Nationale Szene

Sachsen starten spät(er)

Trotz klirrender Kälte kamen wieder mehr als Tausend Zuschauer zur Rallye-Show am Sachsenring. Über 50 Teams stellten ihre Fahrzeuge für die Saison 2018 vor und nutzten die Gelegenheit zum Testen und für Mitfahrten auf der Rennstrecke.

In der Mittagspause plauderten Sachsens bekannteste Rallyefahrer – nur Julius Tannert konnte nicht kommen – über ihre Pläne für 2018. Sepp Wiegand hofft auf Sponsor-Unterstützung, damit er im Laufe des Jahres zumindest einzelne Läufe mit einem R5-Renner bestreiten kann. Er stellte auch das „Rallye Team Sachsen“ vor, einen neuen Verein, der sich die Unterstützung des Motorsports auf seine Fahnen geschrieben hat (mehr unter www.rallyeteam-sachsen.de).

Carsten Mohe arbeitet mit seinen Mechanikern Tag und Nacht am Renault Mégane Maxi, der am kommenden Wochenende bei der Saarland-Pfalz-Rallye erstmals starten soll. „Uns fehlen noch die Antriebswellen, sonst sieht es ganz gut aus“, sagte der Renault-Händler und fuhr sofort wieder in die Werkstatt nach Crottendorf zurück. Peter Corazza war den Winter über als Fahrinstruktor in Lappland und wird sich jetzt daran machen, den Evo 9 vorzubereiten. „Jörn Limbach und ich wollen ab Sulingen mitmischen und werden versuchen, den Titel in der Division 2 zu verteidigen.“ 

Ruben Zeltners Porsche 996 GT3 stand direkt neben dem Podium. „Das Zebra ist bereits fit und wird in diesem Jahr noch schöner brüllen als zuvor“, versprach der Hausherr vom Sachsenring. Er selbst muss noch die Folgen einer Ohr-Operation auskurieren und hofft, dass er wie Corazza ab Sulingen dabei sein kann.

Welfen-Rallye mit wenig Beteiligung

In Norddeutschland wurde am Wochenende die Rallyesaison 2018 mit den drei Welfen-Rallyes im Motodrom Oschersleben eröffnet. Die drei abgesteckten Rundstrecken im Motodrom sind zwar nicht ohne Reiz, doch das Rundkurs-Gekreisel zieht die Aktiven nicht an: 16 Starter am Freitagabend, 20 am Samstagvormittag, 19 am Nachmittag.

Die eiskalte und finstere Freitag-Runde sicherten sich Axel Potthast und Elmar Pernsch mit dem Gruppe-4-Ford Escort BDA mit zwanzig Sekunden Vorsprung auf Jens Brandes und Peter Sebralla im Gruppe-F-Renault Clio, an dessen Stoßstange der CGT-Porsche 911 von Andreas Dahms und Inka Lerch sowie der Gruppe-F-Mercedes 190 des Rundstrecken-Experten Timo Rumpkeil – mit Helmar Hinneberg als Co – klebten.

Am Samstagmorgen griffen auch Stefan und Nikolai Göttig, Vater und Sohn, im Mitsubishi Evo 9 ins Geschehen ein. Göttig, Potthast, Brandes und Rumpfkeil lieferten sich einen spannenden Vierkampf. In der letzten Prüfung bekam Potthast Probleme, der führende Göttig wurde noch von Brandes überholt und Rumpfkeil schaffte mit der abschließenden Bestzeit noch den Sprung aufs Podium. Nur sechs Zehntel trennte die ersten Drei! 

Im dritten Lauf am Samstagnachmittag beherrschte Stefan Göttig, diesmal mit Nils Borowski als Co, die Konkurrenz und siegte mit sieben Sekunden Vorsprung auf Brandes, neun Sekunden auf Rumpfkeil und zehn Sekunden auf den Porsche-Piloten Dahms.

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