Rallye News

Richert dominiert in Franken

Während Frank Richert beim vierten Lauf zum Matador Schotter-Cup einen souveränen Erfolg feiert, glänzt die IG 318is mit tollen Drifts und fünf Teams unter den Top10.

<strong>TOLL:</strong> Die IG 318is trumpft in Ebern auf - Mehr Bilder...

Kernstück der AvD-Rallye Franken ist der ehemalige Standortübungsplatz im unterfränkischen Ebern. Während die Kaserne ohne Strom und Wasser dahingammelt, haben die Veranstalter vom AMC Naila und vom AC Ebern die Schotterpisten prächtig hergerichtet. Feiner Schotter, schnelle Passagen durch den Wald und durch Wiesengelände, jede Menge Kuppen ? Ebern präsentiert sich als Mini-Ausgabe der 1000-Seen-Rallye.

 

Keinen Vergleich braucht die Hauptzuschauerzone am ?Feldherrnhügel? zu scheuen. Eine gute Ausschilderung und kurze Fußwege führen die Fans auf einen Platz, von dem aus die Fahrzeuge bis zu fünf Mal zu sehen sind. Mitten drin liegt die ?Olympiakuppe?, die gewaltige Sätze bis zu 30 Metern zulässt ? mit Streckenreportage eine Fest für die Rallyefans!

 

An der Spitze fährt Frank Richert, mit Matthias Prillwitz auf dem heißen Sitz des roten Ford Escort Cosworth, einen völlig ungefährdeten Sieg nach Hause. Der Berliner erzielt alle sechs Bestzeiten, hat nie weniger als 12 Sekunden Vorsprung auf den jeweiligen Zweitschnellsten und gewinnt am Ende mit mehr als anderthalb Minuten Vorsprung vor den Brüdern Bernd und Ralph Fruck im Audi 90 Quattro sowie Dirk Klemund und Mark Studt, die sich im Gruppe-N-Subaru Impreza den dritten Rang im Endspurt sichern.

 

Dahinter liefern die BMW 318 von der ig318is eine Super-Show. Die nur 160 PS starken Hecktriebler fegen über die Schotterpisten, dass den Zuschauern manches Mal der Atem stockt. Rudi Weileder überrumpelt die IG-Chefs Andreas Gerst und Thomas Kleinwächter mit zwei Bestzeiten zum Auftakt. In der zweiten Schleife kontert Jörg Dörre und übernimmt nach zwei BMW-Bestzeiten die Führung vor Weileder und Gerst. Rudi Weileder, wie immer von seiner Frau Simone begleitet, behält im dritten Durchlauf die Nerven; nachdem er in der ersten Prüfung leicht gegen Gerst verliert, knallt auf der allerletzten Prüfung noch eine Betszeit hin und holt sich den BMW-Sieg ? und damit den vierten Gesamtrang. Andreas Gerst wird Zweiter vor Thomas Kleinwächter und Sven Hasselbach.

 

Patrick Schmidt wird noch Gesamt-Zehnter, ein 15-Sekunden-Ausritt in der Auftaktprüfung ist trotz wildester Drifts nicht mehr aufzuholen. Und Jörg Dörre? Der IG-Vorjahressieger startet mit vier Sekunden Vorsprung in die letzte WP, doch rund 3 km vor dem Ziel reißt der Gaszug. Copilot Jürgen Herzog klemmt sich in den Motorraum und bedient mit akrobatischer Leistung die Gasfeder. Dörre und ?Vorschotmann? Herzog toben unter dem Jubel der Fans so schnell zum Ziel, dass sie trotz des Stopps nur etwa 100 Sekunden verlieren. Im Matador-Schotter-Cup verteidigt Sven Hasselbach die Führung, während Rudi Weileder und Frank Richert bei der Verfolgung Boden gut machen.

 

Die Driftkollegen vom Volvo Original Cup verblassen an diesem Tag gegen die BMW-Konkurrenz. Holger Knöbel holt sich unangefochten den Volvo-Erfolg, muss sich in der 3-Liter-Klasse jedoch klar dem 20-jährigen Audi-Piloten Mirco Path beugen.

 

Bei den Gruppe-H-Autos mit einer angetriebenen Achse schlägt die Defekthexe kräftig zu. Die Golfer Heiko Scholz, Michael Path und Sigi Damm sind die prominentesten Opfer. Der Niederbayer Alois Scheidhammer fährt mitten im BMW-Spitzenpulk. Ein gewaltiger Satz über die ?Olympiakuppe? sorgt für Schäden am Kühler und Querlenker, doch der Kfz-Meister richtet den Kadett so weit her, dass er den dritten Durchgang noch übersteht.

 

Eine überragende Leistung zeigt einmal mehr Jeffrey Wiesner. Der Ignis-Pilot aus dem thüringischen Eichsfeld setzt sich beim sechsten Lauf zum Ignis-Cup sofort an die Spitze, hat seine Suzuki-Konkurrenten jederzeit unter Kontrolle und nimmt ? trotz Plattfuß kurz vor dem Ziel ? sogar dem routinierten Polo-Treter Rudi Macht den Klassensieg weg. Udo Schütt verteidigt mit Rang 2 bei den Suzukis die Cup-Führung, während um Platz 3 heftigst gerangelt wird: Am Ende hat der Belgier Mario Thelen die Nase vorn vor Mark Wallenwein und Thomas Leipold ? nur 6 Zehntel trennen diese drei Piloten!

 

Bemerkenswert stark fahren drei Gruppe-G-Piloten, denen der glatte Schotter entgegenkommt. Werner Müller führt die Gruppe an, bis er seinem BMW 318 an der Kuppe zuviel zumutet. Der Ruhlaer Marcus Künkel gewinnt danach die Gruppe G mit einem frontgetriebenen Golf G60 auf Gesamtrang 13 vor Jochen Böhringer (BMW 318), der nur drei Plätze dahinter landet.

 

Ergebnis AvD-Rallye Franken:

01. Richert/Prillwitz, Ford Escort Cosworth, H15, 22:52,2 Min.

02. Fruck/Fruck, Audi 90 Quattro Turbo, H15, + 1:33,4

03. Klemund/Studt, Subaru Impreza STI, N5, + 1:50,8

04. Weileder/Weileder, BMW 318is, N3, + 1:59,9

05. Gerst/Ziegler, BMW 318is, N3, + 2:03,7

06. Kleinwächter/Müller, BMW 318is, N3, + 2:08,3

07. Hasselbach/Meyer, BMW 318is, N3, + 2:08,3

08. Scheidhammer/Kollmannsberger, Opel Kadett, H13, + 2:10,0

09. Ertl/Schiller, Lancia Delta Integrale, H15, + 2:19,5

10. P.Schmidt/R.Schmidt, BMW 318is, N3, + 2:29,3

 

Die schönsten Bilder der 2. AvD Rallye Franken: [LINK=http://www.rallye-magazin.de/index.php?gID=359&view=galleries_view]Hier klicken...

« zurück