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Rallye-News für 2021

Die Corona-Pandemie hat den Rallyesport in Deutschland in diesem Jahr heftig gebeutelt, nur 17 von 62 geplanten Veranstaltungen konnten durchgeführt werden. Dennoch blicken alle hoffnungsvoll nach vorn!

Grundsätzlich gibt es 2021 keine Änderungen im Regelwerk und bei den Meisterschaften; das hat das DMSB-Präsidium im April 2020 beschlossen. Dennoch hat sich der Fachausschuss Rallye (FAR) sehr intensiv mit den Entwicklungen im Rallyesport beschäftigt. Helmut Eberhardt, Vorsitzender des FAR: „Wir wollen jetzt die Weichen stellen, um die Zukunft des Rallyesports zu sichern. Wir werden dazu vier Arbeitskreise einrichten, die 2021 Richtlinien zu den wichtigsten Themen erarbeiten werden.“

Die Themenbereiche sind:

- Digitalisierung und SIM-Racing

- Rallye-Reglement einschließlich Klassen

- DRM, DRC, Formate und Verzahnung

- Nachwuchsförderung

Zwei Änderungen für 2021 kommen vom Weltverband FIA. Die Fahrzeuge der bisherigen R3-Klassen (z.B. Citroen DS3 R3T, Renault Clio IV RS, Renault Clio III R3, Honda Civic R3) werden in die Klasse RC4 eingestuft zusammen mit den Rally4- und R2-Fahrzeugen. Die Klasse RC3 ist ab 2021 den neuen Rally3-Fahrzeugen (Allrad, 1600 cm³ Turbo) vorbehalten.

Für Fahrzeuge, die ab 2021 neu aufgebaut werden, sind keine Eigenbaukäfige mehr zugelassen, sondern nur Überrollkäfige mit FIA-Zertifikat; diese Regel gilt vorerst nur bei Rallyes mit FIA-Prädikat. Für die bisherigen Fahrzeuge gibt es Bestandschutz.

Erleichterungen in Zeiten der Pandemie

Der Fachausschuss Rallye hat für das Reglement 2021 eine Änderung beschlossen, die einerseits einen alten Zopf abschneidet und andererseits behördliche Vorgaben in der Corona-Pandemie erleichtert. Um den Parc Fermé früher aufheben zu können, wird die Frist für Proteste gegen den technischen Zustand eines Fahrzeuges auf 30 Minuten nach Eintreffen des letzten Fahrzeugs der jeweiligen Klasse verkürzt.

Auch bei den sequenziellen Getrieben in der Gruppe F hat der FAR eine Klärung erreicht. Ab 01.01.2022 werden Gruppe-F-Fahrzeuge mit sequenziellem Getriebe nicht mehr zum Start bei Rallyes zugelassen. Angestoßen hat der Ausschuss auch Änderungen bei der Sportwart-Ausbildung, um den geänderten Verhältnissen Rechnung zu tragen.

Der DMSB Rallye Cup geht mit einer kleinen Änderung in die Saison 2021. Die Anzahl der Vorläufe in den Regionen Nord und Süd wird mit Blick auf etwaige Corona-Ausfälle auf jeweils acht Rallye 70 erhöht; die besten fünf Resultate werden gewertet. Die Entscheidung fällt im November beim Endlauf im Hessischen Bergland. Der DMSB Schotter Rallye Cup startet mit acht Läufen und unveränderten Regeln in seine zweite Saison.

Rally2-Fahrzeuge noch in der Diskussion

Gut angekommen ist 2020 die Starterlaubnis für Rally2-Fahrzeuge bei Rallye-70-Veranstaltungen, die der FAR verlängern will. Fahrersprecher Christian Riedemann: „Wir sind zurzeit im Gespräch mit dem DMSB-Präsidium, um eine Lösung für 2021 zu finden, die alle Beteiligten zufrieden stellt.“

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