Rallye Calw

Köhler vs. Noller: Showdown in Calw

Auf den abwechslungsreichen Wertungsprüfungen im Nordschwarzwald kam es zu einer Neuauflage des schwäbischen Dauerduells: Reiner Noller im Mitsubishi Evo gegen Fritz Köhler auf BMW M3. Nach sechs Wertungsprüfungen stand es 3:3 bei den Bestzeiten, doch 1,5 Sekunden machten den Unterschied.

<strong>KNAPP VORN:</strong> Fritz Köhler zeigte seine Klasse und entschied die Rallye Calw mit nur 1,5 Sekunden Vorsprung zu seinen Gunsten

Was für ein Rallyeverlauf! Spannender hätte die 31. Auflage der „Gerhard-Mitter-Gedächtnis Rallye“ des MSC Calw nicht sein können. Noller nutzte den Allradvorteil seines Mitsubishi in der legendären Auftaktprüfung „Fuchsklinge“, die teilweise noch feucht und einen Schotteranteil beinhaltete, geschickt aus und nahm seinem ärgsten Kontrahenten gleich mal 6,8 Sekunden ab. Köhler ließ sich nicht beindrucken, fuhr auf dem Rundkurs „Spindlershof“ - der mit drei Runden den ansonsten hochwertigen Charakter der Veranstaltung etwas absenkte - und in der Prüfung „Unterreichenbach“, die mit 3,36 Kilometern echten Bergrennstreckencharakter bot und bei den meisten Teilnehmern als sehr schön tituliert wurde, die Bestzeiten und lag bereits in der Halbzeit vorn. Im zweiten Durchgang gingen beide Teams an die Grenzen und fast darüber hinaus, am Ende hatten Fritz Köhler und Petra Hägele das glücklichere Ende und ließen sich am Abend bei der Sierehrung gebührend feiern. Hinter Reiner Noller und Tanja Schlicht komplettierten Klaus Otterbach und Roland May im bärenstarken Opel Kadett C das Siegerpodium.

 

Nach einer Reihe von Ausfällen und Frust pur, gelang den Brüdern Stephan und Michael Wild im neuaufgebauten BMW M3 E36 ein Befreiungsschlag. Mit einem sehr blitzsauberen Fahrstil fanden sie schnell Vertrauen und landeten mit 5,1 Sekunden Rückstand knapp hinter Otterbach. Der junge „John-Boy“ Macht glänzte im knallgelben Mitsubichi Evo VI mit einer guten Performance und freute sich mit seiner sympathischen Copilotin Julia Hug über einen guten fünften Gesamtrang.

 

In der stark besetzten Klasse F3B landete Wolfram Thull im Porsche 996 GT3 im BMW Compakt-Sandwich. Markus Löffelhardt setzte sich hauchdünn gegen den Zuffenhausener Sportwagen und Markenkollege Immanuel Drews durch. Bernd Fruck entschied mit seinem Audi TT RS einmal mehr die seriennahe Gruppe G, auch wenn die Fahrt diesmal nicht ganz perfekt verlief: „Wir mussten in einer engen Haarnadel etwas hin- und her rangieren, danach hatten wir aber wieder alles im Griff“, schmunzelte der Transportunternehmer am Abend. Mit Martin Breiler bekommt der Gruppe G-Dauersieger in Zukunft wohl einen ernstzunehmenden Gegner. Im Mitsubishi Evo X blieb der Rallye-Neueinsteiger dem Klassenprimus mit nur 6,5 Sekunden dicht auf den Versen.

 

Einen ebenfalls extrem knappen Ausgang gab es in der Klasse F8 zu vermelden. Hier konnte sich Jochen Böhringer im BMW 318is den Angriffen von Alex Kopp (Peugeot 206 RC) und Walter Kühle in einem weiteren BMW erwehren. Die Klasse H14 gewann Gerrit Schmitt im Opel Kadett E vor Jochen Kurz im Opel Manta B. Christian Knaupp stellte seinen schwarzen mit neongrünen Streifen auffällig designte Citroen C2 R2 als Klassensieger der H13 ab. Die Gruppe der CTC präsentierte sich erfreulich gut gefüllt und mit durchweg gut vorbereiteten Exponaten. Wolfgang Wezel setzte sich im Opel Ascona B gegen Frank Burkart im Lancia Delta HF Integrale durch.

 

Auch in den kleinen Klassen wurde bis zum Zieleinlauf um jede Zehntelsekunde hart gefahren. So triumphierte in der Klasse F9 Willi Steinbach mit Tochter Madeleine im VW Polo vor dem schnellen Damenteam Leonie Stiem und Anne Kutins, die nach einer fast sechs monatigen Rallyepause im Ford Puma wieder am Start waren. Jörg Weigert fuhr im VW Polo gewohnt auf der sprichwörtlich letzten Rille und gewann vor Roland Blaha im Suzuki Swift. In der Klasse G18 setzte sich Jürgen Glass im Opel Corsa gegen Patrick Scherer im BMW 318i durch – dahinter folgte die Meute des VW Golf II Cup, den Florian Damm zu seinen Gunsten entschied.

 

Von 110 Nennungen blieben 100 zum Start zugelassenen Teilnehmer übrig. Manch einer reiste nicht an und bei anderen blieb die Technische Abnahme verwehrt. Die Technischen Kommissare schauten besonders bei den „Käfigen“ einmal genauer hin. 78 gewertete Teams und 1 Wertungsausschluss – mit nur 21 Ausfällen fiel die Quote erfreulich gering aus und verbogenes Blech wurde erfreulicher Weise selten gesehen.

 

Ergebnis 31. Gerhard-Mitter-Gedächtnis Rallye des MSC Zerf

01.   Köhler Fritz / Hägele Petra, BMW M3 18:39,3

02.   Noller Rainer / Schlicht Tanja, Mitsubishi Lancer Evo 9 18:40,8

03.   Otterbach Klaus / Mai Roland, Opel Kadett C GTE 2,4 16V 19:28,4

04.   Wild Stephan / Wild Michael, BMW M3 19:33,5

05.   Macht John / Hug Julia, Mitsubishi Evo VI 19:42,5

06.   Löffelhardt Markus / Hess Sarah, BMW M3 compakt 19:45,4

07.   Fruck Bernd / Luther Diana, Audi TT RS 19:46,2

08.   Thull Wolfram / Thull Gabriele, Porsche 996 GT3 19:49,9

09.   Breiler Martin / Weggler Florian, Mitsubishi Evo X 19:52,8

10.   Drews Immanuel / Steller Kai, BMW M3 compakt 19:57,3

11.   Böhringer Jochen / Arnold Patrick, BMW 318is 20:05,0

12.   Kopp Alexander / Schober Michaela, Peugeot 206 RC 20:08,1

13.   Kühle Walter / Zigan Ilona, BMW 318is 20:19,4

14.   Schober Thomas / Piede Vera, Chrysler Crossfire 20:22,7

15.   Schmitt Gerrit / Pfister Stefan, Opel Kadett E GSI 16V 20:24,2

 

GALERIE:Die Bilder der Rallye Calw 2013 ...

 

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