Die anspruchsvollen Strecken auf der schwäbischen Alb haben sich herumgesprochen und über 140 Fahrzeuge angelockt. „Teilweise fühlt man sich wie in klein San Remo. Ich wusste gar nicht, dass es in meiner Heimat solch schöne Straßen gibt“, zeigte sich der Stuttgarter Fred Walter begeistert, der im Lancia Stratos als Vorauswagen die Zuschauer begeisterte. Auch Harald Demuth begab sich im Original Audi Quattro aus dem Jahre 1979 zur Erkundungsfahrt über die Ostalb.
An der Spitze kam es zum neuerlichen Aufeinandertreffen zwischen Rainer Noller (Mitsubishi) und Fritz Köhler im BMW M3. Während sich Köhler mit Lebensgefährtin Petra Hägele drei von fünf möglichen Bestzeiten sicherte, nutzte Noller seinen Allradvorteil auf der mit Splitt überzogenen Piste perfekt aus und deklassierte in beiden Durchgängen der Königsprüfung „Pommertsweiler“ die versammelte Konkurrenz. Damit legte er den Grundstein zum nächsten Gesamtsieg mit Copilotin Tanja Schlicht. Dem BMW-Konkurrenten blieb unter diesen Umständen „nur“ Rang zwei, was die gute Laune aber in keinster Weise trübte. Einen spektakulären Zweikampf lieferten sich Michael Rausch (Ascona) und Klaus Otterbach (Opel Kadett C) um den letztverbliebenen Podiumsplatz, den sich letztgenannter als „Hausherr“ mit 2,9 Sekunden Vorsprung vor dem schnellen Hessen nicht nehmen ließ.
Jürgen Geist und Gabi Fischer fuhren im seriennahen BMW M3 mit einem sauberen Fahrstil auf einen hervorragenden fünften Gesamtrang und behaupteten sich gegen die beiden Mitsubishi Lancer von Urs Flum und Wolfgang Müller. Jörg Dörre meistert nach seiner Pause die Leistungssteigerung vom 318is auf den M3 perfekt und klassiert sich unter den Top 10 im Gesamt. In der Klasse N5 wechselte die Führung ständig hin und her, bevor auf WP4 der Peugeot 206 von Alexander Kopp auf der Ergebnisliste verschwand. Somit siegten Daniel und Gabi Frasch im 306er Modell vor Jochen Böhringer und Vanessa Vogt im BMW. Sehr knapp ging es auch um die Vorherschaft in der Klasse H14 zu, die Gerrit Schmitt im Opel Kadett E mit wenigen Sekunden vor Jochen Bader (C-Coupè), Franz Kohler (VW Golf) und Andre Apel in einem weiteren E-Kadett gewann. Die seriennahen Gruppe G wurde nach einem Problem von Alexander Ebert (Mitsubishi) in der Anfangsphase zur sicheren Ausbeute des pfälzischen Subaru-Teams Marc Gassner und Stefan Gebauer.
In der Wertung zur Retro Rallye Serie gewannen die beiden Stuttgarter Tino Schmitt und Peter Hentschel im Porsche 924 R vor Michael Gross und Marcus Steuer im Auto Union 1000 S Rallye, im wohl leistungsschwächsten Auto der gesamten Veranstaltung, die sich mit einer beherzten Fahrweise in die Herzen des Publikums fuhren. Auf Rang drei erreichte der Saab 99 von Wilhelm Heim und Andy Gebhard das Ziel in Abtsgmünd.
Nur 79 von 110 gestarteten Teams im Feld der Rallye 200 absolvierten die anspruchsvollen Wertungsprüfungen ohne Probleme und stellten ihre Fahrzeuge im Parc Fermé ab. Die häufigsten Ausfallgründe waren jedoch technischer Art, so musste auch Mitfavorit Markus Fahrner seinen schnellen C-Kadett bereits nach wenigen Metern abstellen. In der Sollzeitwertung fiel die Ausfallquote mit nur 3 Fahrzeugen von 28 gestarteten Teams wesentlich geringer aus.
Ergebnis 25. ADAC Ostalb Rallye - Rallye 200
01. Noller Rainer/Schlicht Tanja, Mitsubishi Lancer Evo 8 MR 20:44,7
02. Köhler Fritz/Hägele Petra, BMW M3 E36 +12,6
03. Otterbach Klaus/Mai Roland, Opel Kadett C GT/E +42,1
04. Rausch Michael/Deniz Irfan Erol, Opel Ascona B +45,0
05. Geist Jürgen/Fischer Gabi, BMW M3 E36 +45,1
06. Flum Urs/Flum Cornelia, Mitsubishi Lancer Evo 6.5 +48,3
07. Müller Wolfgang/Müller, Katharina Mitsubishi Lancer Evo 8 +58,8
08. Dörre Jörg/Claus Kühlewein, BMW M3 E36 +1:05,0
09. Frasch Daniel/Frasch Gabi, Peugeot 306 +1:26,2
10. Böhringer Jochen/Vogt Vanessa, BMW 318is +1:34,6
11. Gerst Andreas/Enderle Jan, Porsche 911 +1:41,3
12. Fruck Bernd/Fruck Ralph, Mitsubishi Lancer Evo 6.5 +1:42,1
13. Drews Imanuell/Stolz Jan, BMW E36 compact +1:47,2
14. Stiefel Nikolai/Layer Thomas, BMW M3 +1:49,9
15. Kainz Martin/Kainz Wolfgang, Mitsubishi Lancer Evo 6 +1:52,9
Ergebnis ADAC Ostalbrallye - Retro
01. Schmitt Tino/Hentschel Peter, Porsche 924 R 0,53
02. Gross Michael/Steuer Marcus, Auto Union 1000S Rallye +0,07
03. Heim Wilhelm/Gebhard Andy, Saab 99 +0,59
04. Jochum Jürgen/Borsch Rene, Lancia Delta HF Integrale +0,76
05. Meyer Thomas/Meyer Nico, Opel Corsa A +0,81
06. Jacky Cedric/Lostetter Regine, Lancia Delta HF Integrale +0,88
07. Hendriks Peter/Honacker Kurt, Mercedes Benz 190 E +1,09
08. Raschig Klaus/Scheffczyk, Bettina BMW 1802 R +1,35
09. Plößer Peter/Gibb Eckard, Suzuki Swift +1,52
10. Gärtner Daniel/Gärtner, Yvonne VW Golf +1,55
