klasse ist mit drei Teams besetzt, hier holen sich Niklas Pöttgen und Jan-Eric Bemmann – erst 22 bzw. 14 Jahre alt – ihre ersten Pötte. 

In der Gruppe G zeigen Wilfried Fränzke und Tochter Kerstin der Konkurrenz einmal mehr das Heck ihres Subaru, die kleinere Klasse sichern sich Hagen Maikranz und Luca Möbus im Audi A3. Bei den „jungen“ CTC-Fahrzeugen siegt Stefan Schwarz in der Allrad-Celica vor Marco Mulfinger im BMW M3, bei den „alten“ CTC setzt sich das Kasseler Ehepaar Jörg und Silvia Pönisch im Fiat X1/9 am besten in Szene. Die Ausfallquote bleibt gering; nur 10 der 57 Starter kommen nicht ins Ziel.

Dafür überschlägt sich ein Fahrzeug der historischen Gleichmäßigkeitsprüfung spektakulär auf der letzten Prüfung. Den Sieg in der mit 37 Fahrzeugen gut besetzten „Retro“-Rallye machen drei bestens eingespielte Familienteams mit echten Oldies untereinander aus. Hans-Heinrich und Hannes Martin (Vater und Sohn im Gruppe-2-Käfer von 1973) durchfahren die Lichtschranken mit nur acht Zehntel Abweichung und gewinnen vor dem Ehepaar Rainer Schlesinger und Sabine Rade im BMW 2002 ti von 1969 und dem schwäbischen Vater-Sohn-Team Max und Timo Birnbreier in der Lancia Fulvia aus dem Jahr 1973.

Ergebnis 29. ADAC-Rallye 35 Rund um den Alheimer

1.Jörg Schuhej / Tanja TimmerMitsubishi Evo 7H1620:42,0
2.Marco Koch / Stefan AssmannOpel Kadett C 16VH14+2,6
3.Stefan Göttig / Andreas von SkopnikMitsubishi Evo 7H16+39,7
4.Frank Herrmann / Inge HerrmannMitsubishi Evo 9F3A+43,9
5.Lars Garten / Kathrin GaßmannBMW M3 E36H15+1:00,0
6.Patrick Eder / Jannik EderMitsubishi Evo 6F3A+1:00,9
7.John Macht / Julia HugMitsubishi Evo 6H16+1:16,2
8.Stefan Schwarz / Christian GrohToyota Celica GT-4C28+1:36,1
9.Ulli Gropengießer / Chris GropengießerFord Escort CosworthH16+2:09,5
10.Wilfried Fränzke / Kerstin FränzkeSubaru Impreza STIG21+2:12,4

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