RALLYE CALW

Noller in Calw ohne Gegner

Rainer Noller und Tanja Schlicht gewinnen die Rallye Calw im Porsche 911 GT3 mit fast 40 Sekunden Vorsprung vor dem BMW-Team Karlheinz und Edwin Braun.

Für die 32. Ausgabe seiner Gerhard-Mitter-Gedächtnisrallye hat der MSC Calw die Kritik der Fahrer an den Rundkursen erhört und drei Sprints ausgesucht, zwei in der Nähe von Calw und eine auf halbem Wege nach Karlsruhe im Nordschwarzwald. Zügig sind die Prüfungen: Der Sieger Rainer Noller dreht seinen Porsche einmal im sechsten Gang aus, das bedeutet mehr als 220 km/h. Die Überlegenheit des Gruppe-H-Porsche 911 GT3 demonstriert Noller gleich auf WP 1, einer Ortsverbindungsstraße ohne Abzweig und mit schnellen flüssigen Kurven. Bei einer Fahrzeit von nur 2:13 Minuten hat Fritz Köhler im keineswegs schwachbrüstigen BMW M3 um 11,4 Sekunden das Nachsehen. BMW-Kollege Karlheinz Braun büßt sogar 16 Sekunden ein, das Schweizer Ehepaar Urs und Cornelia Flum 17 Sekunden. Auch ein Gewitterschauer zu Beginn der zweiten Schleife ändert nichts an der Porsche-Dominanz, Rainer Noller und Tanja Schlicht gewinnen die Rallye Calw mit vier Bestzeiten und mit sattem Vorsprung, für die Copilotin nach vierzehn Siegen im Noller-Mitsubishi der erste Tiefflug im Porsche. „Ich hatte vor der Rallye ein riesiges Lampenfieber, aber mit dem Start zur ersten Prüfung war es sofort vorbei. Das war eine tolle Fahrt!“ 

Fritz Köhler und Petra Hägele liegen im „langen“ BMW M3 vor den Pfälzern Karlheinz und Edwin Braun im Compact-M3 auf Platz 2. Braun kommt auf der regennassen WP 4 wieder in Schlagdistanz zu Köhler. Doch erst als Köhlers Motor aber der vierten Prüfung hörbar an Motorproblemen leidet, können die Brauns den zweiten Platz erringen. Urs und Cornelia Flum fahren mit konstantem Speed auf Platz 3, während Köhler mit waidwunder Maschine gerade noch Platz 4 vor den Mitsubishi von Frank Schlinck und Andreas Schwalie sowie Frank Herrmann und Inge Schilp rettet. Eine Riesenleistung zeigt wieder einmal Jochen Böhringer, der seinen Gruppe-F-BMW 318 auf den siebenten Gesamtrang fliegen lässt. Damit sind Böhringer und sein Co Roland Bürk bestes 2-Liter-Autos; die Klasse F8 gewinnen sie mit mehr als einer Minute Vorsprung vor Carsten Proß (VW Golf III), Jochen Vollmer (Opel Astra GSi) und Steffen Schweikhardt (BMW 318). Weitere Klassensiege bei den „Seriennahen“ holen sich die Brüder Florian und Fabian Gwosdz im Compact-M3 sowie Marc Schütze und Nadja Hilsenbeck im Honda Civic in der 1600er-Klasse. In der Gruppe G fährt Albert Melter im Evo 9 weit vorneweg, die kleinen Klassen sehen Frank Balduf (Mazda MX 5, G19) und Patrick Scherer (BMW 318i, G18) vorn, wobei Scherer – wie auch der Klassenzweite Jürgen Glass im Opel Corsa – schneller sind als Balduf. 

Die letzte Prüfung wird nach zwölf Teams abgebrochen, nachdem ein Skoda Octavia – vermutlich wegen Aquaplaning – verunfallt. Der Fahrer erleidet beim Aufprall Knochenbrüche (aber nicht allzu schwer), der Beifahrer kommt zur Beobachtung ins Krankenhaus. 69 der 87 gestarteten Teams stehen schließlich im Parc Fermé im Calwer Ortsteil Neuhengstett. 

Ergebnis 32. Gerhard-Mitter-Gedächtnisrallye am 6. September 2014 

01. Rainer Noller/Tanja Schlicht, Porsche 911 GT3, H15, 16:26,9
02. Karlheinz Braun/Edwin Braun, BMW M3 Compact, H15, +38,1
03. Urs Flum/Cornelia Flum, Mitsubishi Evo 6, F3A, +58,1
04. Fritz Köhler/Petra Hägele, BMW M3 E36, H15, +1:09,5
05. Frank Schlinck/Andreas Schwalie, Mitsubishi Evo 6, H16, +1:09,8
06. Frank Herrmann/Inge Schilp, Mitsubishi Evo 9, N3A, +1:20,3
07. Jochen Böhringer/Roland Bürk, BMW 318is E30, F8, +1:29,9
08. Florian Gwosdz/Fabian Gwosdz, BMW M3 Compact, F3B, +1:58,8
09. Nico Dehmer/Tanja Gardian, BMW M3 E36, F3B, +1:59,8
10. Thomas Schober/Mario Bläse, VW Golf II 16V, H14, +2:14,5
11. Albert Melter/Kevin Panitz, Mitsubishi Evo 9, G21, +2:30,7
12. Carsten Proß/Paul Mäule, VW Golf III GTI 16V, F8, +2:32,2

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