RALLYE GRÜNHAIN

Ramonat schlägt Reindl in Grünhain

Sechs Mitsubishi machen in Grünhain das Tempo, am Schluss jubeln Raphael Ramonat und Nanett Centner über den Sieg vor Rudi Reindl und Michael Ehrle.

50 Jahre MC Grünhain und Sepp Wiegand aus dem Nachbarort Zwönitz als Gast im Skoda Fabia Super 2000 – das ist der Rahmen für die 11. ADMV-Rallye Grünhain. Zwei Schleifen im Erzgebirge mit jeweils drei Sprints und als siebente Wertungsprüfung der Mini-Rundkurs über den Grünhainer Markt werden das Feld von 107 Fahrzeugen kräftig sieben. Die sechs Mitsubishi-Teams an der Spitze teilen sich auf in ein Spitzen-Trio mit den Fahrern Rudi Reindl (Sieger 2013 und 2012), Raphael Ramonat (Sieger 2010 und 2008) und Bernd Michel (Zweiter 2013 im Opel Astra) und ein Verfolger-Trio mit Roland Macht (Gruppe-H-Evo 6), Reinhard Honke und Jörg Mittelsdorf (beide Gruppe-N-Evo 9). 

Nicht Rudi Reindl, sonder Raphael Ramonat setzt zwischen Pöhla und Breitenbrunn die Bestzeit, und noch vor Reindl durchfliegt auch Bernd Michel die Lichtschranke. Die zweite Prüfung bei Neudorf sieht die gleiche Reihenfolge an der Spitze. Dann schockt Michel alle mit einer Fabelzeit von Raschau nach Waschleithe, sechs und sieben Sekunden schneller die beiden Konkurrenten, und rollt als Spitzenreiter vor Ramonat, Reindl, Macht und Mittelsdorf in die Halbzeitpause. Bernd Michel und sein Co Sebastian Kröniger knallen auch zu Beginn der zweiten Schleife eine Bestzeit auf den Asphalt, doch in der fünften Prüfung explodiert der Turbo an Michels Evo 6. Mit der dritten Bestzeit auf WP 6 macht Ramonat den Sack zu. Dass er bei strömendem Regen in den Abschlusskurs mitten in Grünhain starten muss, stört nicht weiter, der Thüringer fährt trotzdem die schnellste Zeit und kann zusammen mit seiner Copilotin Nanett Centner den Sieg in Grünhain feiern – als erster Fahrer zum dritten Mal. „Heute hat alles gepasst“, berichtet Ramonat, „die Grünhainer machen eine Top-Organisation, sie lassen sich bei den Strecken immer etwas Neues einfallen, die Prüfungen waren richtig anspruchsvoll.“ Rudi Reindl und Michael Ehrle leisten sich auf dem Mini-Rundkurs noch einen Dreher, so dass der Rückstand auf 18 Sekunden anwächst. „Aber das war nicht entscheidend“, so Reindl. „Ich habe zu vorsichtig angefangen und schon auf der ersten Prüfung sechs Sekunden verloren. Das kannst du bei so starker Konkurrenz nicht mehr aufholen.“ 

Galle bester Nicht-Allradler

Den dritten Podiumsplatz holt sich der alte Kämpe Roland Macht im Evo 6, den sonst sein Sohn John bewegt. Macht glänzt mit einer Bestzeit auf der WP 5 und verweist die Gruppe-N-Lancer von Jörg Mittelsdorf und Reinhard Honke auf die Plätze 4 und 5. Honke kommt erst auf der vorletzten Prüfung an Jochen Baumhauer vorbei. Der Ulmer, der in Grünhain im 1300er-Polo schon 2009 und 2010 zwei Klassensiege errungen hat, zeigt im schwergewichtigen Audi TT RS mit Automatik-Getriebe eine tolle Leistung, siegt mit Michaela Spindler auf dem heißen Sitz in der Gruppe G mit mehr als drei Minuten Vorsprung und beendet die Rallye auf Rang 6. Hinter Heini Russner im Cossie bringt Danny Galle seinen Gruppe-H-Kadett auf Rang 8 ins Ziel; damit wird er bester Nicht-Allradler knapp vor Rico Hanika im R2-Twingo, Ronny Meischner (der außer Grünhain keine Rallye mehr fährt) im Golf II und Bernd Knüpfer im Turbo-Astra, der zwei Plätze verliert, weil er den Markt-Rundkurs im Wolkenbruch absolvieren muss.

Die Schotter-Spezialisten Mark Muschiol und Kerstin Munkwitz haben die seriennahe 2-Liter-Klasse im Griff, auch wenn nur ein kurzer Schotterweg zwischen Raschau und Langenfeld eingebaut ist. Mit Halbminutenvorsprung siegt das Clio-Team vor Tobias Kiencke im BMW 318, Jan Horlbeck im Ford Fiesta und Daniel Voigt im Honda Civic. In der 1600er-Klasse setzen sich die amtierenden ADMV-200-Meister Mirko Graf und Gundo Schmidt im Citroen Saxo gegen Veit König (Suzuki Swift) und Rigo Sonntag (Honda Civic) durch. Bei den 1600er-Gruppe-H-Autos überraschen Jan Weidner im Lada und Jens Herkommer im aufgebohrten Skoda 130 LR als Zweite und Dritte hinter Hanika. Weit nach vorn fahren die schnellsten Teams aus der Gruppe H bis 1300 cm³: Ulf Grünert und Daniel Nowak siegen auf Gesamtplatz 18 im Corsa vor den Schwaben Siegfried Röger und Franziska Feller, die im Ex-Baumhauer-Polo auf Platz 23 landen und beim abschließenden Rundkurs mit der drittbesten Zeit brillieren – mit Startnummer 83 war der Kurs schon wieder trocken!

Bei den Trabant überrumpelt Andreas Schramm seinen sieggewohnten Konkurrenten Mario Keller, sichert sich auf der ersten Prüfung ein 10-Sekunden-Polster und bringt den Klassensieg sauber nach Hause. Der dritte Platz geht an Benjamin Derda, der Mike Knorn (nach 30-Sekunden-Patzer auf WP 2) um eine Sekunde schlägt. Von den 107 gestarteten Fahrzeugen erreichen 82 das Ziel der Rallye Grünhain.

Ergebnis 11. ADMV-Rallye Grünhain am 6. September 2014:

01. Raphael Ramonat/Nanett Centner, Mitsubishi Evo 7, H16, 22:53,2
02. Rudi Reindl/Michael Ehrle, Mitsubishi Evo 7, H16, +18,5
03. Roland Macht/Klaus Roßdeutscher, Mitsubishi Evo 6, H16, +37,1
04. Jörg Mittelsdorf/Lara Quast, Mitsubishi Evo 9, N3A, +43,0
05. Reinhard Honke/Mario Nitsche, Mitsubishi Evo 9, N3A, +56,6
06. Jochen Baumhauer/Manuela Spindler, Audi TT RS, G21, +1:00,2
07. Heini Russner/Nina Worbs, Ford Sierra Cosworth, H16, +1:06,1
08. Danny Galle/Pascal Geitner, Opel Kadett C 16V, H14, +1:22,8
09. Rico Hanika/Axel Bayer, Renault Twingo R2, H13, +1:27,5
10. Ronny Meischner/Christian Cirpka, VW Golf II 16V, H14, +1:28,2
11. Bernd Knüpfer/Alex Hirsch, Opel Astra OPC Turbo, N3B, +1.31,0
12. Dr. Ulf + Nicole Linnbach, Porsche 996 GT3, H15, +1:32,4
13. Mark Muschiol/Kerstin Munkwitz, Renault Clio II, N8, +1:41,9
14. Wolfram Centner/Ralf Eichhorn, Mitsubishi Evo 8, H16, +2:05,6
15. Tobias Kiencke/Toni Ermel, BMW 318is E30, F8, +2:26,0

GALERIE: Die Bilder der Rallye Grünhain 2014


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