Auf den trockenen, breiten und topfebenen Streckenabschnitten nutzte das Opel-Dup mit ihrem brüllenden C-Kadett jeden Zentimeter und konzentrierten sich darauf, die Kraft auf den Boden zu bekommen.Auf den engen und schmierigen Abschnitten gab es ein ganz anderes Bild: Meist mit dem Heck voran wurde der Wagen zur Freude der Fans dicht an den Zäunen vorbei gezirkelt. Selbst zehn Sekunden Zeitstrafe für einen angeblichen Frühstart konnte sie nicht bremsen, mit 18.7 Sekunden Vorsprung entschieden Marco Koch und Stefan Assmann die Taunus-Rallye für sich.
Rapahel Rammonat und Michael Ehrle (Ford Escort Cosworth) kämpften sich trotz einer leicht rutschenden Kupplung auf den zweiten Podestrang. Diesen Platz verloren zwei Mitsubishi-Paarungen, die sich jeweils einen groben Patzer leisteten. Während Dirk Riebensahm auf der sechsten Prüfung seinen Evo für mehrere Minuten in einem Feld versenkte und im Nirvana der Ergebnislisten verschwand, sorgte ein sonst im Rundstreckenbereich sehr erfolgreicher Pilot mit drei Bestzeiten für viel Aufsehen.
Jürgen von Gartzen lieh sich von Gassner Motorsport einen konkurrenzfähigen Lancer Evo VI und fand sehr schnell den richtigen Rhythmus. ?Ich bin schon lange ein großer Rallyefan. Ich kenne den Walter sehr gut und wollte es nun endlich einmal selbst ausprobieren und einfach nur Spaß haben?, so Jürgen vor dem Start. Den hatte er sichtlich, als er im Rundkurs ?Usingen? auf Jürgen Lenarz (Opel Kadett C) auflief. Wie auf der Rundstrecke folgte er dem späteren Sieger der Youngtimerwertung im Windschatten und drehte eine Runde zuviel. Vielleicht wartete er auf eine schwarzweiß-karierte Fahne...
Jörg Schuhey (Opel Astra GSI) kämpfte verbissen mit Udo Schiffmann im leistungsstärkeren BMW M 3 um den dritten Gesamtrang. Letztlich führte die letzte Sonderprüfung zur Entscheidung. Jörg Schuhey sicherte sich mit einer um 0,8 Sekunden schnelleren Fahrweise den Platz an der Sonne. Neben den Klassensiegen beider sicherte sich Jörg sogar den Erfolg in der Gruppe N. Christoph Schleimer konnte diesmal mit der Spitze nicht mithalten und büßte eine Sekunde pro Kilometer auf die Spitze ein.
Eines der Rallye-Urgesteine in Hessen hatte allen Grund zum jubeln. Wer kennt ihn nicht, ?Hölle? wird er von seinen Fans genannt. Gemeint ist natürlich Jochem Möller, der am Veranstaltungstag seinen 50. Geburtstag feierte. Viele Gratulanten gaben ihm den richtigen Antrieb, und er bedankte sich mit einem souveränen Klassensieg in der Klasse G 20. Zudem bezwang er Jörg Altenheimer auf dem allradgetriebenen Audi S 2 und erreichte damit neben dem Gruppensieg auch noch einen hervorragenden zehnten Gesamtrang.
Ergebnis der 11. ADAC Taunus-Rallye
01. Koch Marco / Assmann Stefan Opel Kadett C Coupe 23:01,9
02. Ramonat Raphael / Ehrle Michael Ford Escort Cosworth + 18,7
03. Schuhey Jörg / Timmer Tanja Opel Astra GSI + 29,4
04. Schiffmann Udo / Matejka Sandro BMW M 3 + 29,7
05. Schleimer Christoph / Wenzel Michael Vauxhall Astra GTE + 33,4
06. Bieg Michael / Birkholz Bernd Ford Escort + 35,4
07. Lenarz Jürgen / Müller Ralf Opel Kadett C + 58,0
08. Klemund Dirk / Zimmermann Markus Subaru Impreza STI + 1:02,5
09. Noller Reiner / Walz Uwe Mitsubishi Lancer Evo VII + 1:05,6
10. Möller Jochem / Pfaff Bianca Honda Integra Type R + 1:10,1
