Noller setzt Siegesserie fort

Ein eisiger Wind pfiff durch das Fahrerlager in Ulm-Einsingen - das Wetter passte sich der Stimmungslage des Favoritenfeldes an. Nur wenige hundert Meter vom Rallyezentrum entfernt fand der beliebte Rundkurs „Einsingen“ mit einer Streckenlänge von 8,6 Kilometern statt. Mit kalten Reifen drehte sich Reinhard Honke mit Co. Michael Heinze in der ersten Kurve ins Feld und brachte sich damit um jegliche Chance auf einen Podiumsplatz. Fritz Köhler / Petra Hägele haderten im unteren Drehzahlbereich mit der Leistungsentfaltung im neongelben BMW M3 und lag hinter drei Allradlern und den immer stärker auftrumpfenden Markus Löffelhardt / Sarah Hess im M3 Compact.

Bereits in WP 2 „Beiningen“ sicherte sich Köhler gemeinsam mit seinem Erzrivalen Noller die Bestzeit und kletterte im Klassement nach oben. In der dritten Prüfung waren es dann Robert Schilcher / Stephan Schwerdt, die sich im Audi TT bestens in Szene setzten und zur Halbzeit mit hauchdünnem Vorsprung auf dem zweiten Gesamtrang rangierten. Rainer Noller und Marcus Poschner lagen zu diesem Zeitpunkt bereits mit komfortablem Vorsprung in Führung. Die Lokalmatadoren und Favoriten der Klasse H14 im orangefarbenen Golf II, Roland und Jutta Zak, schieden derweil mit Antriebsschaden aus.

Rainer Noller und Marcus Poschner verwalteten im zweiten Durchgang ihren Vorsprung und fuhren zum ersten gemeinsamen Gesamtsieg. Jürgen Bachhäubl und Sabrina Stuiber konnten sich dem mit Motoraussetzern kämpfenden BMW M3 von Fritz Köhler und Petra Hägele gerade noch erwehren und den zweiten Gesamtrang feiern. „Ich machte mich sofort am Sonntag auf die Fehlersuche und habe eine defekte Düse als Ursache ausfindig gemacht – beim nächsten Start wird „Lilly“ im top-Zustand am Start stehen“, zeigt sich Fritz Köhler angriffslustig. Robert Schilcher und Stephan Schwerdt verpassten im Audi TT knapp das Podium. Markus Löffelhardt und Sarah Hess gewannen die Klasse F3B deutlich vor Alexander Ebert & Katrin Rost, die im einzigartigen Mini Countryman JCW immer besser in Fahrt kommen. Reinhard Honke und Michael Heinze behauptete sich nach ihrem Missgeschick in WP 1 auf dem sechsten Gesamtrang knapp vor Frank und Inge Herrmann, das Duo traute sich Ende des letzten Jahres, in einem weiteren Mitsubishi.

In der Klasse F8 legten Daniel Frasch und Daniel Pfefferle im Peugeot 306 die Latte wieder besonders hoch und gewannen mit rund 45 Sekunden Vorsprung auf die BMW`s von Philipp Holz / Marc Behringer und Florian Semlinger / Benjamin Schnock. Neben der Gruppe G-Sieg erzielte Martin Breiler / Andreas Weber im Evo X die inoffizielle Bestweite beim Sprung in Einsingen. Der zweite Platz in dieser Division ging an Manfred Bannwarth / Jürgen Krieg (Subaru WRX STI). Mit einer starken Leistung glänzten Sven Kress & Julia Hanselmann (BMW) mit dem Klassensieg in der F9 vor Michael Look / Daniela Weinert (Citroen Saxo) und den Gebrüdern Frey im VW Lupo. Die seriennahe Klasse G19 sicherten sich Sebastian und Sabrina Schmitt im Seat Ibiza vor dem Mazda MX 5 von Frank Balduf / Maik Wasser. Christian Tömmes / Bernd Hetzel gewannen mit ihrem VW Golf 1 die Gruppe CTC vor Michael Rösing / Petra Straubinger im Renault Clio Williams. Florian Damm und Tobias Glatzel setzten sich im VW Golf 2 in der stark besetzten Klasse G18 durch.  In der Golf II – Cup Wertung gewann das junge Duo Tobias Pohlner / Jasmin Santos mit 3,8 Sekunden Vorsprung auf Markus Diepelt und Boris Freihalter.

Nach der erfolgreichen Erstausgabe der Historic Wertung im Vorjahr und der Wahl zur besten Veranstaltung im Historic Rallye Cup des Jahres 2014, gaben in diesem Jahr immerhin 20 Teams ihre Nennung ab. Die Sollzeit – Routiniers Rainer Schlesinger und Sabine Rade errangen mit 0,24 Sekunden Vorsprung den Sieg vor Christian Aßmann und Sabine Ehseluns im VW Passat GLI. Auf Platz drei fuhren Christian Görke und Daniel Kraus vor dem Schweizer Duo Marcel Kellenberger / Martina Liechti im Renault 5 Alpine Coupe. Auf den Plätzen folgten Klaus Raschig / Bettina Scheffczyk (BMW 1802 ti) und die Lancia Fulvia von Gerd Michalowski und Jens Voigt.  

Die Rallye Ulm überzeugte mit dem bekannt kompakten Konzept aus den Vorjahren und verlief pünktlich und ohne nennenswerte Zwischenfälle. Die Wertungsprüfungen präsentierten sich trocken und in einem guten Zustand. Schön war auch der natürlich Verlauf der Strecke, ohne Baken oder ähnlichen Hindernissen in jeder Kurve – ein wenig Schotter in den Cuts gehört zum Rallyefahren grundsätzlich dazu, wem das nicht gefällt ist bei Slalom oder Rundstreckenveranstaltungen besser aufgehoben.

Ergebnis Rallye Ulm 2015

Historic-Rallye Ulm

GALERIE: Rallye Ulm 2015

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