Ganze 6,1 Sekunden trennten das fehlerfrei agierende Duo aus der Eifel von seinen ärgsten Verfolgern, dem thüringisch-sächsischen Mixedteam Jeffrey Wiesner/Claudia Harloff. Im Blickpunkt auch Vorjahres-Champion Gianni di Noto mit Frank Christian: Über weite Strecken im Führungskampf mittendrin statt nur dabei, verloren sie im Schlussspurt durch einen Reifenschaden alle Chancen. Mit einer Bestzeit bei der finalen Zuschauerprüfung sicherten sie sich verdient den dritten Podiumsplatz.
Beeindruckt und zugleich überrascht von den Anforderungen eines Rallye-Wochenendes zeigte sich Gaststarterin Katja Poensgen. Die 29-Jährige, die als erste Frau im Jahr 2001 Punkte in der Motorrad-Weltmeisterschaft sammelte und sich zur Zeit voll und ganz auf ihr Töchterchen Hollie konzentriert, startete mit gehörigem Respekt und steigerte sich kontinuierlich. ?Das war der Wahnsinn, ich bin völlig platt?, strahlte sie nach ihrem erfolgreichen Drift-Debüt im von dem Lifestyle-Magazin ?Matador? unterstützten Rallye-Swift. ?Nie hätte ich gedacht, dass Rallyefahren physisch und vor allem psychisch so kräfteraubend ist. Dennoch, sollte wieder einmal ein Platz frei sein, ein Anruf genügt.?
Im Sekundentakt hetzten die Suzuki-Youngsters durch Niedersachsen und lieferten sich eindrucksvolle Duelle um die Vorherrschaft in der beliebten Markenserie. Selbst den siebtplatzierten Lokalmatador Christian Riedemann und den ebenfalls 18 Jahre jungen Tim Dämgen auf Rang acht trennte im Ziel nur eine knappe Minute von Sieger Schütt. Das bisher gewohnte Bild des Suzuki Rallye Cups bot sich diesmal nur kurz: Tabellenführer Florian Niegel markierte zwar die erste Bestzeit, doch auf den verwinkelten Asphaltpisten des IVG-Geländes, ein ehemaliges Militärgelände, fand der Auftakt-Doppelsieger nicht zum gewohnten Rhythmus und musste sich am Ende mit Rang fünf begnügen. Nur ungleich besser Mark Wallenwein, dessen früher Höhenflug unsanft an einem Baum endete. Mit demolierter Fahrzeugfront kämpfte der 19-jährige Schwabe weiter in der Spitzengruppe, ließ sich wie Niegel für drei Bestzeiten einen Sonderpunkt gutschreiben und landete auf Platz vier.
Nur wenige Minuten hinter dem siegreichen Toptrio Schütt/Juchmes, Wiesner/Harloff und Di Noto/Christian tobten die Ladys aus dem Cup durchs Sulinger Land. Die Schweizerin Iris Thurnherr behielt als Cup-Fünfzehnte die Oberhand in der internen Damenwertung. Direkt dahinter folgte die ebenfalls 22 Jahre junge Maike Suhr vor VIP-Gaststarterin Katja Poensgen. In respektvollem Abstand von weiteren neun Minuten folgten als Gastfahrerinnen die beiden Journalistinnen Carmen Meyer (Prinz) und Sabine Franz (Woman), die wie Motorradass Katja Poensgen in der attraktiven Markenserie ihr Rallye-Debüt gaben.
Ergebnis ADAC Mobil Pegasus Rallye Sulinger Land
[I](3. von 8 Cup-Läufen)[/I]
01. Udo Schütt/Thomas Juchmes(R), 1.26.51,3 Std.
02. Jeffrey Wiesner/Claudia Harloff, + 0.06,1 min
03. Gianni di Noto/Frank Christian, + 0.18,8 min
04. Mark Wallenwein/Stefan Kopczyk(R), + 0.21,1 min
05. Florian Niegel/Bianca Vogt(R), + 0.29,1 min
06. Jörn Limbach/Jenny Seebach, + 0.41,7 min
07. Christian Riedemann/Jean Ihlefeldt(R), + 0.58,9 min
08. Tim Dämgen/Daniel Gemmer(R), + 1.02,3 min
09. Sven Allinger/Emanuel Sauer, + 2.42,5 min
10. Kari Hytönen/Teemu Honkonen, + 3.31,6 min
11. Iris Thurnherr/Michaela Casper(R), + 4.00,5 min
12. Maike Suhr/Björn Röhm(R), + 4.25,6 min
13. Katja Poensgen/Gerhard Weiss*, + 6.41,6 min
14. Carmen Meyer/Jan Enderle*, + 15.25,1 min
15. Sabine Franz/Michael Wenzel*, + 15.56,7 min
Nicht gewertet: Maik Steudten/Katrin Becker* (Antriebswelle, WP 1) Mario Thelen/Daniel Ahrens (Tank, WP 1) Christoph Wakan/Oliver Bobring (Unfall, WP 10)
*Gaststarter, (R) Rookie.
Hankook-WP-Bestzeitprämien: Niegel und Wallenwein (je 3) je 75 Euro, Schütt und Di Noto (je 2) je 50 Euro, Wiesner (1) 25 Euro.
Cup-Stand (nach 3 von 8 Läufen): 1. Niegel (inkl. eines Bonuspunktes Bestzeitprämie 50 Punkte) 2. Schütt (47 Punkte) 3. Wiesner (32 Punkte) 4. Di Noto, (28 Punkte) 5. Riedemann (20 Punkte) 6. Wallenwein (inkl. 1 Bonuspunkt Bestzeitprämie 17 Punkte) 7. Hytönen und Wakan (je 12 Punkte) 9. Dämgen (10 Punkte) 10. Limbach (6 Punkte) 11. Allinger und Thurnherr (je 2 Punkte).
Rookie-Wertung: 1. Niegel (14 Punkte), 2. Schütt (12 Punkte), 3. Wakan und Wallenwein (je 4 Punkte), 5. Riedemann (2 Punkte)