Fruck siegt

Regenschlacht im Frankenland

Mit einem Sieg von Bernd Fruck endete die diesjährige Frankenland-Rallye. Viele Favoriten gingen im sprichwörtlichen Sinne baden.

<strong>SIEG:</strong> Bernd und Ralph Fruck gewinnen im Frankenland

Eine eindeutige Wettervorhersage – heiter bis wolkig und trocken, nur 10 Prozent Regenwahrscheinlichkeit. Ok, es hat auch nur einmal geregnet: Just zum Start öffnete Petrus die Himmelsschleusen und schloss sie erst wieder zum Zieleinlauf. Der Großteil des 85 Teilnehmer starken Feldes nahm die gut 35 Kilometer auf Bestzeit, verteilt auf 6 Wertungsprüfungen, rund um das beschauliche Örtchen Sindolsheim - das sich im Vorfeld versuchte gegen die Rallye stark zu machen – auf Trockenreifen in Angriff.

 

Rainer Noller eröffnete im Gruppe H-Mitsubishi Evo 9 den Regentanz. Bereits nach WP 1 musste er die Hoffnungen auf eine Fortsetzung seiner Siegesserie mit defekter Antriebswelle begraben. So war es Fritz Köhler, der sich im BMW M3 vor Michael Rausch (Opel Ascona B) die schnellste Zeit notieren ließ. Doch bereits in WP 2 haderten beide Fahrer mit den schwierigen Bedingungen und verloren viel Zeit neben der Strecke. Völlig unerwartet lag Ulrich Kübler im Mitsubishi Evo VIII in Front, der nach einer langen Pause wieder im Rallyeauto Platz nahm.  Aber auch er sollte nicht ohne Fehler bleiben – in der WP 3 „Walldürn“ verlor er nach einem Dreher rund 20 Sekunden auf den jungen John Macht, der ebenfalls im Gruppe H Evo agierte.

 

Zur Halbzeit führten die Gebrüder Bernd und Ralph Fruck im seriennahen Audi TT RS die Rallye an. In der zweiten Schleife behielt das Duo aus Schwäbisch Gmünd die Nerven, leistete sich kaum einen Fehler und konnte auch ohne Bestzeit den Sieg im Ingolstädter Roadster feiern. Ulli Kübler feierte mit Copilot Armin Seeger ein tolles Comeback auf dem zweiten Gesamtrang. John Macht und Julia Haag glänzten mit einer weiteren Bestzeit in WP 6 und durften erstmals in ihrer jungen Rallyekarriere mit aufs Siegerpodium. Mit den schnellsten Zeiten in WP 4 und 5 untermauert Fritz Köhler, dass er auch im nassen zu den schnellsten gehört. Doch der Zeitverlust in WP 2 war zu groß, so dass es diesmal „nur“ für Gesamtrang vier reichte.

 

Der Ulmer Roland Zak blickt auf mehr als 30 Jahre Rallyeerfahrung zurück. Bei seinem zweiten Start im neuaufgebauten 2er Gruppe H Golf lieferte er sich einen packenden Zweikampf mit Gerrit Schmitt im Opel Kadett E, den der Routinier mit einem tollen Finish zu seinen Gunsten entschied. Ein ebenso tolle Vorstellung bot Thilo Wagner im Honda Civic Type R, der sich in der Klasse N08 gegen Max Schmid (Peugeot 306) und Jochen Vollmer im Opel Astra durchsetzte. In der Klasse N3B sah es nach einem weiteren Sieg von Markus Löffelhardt im Compakt M3 aus, bevor Immanuel Drews im baugleichen Fahrzeug mit einer Fabelzeit in der letzten Prüfung das Ruder herum riss und sich mit 1,3 Sekunden Vorsprung durchsetzte. Die eher schwach besetzte Gruppe der CTC entschied der mehrfache bayerische Rallyemeister Reinhard Honke auf Subaru Impreza zu seinen Gunsten.

 

Mit Klassensiegen von Sebastian Schmidt (Seat Ibiza – G19), Markus Wiederoder (VW Polo – H13), Wolfgang Wittmann (Ford Escort Twin Cam – N09), Daniel Földesch (Citroen Xsara – G20) und Oliver Hanselmann, der mit dem Erfolg in der Klasse G18 auch die Wertung im VW Golf II – Cup gewann, endete eine nicht ganz so einfache Rallye Frankenland.

 

Die Veranstalter Gemeinschaft rund um Fahrtleiter Paul Dosch mühte sich redlich ab, die Beeinträchtigungen für die Anwohner so klein als möglich zu halten. Aufgrund des kurzfristigen Wetterwandels kam es aufgrund der größtenteils falschen Reifenwahl zu einer Reihe von Ausritten, die zu meist ohne schwere Schäden verliefen. Viel Glück hatten Heinz Muntermann und Marc Buhmann, die nach einem harten Einschlag in die Bäume dem völlig zerstörten Mitsubishi Evo 9 mit Prellungen und einem Schock entstiegen. „Ein Reifenwechsel während einer Veranstaltung dient der Sicherheit und führt zu keinen Mehrkosten – im Gegenteil, es spart sie eher. In dieser Beziehung besteht dringender Handlungsbedarf“, so der einhellige Tenor der Teilnehmer.

 

Ergebnis 29. Frankenland-Rallye 200 am 12.10.2013

01.  Fruck / Fruck, Audi Quattro TT RS  22:36,3

02.  Kübler / Seeger, Mitsubishi Lancer Evo 8  22:45,3

03.  Macht / Hug, Mitsubishi Lancer Evo 6  22:57,5

04.  Köhler / Hägele, BMW M3   23:30,5

05.  Zak / Wenger, VW Golf 2   23;31,8

06.  Schmitt / Wahl, Opel Kadett E GSI 16V  23:40,0

07.  Wagner / Döring, Honda Civic Type R  23:46,6

08.  Drews / Guthmann, BMW M3 Compact  23:49,2

09.  Löffelhardt / Hess, BMW M3 Compact  23:50,5

10.  Schönfelder/ Schönfelder, Opel Ascona B   23:53,1

 

GALERIE: Die Bilder der Frankenland-Rallye 2013 ...

 

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