Bereits kurz nach dem Start vom Firmengelände der Fa. Bastuck-Fahrzeugteile kündigten sich am Fahrzeug von Mike Souvigné technische Probleme an, die ihn zur Aufgabe nach WP 2 zwangen. Zur Halbzeit führte Rainer Noller mit Copilot Uwe Walz das Klassement souverän an. In der Verfolgung lauerten Dieter und Claudia Reiland im knallgelben Mitsubishi auf ihre Chance. Nur wenige Sekunden zurück gaben Lars Mysliwietz und Oliver Schumacher in der stark umkämpften Klasse H13 das Tempo vor. Steve Zimmer und Kai Stumpf konnten im bärenstarken BMW M3 auf den Schotterpassagen nicht ganz mithalten und übten sich in Zurückhaltung.
Beim zweiten Durchgang überschlugen sich im wahrsten Sinne des Wortes die Ereignisse. Während sich Vorjahressieger Rainer Noller mit einer gebrochenen Felge in WP 4 mit reichlich Zeitverlust über die Prüfung quälte, überzog es Lars Mysliwietz in WP 5 und katapultierte seinen Citroen nach einer schnellen Linkskurve hochkant übers Dach. „Wir wollten unbedingt vor Niki Schelle bleiben und riskierten dabei wohl ein wenig zu viel. Eigentlich sollten wir die Stelle kennen, nur 50 Meter später verformten wir vor zwei Jahren unseren Wagen. Der Schaden scheint sich aber in Grenzen zu halten. Wir werden alles daran setzten um in zwei Wochen bei der Eifel-Rallye in Daun die Führung in der Deutschen Rallye Meisterschaft zu verteidigen“, schilderte Lars Mysliwietz gelassen die Situation.
Mit einer einmaligen Aufholjagd drehten Noller/Walz den Spieß nochmals um und setzten sich am Ende mit einer Zehntel Vorsprung gegen das Ehepaar Reiland durch: „Wir fuhren als ob es um einen Meisterschaftstitel ginge. Die Rallye Lebacher Land ist für uns die schönste nationale Rallye in Deutschland, hier wollten wir unbedingt wieder gewinnen. Die Schotterpassagen sind traumhaft schön und machen unendlich großen Spaß zu fahren. Dazu geben sich die Veranstalter größte Mühe und präsentieren alljährlich eine tolle Veranstaltung“, strahlte Rainer Noller nach dem Zieleinlauf.
Niki Schelle vervollständigte mit Johny Blom das Siegerpodest. Dahinter belegte Steve Zimmer den vierten Gesamtrang und gewann die Klasse H15 vor dem Opel Ascona von Rolf Korell. Mit diesem Ergebnis konnte er in der Meisterschaft auf die vorderen Ränge aufschließen. David Preis und Karsten Bresser kommen im allradgetriebenen Ford Sierra Cosworth immer besser in Fahrt und fuhren ihr bis Dato bestes Gesamtresultat ein. Ein sehenswerter Schlagabtausch entwickelte sich zwischen Uwe Gropp/Sven Schöde und Jörg Broschart/Marcel Piro, die nach einer nicht enden wollenden Ausfallserie die Fahrzeugmarke wechselten. Das ADAC-Junior-Team kam auf Anhieb mit dem Citroen C2R2 sehr gut zu Recht und musste sich am Ende knapp hinter dem erfahrenen Team Gropp/Schöde einreihen.
Mit dem achten Gesamtrang und einem neuerlichen Klassensieg gelingt dem Suzuki-RLP Junior Team Marijan Griebel und Alexander Rath der Sprung an die Spitze der Saarländischen Rallye Meisterschaft. Konkurrenz droht Marijan aus den eigenen Reihen. Sein jüngerer Bruder Felix konnte im Suzuki Ignis die Rallye als Klassenzweiter beenden. Der Losheimer Metzgermeister Marco Wagner setzte sich mit seinem Peugeot 306 in einem tollen Finish gegen den gebürtigen Finnen Mika Kitola (Honda Civic) in der Klasse N3 durch.
Ergebnis 6. ADAC Rallye Lebacher-Land 2010
01. Noller Rainer/Walz Uwe Mitsubishi Lancer Evo VIII 23:58,70
02. Reiland Dieter/Reiland Claudia Mitsubishi Lancer Evo IV + 0,1
03. Schelle Niki/Blom Johny Citroen C2R2 Max + 14,1
04. Zimmer Steve/Stumpf Kai BMW M3 E30 + 28,9
05. Preis David/Bresser Karsten Ford Sierra Cosworth 4x4 + 44,2
06. Gropp Uwe/Schöde Sven Citroen C2R2 Max + 1:14,0
07. Korell Rolf/Hermann Katja Opel Ascona B + 1:26,2
08. Griebel Marijan/Rath Alexander Suzuki Swift + 1:28,6
09. Broschart Jörg/Piro Marcel Citroen C2R2 Max + 1:30,6
10. Schaus Andy/Brachmann Jean-Marie Opel Astra + 1:38,6
GALERIE:Die Bilder der Rallye Lebacher Land 2010...
