In Wutha-Farnroda bei Eisenach treffen sich 64 Teams zur letzten Rallye 200 des Jahres. Drei Asphaltprüfungen in der Wartburg-Region stehen auf dem Plan; mit einer WP-Länge von 26 km ist das Rallye Race Gollert kurz und knackig. Dauerregen macht die Hatz über die Bergstraßen des Thüringer Waldes noch schwieriger und schmieriger. Mehrere Ausritte gehen mit Glück glimpflich aus.
Vier Turbo-Allradler gelten als Favoriten und eröffnen das Feld. Raphael Ramonat gewinnt im Mitsubishi die Auftaktprüfung bei Krauthausen ganz knapp vor Eric Karlsson im Audi TT, während die Mitsubishi-Piloten Lars Anders und Rudi Reindl etliche Sekunden einbüßen und von dem sensationell aufgeigenden Lokalmatador Marcel Beck im 2-Liter-Escort übertrumpft werden. Ramonat fährt auch auf dem Sprint nach Kupfersuhl am schnellsten, doch auf der Gollert-Prüfung kontert Karlsson, so dass Ramonat und Karlsson auf die Zehntelsekunde gleich in die Halbzeitpause kommen. Anders gewöhnt sich schnell an die regnerische Piste und kommt als Dritter, während Reindl mit seinen Reifen gar nicht klar kommt und chancenlos über den Gollert-Pass eiert. Beck liegt deutlich vor ihm, auch Steffen Oppel im BMW M3 schnuppert an Reindls Stoßstange.
Im zweiten Umlauf übernimmt Ramonat in Krauthausen die alleinige Führungs, als er Karlsson fünf Sekunden einschenkt. In der nächsten Prüfung rutscht Karlsson gegen einen Baum, damit ist das Spitzenduell entschieden. Raphael Ramonat und Steffen Schmidt setzen als Gollert-Gesamtsieger das Sahnehäubchen auf eine starke Saison. Lars Anders und Jens Roth glänzen mit zwei Bestzeiten zum Schluss und holen sich den zweiten Platz. Rudi Reindl und Michael Ehrle verlieren fast eine Minute; das Podium erreichen sie nur durch das Missgeschick von Marcel Beck und Ronny Ott, die durch einen ZK-Fehler eine Strafminute erhalten und deshalb vom dritten auf den elften Rang zurückfallen – aber immer noch die 2-Liter-Klasse der Gruppe H gewinnen.
Steffen Oppel siegt im BMW M3 in der Gruppe N/F vor Audi-Pilot Patrick Neidhardt, während sich Mike Schneidemesser im Seat Cordoba in der 2-Liter-Klasse gegen Sven Wettläufer im angemieteten Civic und gegen den hessischen Gast Patrick Eder im Golf durchsetzt. Ein anderer Golf III sorgt für Furore: Bei seiner ersten Rallye am Lenkrad – zwei Einsätze hat er als Copilot hinter sich – fährt der 21-jährige Tobias Gürtler aus Mosbach mit dem Serien-Golf auf einen unglaublichen fünften Gesamtrang und gewinnt überlegen die Gruppe G.
Vor dem Rallye-200-Feld tragen 13 Teams die „Histo-Gollert“ als Gleichmäßigkeitsprüfung aus. Konrad Richert und sein Sohn Steven schaffen mit dem Wartburg 353 aus dem Jahr 1966 die Sollzeiten am exaktesten. Den Reigen der 0-Fahrzeuge beschließt Ruben Zeltner im Porsche 911 GT3, der Marcel Eichenauer auf dem heißen Sitz mitnimmt.
Ergebnis 13. ADAC Rallye Race Gollert am 10. November 2012:
01. Raphael Ramonat/Steffen Schmidt, Mitsubishi Evo 6, H16 +16:37,0
02. Lars Anders/Jens Roth, Mitsubishi Evo 6, H16 +0:06,6
03. Rudi Reindl/Michael Ehrle, Mitsubishi Evo 7, H16 +0:57,9
04. Steffen Oppel/Nadine Dittrich, BMW M3 E36, F3B +1:07,3
05. Tobias Gürtler/Max Bruder, VW Golf III GTI, G19 +1:09,7
06. Patrick Neidhardt/P.Messerschmidt, Audi A4 Quattro, N3A +1:13,4
07. Mathias Fröhlich/Thomas Smidt, Mitsubishi Evo 7, H16 +1:17,3
08. Mike Schneidemesser/Katherina Nitsch, Seat Cordoba, F8 +1:17,9
09. Sven Wettläufer/Sascha Köth, Honda Civic R, F8 +1:27,7
10. Patrick Eder/Jannik Eder, VW Golf III GTI, F8 +1:32,9
GALERIE:Die Bilder vom Rallye Race Gollert 2012 ...
