Das idyllische Städtchen Edenkoben verwandelte sich traditionell am letzten Februar Wochenende in ein Rallyemekka. Auch wenn die Veranstaltung eine 1:1 Kopie aus dem letzten Jahr darstellte, zeigten sich Teilnehmer wie Zuschauer allesamt voll des Lobes. Als Auftaktprüfung ging es zwischen den Rebstöcken ordentlich zur Sache - die vermeintlich leichte Streckenführung mit vielen rechtwinkligen Abzweigen präsentierte sich äußerst rutschig, dementsprechend war viel Feingefühl gefragt…
Den besten Start in die Veranstaltung fand Rainer Noller mit Copilot Stefan Kopczyk - 6,9 Sekunden Vorsprung auf Frank Färber und Peter Schaaf, dahinter klaffte erneut eine sieben Sekunden Lücke zur weiteren Konkurrenz. Danach ging es in die Berge bis 600 Meter über NN, hier lag neben der Strecke noch Eis und Schnee - die Prüfungen „Kalmit“ mit der berühmten Sprungkuppe und „Heldenstein“ klingen wie Musik in den Ohren bei der Rallyegemeinde. Leider alles in stark verkürzter Form, jedoch ist man froh überhaupt noch dort fahren zu dürfen!
Auch hier zeigten sich Noller / Kopczyk in bestechender Form und erzielten die Bestzeiten. Die BMW M3-Paarungen Markus Löffelhardt / Janine Arnold, sowie Karlheinz und Edwin Braun konnten auf diesen Stecken das Tempo zwar mit gehen, letztere mussten jedoch nach Prüfung zwei mit Kupplungsdefekt aufgeben. Im zweiten Durchgang änderte sich nichts mehr an der Spitze. Färber und Schaaf gelang in WP 4 die Bestzeit, doch Rainer Noller konterte auf den beiden Abschlussprüfungen und feierte mit 27,8 Sekunden Vorsprung den siebten Gesamtsieg bei der Rallye SÜW! „ Ich bin mega HAPPY! Es ist der Mix zwischen dem engen Weinbergrundkurs inklusive Belagwechsel Schotter/ Asphalt und den sehr schnellen/ anspruchsvollen Bergprüfungen im Pfälzer Wald wo Du richtig Mut brauchst“, strahlte der Schwabe im Ziel.
Frank Färber und Peter Schaaf freuten sich über den zweiten Gesamtrang und auch Markus Löffelhardt und Janine Arnold zeigten sich im heckgetriebenen BMW aufgrund der schwierigen Verhältnisse im Rundkurs mit Gesamtrang drei mehr als zufrieden. Oliver Bliss und Stefan Grundmann leisteten sich den ein- oder anderen Dreher zwischen den Rebstöcken und mussten sich mit Rang vier begnügen, auf den anderen Strecken konnten sie den Abstand auf die Spitze im Vergleich zum Vorjahr deutlich verringern. Nach einem Jahr Rallyepause feierten Frank Schlinck und Ivonne Treiling ein gelungenes Comeback. Dahinter klassierten sich Helmut Beckmann / Domenic Kremkau, Wilfried und Alexa Brunken, sowie Patrick Fank mit dem Luxemburger Andre Foxius (alle Mitsubishi Lancer).
Griebel gegen Just
Einen spannenden Schlagabtausch herrschte in der Klasse RC4, in der sich Felix Griebel & Jessica Brunken mit Tobias Just & Sabrina Türk ein beinhartes Duell lieferten. Während Griebel im Rundkurs die Nase vorne hatte, konterte Just auf den beiden anderen Strecken. Letztlich endete für Griebel die Rallye nach WP 5 mit technischem Defekt und Just / Türk feierten bei ihrem ersten Start im neuen Auto eine gelungen Generalprobe für den Start in der Deutschen Rallye Meisterschaft / ADAC Rallye Masters. Timo Wadle / Marco Stoller zeigten ebenfalls eine gute Performance und stellten ihren Peugeot 208 R2 vor dem siebzehnjährigen Max Reiter mit Co. Marco Simon ins Ziel, der sich ebenfalls bei seinem ersten Start im C2 R2 Max nach verhaltenem Start schnell steigern konnte und in der 2. Schleife an den Zeiten dran war.
Kurt Hansen und Frank Gehrmann wuchsen im Honda Civic Type R über sich hinaus und ließen den Japan Renner im wahrsten Sinne des Wortes über die Prüfungen fliegen. An der Kalmit Kuppe brach der Wagen in der schnellen links zuvor aus und Kurt hatte alle Hände voll zu tun den Wagen über mehrere hundert Meter auf der Straße zu halten. Am Ende stand der Sieg in der Klasse F5 vor Marco Fleischmann / Jonas Decker (ebenfalls Honda) und den Brüdern Thomas und Max Plum im BMW 318is zu Buche.
Hildenbeutel gewinnt Gruppe G
Matthias Hildenbeutel und Werner Melchiori gewannen im Mitsubishi Lancer Evo 9 die seriennahe Gruppe G vor Heinz-Otto Sagel / Marvin Pollmeier im Ford Focus RS. Allen Grund zum Jubeln hatten auch die Lokalmatadore Michael Weiss und Jochen Rheinwalt, die mit ihrem seltenen Abarth 500 R3T mit viel Engagement zu Werke gingen und den Sieg in der RC3 einfuhren. Die weiteren Klassensieger lauten: Peter Fruth / Ralf Baum im Porsche 911 SC (CTC15), Roger Wadle / Tobias Schäfer auf VW Lupe (F6), Jan Heß / Katharina Borckholder im VW Golf 4 (G11) sowie Werner Selmikeit und Peter Molter auf Audi 80 (CTC 17).
Bei der 14. Südliche Weinstrasse Historic blieb es wie gewohnt bis zum Zieleinlauf auf der letzten Prüfung hoch spannend. Letztlich triumphierten das Vater / Sohn – Duo Andreas und Jonas Dick im BMW 318is vor den Markenkollegen Johannes Ott / Christian Beetz (+ 0,11 Sekunden) und den amtierenden Meister der Retro Rallye Serie Süd Udo Wagner / Sebastian Kurz (+ 0,15 Sekunden). Um den Wimpernschlag von nur 0,03 Sekunden verpassten Gerhard Claus / Ingo Haaß in der Toyota Celica Turbo 4WD das Siegerpodium. Dahinter folgte mit Max und Timo Birnbreier ein weiteres Team mit einer Toyota Celica auf Platz fünf.
Ergebnis 36. Rallye Südliche Weinstrasse | ||
01. Noller Rainer / Kopczyk Stefan | Mitsubishi Lancer Evo 8 | 21:06,4 |
02. Färber Frank / Schaaf Peter | Mitsubishi Lancer Evo 8 | +27,8 |
03. Löffelhardt Markus / Arnold Janine | BMW M3 E36 | +43,4 |
04. Bliss Oliver / Grundmann Stefan | Mitsubishi Lancer Evo 6 | +53,3 |
05. Schlinck Frank / Treiling Ivonne | Mitsubishi Lancer Evo | +58,3 |
06. Beckmann Helmut / Kremkau D. | Mitsubishi Lancer Evo 8 | +1:07,3 |
07. Brunken Wilfried / Brunken Alexa | Mitsubishi Lancer Evo X | +1:25,0 |
08. Frank Patrick / Foxius Andre | Mitsubishi Lancer Evo 6 | +1:58,5 |
09. Just Tobias / Türk Sabrina | Citroen C2 R2 Max | +1:58,6 |
10. Hansen Kurt / Gehrmann Frank | Honda Civic Type R | +2:22,0 |
Ergebnis 14. Südliche Weinstrasse Historic | ||
01. Dick Andreas / Dick Jonas | BMW 318is | 1,25 |
02. Ott Johannes / Beetz Christian | BMW 318is | 1,36 |
03. Wagner Udo / Kurz Sebastian | BMW 325i E36 | 1,40 |
04. Claus Gerhard / Haaß Ingo | Toyota Celica Turbo 4WD | 1,43 |
05. Birnbreier Max / Birnbreier Timo | Toyota Celica | 1,90 |
06. Meyer Thomas / Meyer Nico | Opel Manta B | 2,04 |
07. Kayser Joachim / Diemer Patrick | Porsche 944 S2 | 2,16 |
08. Berker Andreas / Kuntz Fabienne | Mitsubishi Galant VR4 | 2,23 |
09. Stoll Jörg / Stoll Jan | Toyota Starlet 1,3S | 2,31 |
10. Gutheil Thomas / Gutheil Albert | Toyota Celica | 2,36 |
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