Roland-Rallye

Schotter-Auftakt für Kleinwächter

Den ersten Lauf zum Schotter-Cup gewinnt Thomas Kleinwächter im Mitsubishi Evo 7 vor den Markenkollegen Ramonat, Weileder und Dinkel.

<strong>SIEG:</strong> Thomas Kleinwächter gewinnt den Schotter-Auftakt

Der finnische Schotter-Cup-Champion Jaakko Keskinen erlebt bei der 41. ADAC-Roland-Rallye einen rabenschwarzen Tag. Im Gruppe-H-Evo 7 statt im Gruppe-N-Evo 10 gestartet, fällt er schon auf der ersten Prüfung aus: Das Mitteldifferenzial arbeitet schlecht, dann gibt der Motor den Geist auf.

 

Thomas Kleinwächter, ebenfalls mit einem Gruppe-H-Evo 7 unterwegs, markiert die erste Bestzeit auf den Gras- und Schotterwegen bei Großwechsungen, doch auf dem kurzen-Asphalt-Sprint von Hörningen nach Herreden kontert Rudi Reindl, dessen Co Michael Ehrle für diese Rallye einen Gruppe-N-Evo 9 aus Rumänien importiert hat. Reindl übernimmt die Spitze mit einer Zehntelsekunde Vorsprung. Die dritte Prüfung bei Hörningen mit 100% Schotter wird wieder zur Beute von Kleinwächter, der mit exakt einer Sekunde Vorsprung den legendären Stadtrundkurs in Nordhausen erreicht. Mit groben Reifen schlingert er spektakulär – aber nicht sonderlich flott - um den Kurs, während Reindl und Ramonat ein höllisches Tempo vorlegen.

 

Doch beim Einstieg in den steil bergab führenden Schotterweg durch den Stadtpark "Gehege" trifft Reindl einen Baumstumpf und reißt sich ein Rad ab. Kleinwächter führt bei Halbzeit mit 10 Sekunden Vorsprung vor Raphael Ramonat, der seinerseits ein 15-Sekunden-Polster auf das Duo Rudi Weileder und Michael Dinkel herausgefahren hat. In der zweiten Schleife vergrößern Thomas und Andrea Kleinwächter ihren Vorsprung und holen sich den Gesamtsieg vor Raphael Ramonat und Steffen Schmidt. Rudi und Simone Weileder setzen sich – mit einem Lancer Baujahr 1993 - im zweiten Umlauf von Michael Dinkel und Michael Bayer ab und stehen abends auf dem Podium, während Dinkel Vierter wird, aber die Gruppe N/F gewinnt. Fast hätte ihn noch der Allrad-325 von Gerd Tabbert geschnappt, doch um drei Zehntel verpasst der BMW-Pilot den vierten Lancer.

 

Schon auf Rang 6 driftet der erste BMW 318is durchs Ziel. Günther Werner und Hans-Peter Schmitz sind eine Klasse für sich. Denis Teves (318) hält bis zur Halbzeit prächtig mit, in der zweiten Schleife holt ihn Mark Muschiol im Clio ein; zeitgleich landen sie auf den Plätzen 9 und 10 insgesamt und den Plätzen 2 und 3 der 2-Liter-Klasse der Gruppe N/F – mit 23 Fahrzeugen superstark besetzt. Die nächsten Plätze gehen an den Finnen Mika Kitola im Honda Civic und an Felix Weisert im BMW, der als schnellster Junior der Roland-Rallye geehrt wird.

 

Die 2-Liter-Gruppe-Autos der Gruppe H kommen an die zahmeren Gruppe-F-Autos nicht heran, zeigen aber untereinander einen sehenswerten Dreikampf, den Thomas Böhm im Opel Astra vor Sigi Damm im Audi 80 Quattro und Dark Liebehenschel im Citroen Saxo gewinnt. Die kleinste Klasse sieht Stephan Monté im Micra vorn, knapp vor Jan Rößner im Suzuki. In der Gruppe G bezwingt Klaus Braun im Allrad-Vectra den frontgetriebenen Astra von Thomas Singer.

 

Weil der Klassiker Hörningen wegen Bauarbeiten in zwei WPs aufgeteilt wird, sind die WPs 1-3-5-7 reine Schotterprüfungen, während die WPs 2-4-6-8 zu 90% auf Asphalt laufen. Das führt zu erheblichen Unterschieden bei den WP-Platzierungen: Kleinwächter gewinnt alle vier Schottersprints, während auf Asphalt dreimal Ramonat und einmal Reindl die Bestzeiten setzen. Im Schotter glänzt Rudi Weileder mit zwei zweiten Rängen und Subaru-Pilot Jörg Mittelsdorf mit zwei dritten Rängen, während Patrick Neidhardt mit seinem Audi A4 Quattro im Stadtrundkurs beide mal hinter Ramonat Zweiter wird und Dark Liebehenschel als Drittschnellster bei der ersten Gehege-Passage glänzt.

 

Die Fahrer zeigen sich von den Strecken begeistert, doch sie fordern auch viel Fahrkönnen und kosten – bei sommerlichem Wetter – manchen Schweißtropfen. Zahlreiche Ausrutscher – ohne jeden Personenschaden - reißen nicht nur etliche Lücken ins Feld, sie dezimieren es auch von 62 Teams am Start auf 45 im Ziel.

 

Ergebnis 41. ADAC-Roland-Rallye Nordhausen am 7. Mai 2011:

01. Thomas und A. Kleinwächter, Mitsubishi Evo 7, H16, 19:13,8 Min.
02. Raphael Ramonat/S. Schmidt, Mitsubishi Evo 6, H16, + 22,4
03. Rudi und Simone Weileder, Mitsubishi Evo 3, H16, + 38,4
04. Michael Dinkel/M. Bayer, Mitsubishi Evo 7, N3A, + 54,2
05. Gerd Tabbert/M. Keller, BMW 325ix, N3B, + 54,5
06. Günther Werner/H. Schmiztz, BMW 318is, F8, + 1:01,6.
07. Patrick Neidhardt/P. Messerschmidt, Audi A4, F3A, + 1:05,9
08. Jörg Mittelsdorf/R. Sonntag, Subaru Impreza, C28, + 1:02,2
09. Denis Teves/R. Schultheis, BMW 318is, F8, + 1:25,5
10. Mark Muschiol/K. Munkwitz, Renault Clio, N8, + 1:25,5

 

GALERIE: Die Bilder der Roland-Rallye Nordhausen ...

 

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