Noller knapp vor Broschart

„Die Kohle & Stahl war einmal mehr die anspruchsvollste R35 in dieser Saison: Alles dabei – von sehr engen, kurvenreichen Feld-, Wald- und Plattenwegen, breite Straßen - schnell bis extrem eng mit Kehren und natürlich feinstem Schotter  – dazu keine einzige Schikane und kein Rundkurs – einfach genial“, schwärmte Rainer Noller beim Zieleinlauf.

Nach sechs Wertungsprüfungen über 35 Kilometer auf Bestzeit feierte er mit Copilotin Tanja Schlicht den Sieg mit 1,7 Sekunden Vorsprung auf Jörg Broschart und Dennis Zenz, die genau wie das führende Duo zwei Bestzeiten fuhren. Grund zum Jubeln hatten auch die Drittplatzierten – die Hessen Jörg Schuhej und Steffen Reith fuhren endlich wieder eine Rallye ohne Probleme zu Ende und zogen auf der letzten Prüfung am schnellen Rallyewiedereinsteiger, Oliver Bliss mit Copilot Hans-Peter Loth, vorbei. Patrick und Ken Gengler belegten als schnellste Luxemburger Gesamtrang fünf vor Steven Gisch und Jessica Brunken, die alle auf Mitsubishi Lancer in den verschiedensten Evo-Stufen antraten.

Für Furore sorgten zwei Luxemburger, die mit ihrem Renault Clio als Siebtklassierte munter in der Spitzengruppe mitmischten. Mike Souvigné und Tom Engel zeigten mit beherzter Fahrweise, dass sie in ihrer einjährigen Rallyepause den Biss nicht verloren haben und gewannen die Klasse H14 vor den Lokalmatadoren Felix Griebel und Chioma Monix im Citroen C2 R2 Max, die nicht minder spektakulär  unterwegs waren und nur wenige Sekunden zurück lagen. Das Pfälzer Duo Andreas Gerst / Dietmar Rath gewannen im schneeweißen Porsche 911 die Klasse H15 und schafften es im schnellsten heckgetriebenen Fahrzeug gerade noch in die Top 10.

Kai Stumpf und Martin Brack fuhren im BMW E30 mit einer schnellen und sehr sauberen Fahrweise zum Klassensieg in der F08 vor Bastian Hüttinger / Sven Metzger im Ford Escort RS2000. Mit diesem Ergebnis festigt das Duo ihren zweiten (Fahrer) und ersten Platz (Beifahrerwertung) in der Saarländischen Rallye Meisterschaft. Stefan Petto, der im gelben Mitsubishi Lancer auf die Ansagen von Anna-Lena Mergen vertraute und einmal mehr zum Gruppensieg bei den seriennahen Fahrzeugen fuhr, als auch Alexander Kazmierzak / Michael Vogel bestätigten im Renault Twingo R1 mit einem weiteren Klassensieg (RC5) ihre Top-Form und können weiterhin von einem Podiumsplatz im heiß umkämpften Rennen um die saarländische Rallyekrone träumen.

Markus Löffelhardt und Martin Patz starteten zum ersten Mal bei der „Kohle“ und fühlten sich auf den Wertungsprüfungen sichtlich wohl. Ein Klassensieg vor Franco Decker / Isabelle Brack, die seit Jahren auf diesen Strecken „zu Hause“ sind, zeugt von der großartigen Fahrt des Hohenloher Duos. Patrick Fank / Andre Foxius hielten sich im Citroen C2 R2 Max vor Andreas Brocker / Michelle Müller im Mitsubishi Lancer Evo VII, die im Mitsubishi Lancer Evo VII als Sieger der Klasse CTC gewertet wurden.

„Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte“ – dieses Sprichwort traf beim Kampf um den Sieg in der Klasse F09 zu: Silvio Huß / Sarah Pfaff führten bis zur Einfahrt in die Halbzeitpause das Klassement an, als das „Überfahren“ des gelben Schildes an der Zeitkontrolle 60 Sekunden Strafzeit bescherte. Max Schumann / Sabrina Göller fuhren sich an einer Kante in WP 2 einen „Platten“ und bliesen fortan zur Attacke, die in WP 4 „Füsselberg2“ ein plötzliches Ende im Aus fand. Somit standen Tarek Hamadeh-Spaniol / Lina Meter im Suzuki Swift Sport an der Spitze des Klassements vor Huß / Pfaff und Tobias Schmitz / Vanessa Schade in einem weiteren Suzuki.

40 Teilnehmer traten beim siebten von neun Läufen zur Retro Rallye Serie Süd an, die im Anschluss an das Feld der Rallye 35 die gleichen Strecken absolvierten. Das Vater/Sohn–Duo Uwe & Luca-Maurice Gregori gewannen im Opel Kadett C GTE das Klassement mit 0,54 Sekunden Vorsprung auf die Lokalmatadoren Jörg & Jan im Toyota Starlet 1,3S. Thomas und Nico Meyer vervollständigten im grünen Opel Ascona A das Podium. Knapp dahinter folgten Michael Klein / Kai Theis im spektakulär bewegten Opel Ascona B. Viele der über die Jahre etablierten Lichtschrankenfahrer haderten an diesem Wochenende und mussten sich mit einem Platz im hinteren Feld begnügen.

Das Finale zur Saarländischen ADAC Rallye Meisterschaft findet mit der Saarland Rallye am 19. November rund um Merzig statt. Der zeitleich ausgetragene Endlauf zum DMSB Rallye Cup lässt auf ein sehr starkes und großes Teilnehmerfeld hoffen – Hochspannung ist garantiert…

Ergebnis 28. ADAC Rallye 35 Kohle & Stahl 2016