Landsberg-Rallye

Reindl schafft den siebten Streich

Für den siebenten Saisonerfolg bei der Landsberg-Rallye müssen sich Rudi Reindl und Michael Ehrle strecken, denn der Dubai-Araber Rashid Al Ketbi leistet unerwartet harten Widerstand.

Rudi Reindl und Michael Ehrle gewinnen auch die Landsberg-Rallye
<strong>WIEDER VORN:</strong> Rudi Reindl und Michael Ehrle gewinnen auch die Landsberg-Rallye

Nur 54 Teams finden den Weg nach Meiningen. Immerhin stimmt die Qualität, denn neun starke Turbo-Allradler rollen durch den Startbogen auf dem Meininger Marktplatz. Die Mitsubishi-Asse Rainer Noller, Rudi Reindl, Raphael Ramonat und Ralf Hillmann bekommen in letzter Sekunde einen unbekannten Konkurrenten. Rashid Al Ketbi, IRC-Fixstarter aus Dubai, bringt einen Gogeißl-Subaru Impreza zum Asphalt-Training nach Thüringen und nimmt als Erster die Wertungsprüfungen (ein Straßen-Rundkurs, ein Sprint auf Wirtschaftswegen und der bekannte Gewerbe-Rundkurs in Dreißigacker) unter die Räder.

 

Rainer Noller setzt die erste Bestzeit auf dem Haselbacher Rundkurs, doch Rudi Reindl, Rashid Al Ketbi und Raphael Ramonat folgen im Sekundenabstand, der Rest büßt bei stärker werdendem Regen einige Sekunden zusätzlich ein. Auf dem neuen kurzen Sprint längs der A71 bleibt Nollers Mitsubishi mit defektem Differenzial liegen, während Ramonat die Bestzeit mit sechs Sekunden auf Ketbi setzt – bei nur zwei Minuten Fahrzeit. Doch auch Ramonat kann sich nur kurze Zeit über die Führung freuen, denn im Rundkurs Dreißigacker trifft er in der Schikane eine Tonne so wuchtig, dass sie in die Zuschauer fliegt. Drei Personen werden verletzt, eine Frau muss ins Krankenhaus transportiert werden, das sie - nach Angaben des Veranstalters – wieder verlassen hat. Der Rundkurs in Dreißigacker wird abgebrochen und nicht gewertet.

 

Auch der zweite Durchgang im Rundkurs Haselbach wird abgebrochen, nachdem Oppels BMW-Motor geplatzt ist und eine lange Ölspur gezogen hat. Nur eine Handvoll Fahrer hat die Prüfung beendet, der Rest erhält die Zeit aus dem ersten Durchgang abzüglich fünf Sekunden. Jörg Mittelsdorf hat hier im Gruppe-N-Mitsubishi die schnellste Zeit gefahren. Ins Finale startet Ketbi mit ein paar Zehntel Vorsprung auf Reindl. Doch auf dem Rundkurs spielen Reindl und sein Co Michael Ehrle ihre ganze Routine aus distanzieren den Scheich – mit Karina Hepperle auf dem heißen Sitz – letztlich um neun Sekunden. Jörg Mittelsdorf und die erst 14-jährige Larissa Quast komplettieren das Podium, das das fränkische Mixed-Team Mark Schindler und Verena Nikol im Subaru um wenige Zehntel verfehlt.

 

Hinter Sven Karpa, den Pertli?ek-Mitsubishi angemietet hat, und Michel Dinkel, der seinen Evo 7 an der gleichen Stelle wie Ramonat in die Schikane jagt (aber die letzten Meter bis ins Ziel schafft) kommen die schnellsten Zweiradler ins Ziel. Dabei lässt ein Renault-Trio die gesamte Gruppe-H-Meute klar hinter sich. Da Mark Muschiol die beiden ersten Prüfungen im Regen „verhaut“, gelingt Christian Bauer – wie Muschiol im Gruppe-N-Clio Ragnotti unterwegs – ein starker Klassensieg. Andreas Henning vervollständigt das Renault-Trio in seinem Mégane. Bester Gruppe-H-Pilot ist Thomas Rübsam im grünen Golf. Bei den 1600er bleibt mit Rigo Sonntag im Honda Civic wenigstens ein Gruppe-H-Fahrer vor den beiden schnellsten „Seriennahen“, wobei Dirk Bießmann im Saxo knapp vor Martin Vieweg im R1-Twingo einläuft. In der Gruppe G fährt Patrick Rommel im Audi A4 zum Gruppensieg.

 

Nicht nur das Wetter, auch die Verzögerungen nach den zwei Abbrüchen dämpfen die Stimmung der Aktiven. Eine rechtzeitige Ankündigung der Landsberg-Rallye, mehr Absprache bei der Terminwahl und das Einhalten der Regeln sollten die Meininger für 2013 ins interne Pflichtenheft schreiben, damit die Starterzahl wieder bergauf geht.

 

Ergebnis 36. ADAC-Landsberg-Rallye Meiningen am 14. Juli 2012:

01. Rudi Reindl/Michael Ehrle, Mitsubishi Evo 7, H16, 17:34,8

02. Rashid Al Ketbi/Karina Hepperle, Subaru Impreza STI, N3A, +9,0

03. Jörg Mittelsdorf/Larissa Quast, Mitsubishi Evo 9, N3A, +42,9

04. Mark Schindler/Verena Nikol, Subaru Impreza N12, N3A, +43,5

05. Sven Karpa/Sascha Riemer, Mitsubishi Evo 9, N3A, +1:03,6

06. Michael Dinkel/Michael Bayer, Mitsubishi Evo 7, C28, +1:38,4

07. Christian Bauer/Sara Phieler, Renault Clio, N8, +1:42,0

08. Mark Muschiol/Kerstin Munkwitz, Renault Clio, N8, +1:50,0

09. Andreas Henning/Julia Siegel, Renault Mégane, F8, +1:50,9

10. John Macht/Björn Bunda, Opel Ascona B, C24, +1:57,0

 

GALERIE:Die Bilder der Landsberg-Rallye 2012 ...

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