Rudi Reindl überrascht die beiden sächsischen Konkurrenten und vernascht sie auf der WP 1 durch Crandorf um zwei Sekunden. „Ich habe den Start etwas verschlafen,“ gibt Dirk Richter zu, der Dresdner kontert auf der zweiten Prüfung vom Stausee Markersbach nach Crottendorf und übernimmt die Führung. Maik Förster verliert mit dem Mitsubishi trotz 34er-Restriktor den Anschluss an die beiden Escort. „Die kurze Achse erlaubt nur 170 km/h Spitze“, erklärt der Jahnsdorfer – zu wenig, um auf den teuflisch schnellen Waldstraßen im zweiten Teil mithalten zu können. Richter festigt die Führung mit der Bestzeit auf der WP 3 bei Annaberg und erreicht die Halbzeitpause mit 6 Sekunden Vorsprung auf Reindl und 14 Sekunden auf Förster. Jan Horlbeck hat seinen Sierra mit Turboproblemen abgestellt.
Die zweite Schleife beginnt erneut mit einer knappen Reindl-Bestzeit, doch wieder setzt Richter anschließend die Maßstäbe mit Bestzeiten auf den folgenden zwei Prüfungen. Reindl büßt den sicheren zweiten Platz ein, als in WP 6 eine Antriebswelle bricht und den Cossie auf der Transportetappe lahmlegt. Der abschließende Mini-Rundkurs mitten in Grünhain – über den Markt und rund um die Kirche - bereitet den zahlreichen Zuschauern mehr Spaß als den Fahrern, zumal ein illustres Vorwagenfeld mit Peter Corazza, Carsten Mohe und Raphael Ramonat für gute Stimmung sorgt. Ein Dreher Richters in der Spitzkehre nutzt Förster zu seiner einzigen Bestzeit, doch mehr als Platz 2 ist für den Sieger von 2005 und 2007 nicht drin. Dirk Richter und Jens Drechsler feiern den Gesamtsieg mit klarem Vorsprung.
Mit einer starken zweiten Schleife fährt Enrico Brühl zum Sieg in der Gruppe N/F2005 und auf Rang 3. Die bemerkenswerteste Leistung des Tages zeigt jedoch Ronny Meischner; der Überraschungssieger von 2006 profitiert natürlich von den Streckenkenntnissen, aber wie er den technisch wenig aufregenden Golf (ca.185 PS) über die Pisten jagt, verdient höchste Anerkennung. Als Vierter gewinnt der Kart-Spezialist die 2-Liter-Klasse der Gruppe H und lässt alle „Zweiradler“ hinter sich. Die fränkische Gäste zeigen sich im Erzgebirge ebenfalls in guter Form: Ralf Hillmann, Gerald Markert, Helmut Hodel und André Apel belegen die Plätze 5 bis 8, nur Reinhard Honke enttäuscht als 13. im Subaru. Die Top Ten komplettieren zwei einheimische Asse mit Klassensiegen: Carsten Wiegand quetscht aus dem 1600er Lupo Platz 9 heraus, Mario Kunstmann beendet sein Allrad-Debüt mit Platz 10 im Gruppe-G-Impreza.
Ergebnis 6. ADMV-Rallye Grünhain
01. Richter/Drechsler, Ford Escort Cosworth, H16, 19:45,3 Minuten
02. Förster/Fröhlich, Mitsubishi Lancer Evo, H16, + 21,8 Sek.
03. Brühl/Ellmer, Mitsubishi Lancer Evo 5, N5, + 58,4 Sek.
04. Meischner/Cirpka, VW Golf GTI 16V, H14, + 1:02,3 Min.
05. Hillmann/Kusebauch, Mitsubishi Lancer Evo 5, N5 + 1:03,1 Min.
06. Markert/Groß, BMW M 3 E36, H15, + 1:22,0 Min.
07. Hodel/Plank, VW Golf I 1.8, H14, + 1:22,9 Min.
08. Apel/Apel, Opel Kadett GSi 16V, H14, + 1:28,6 Min.
09. Wiegand/Göbel, VW Lupo GTI, H13, + 1:40,6 Min.
10. Kunstmann/Herzig, Subaru Impreza STI, G21, + 1:43,0 Min.
GALERIE: Die Bilder der 6. ADMV-Rallye Grünhain...
