Nibelungenring-Rallye

Koch siegt im Odenwald

Ein Blick auf die Starterliste machte eins sofort klar: Hier wird es keine taktische Spielchen geben, mindestens fünf Teams kamen für einen Sieg in Frage.

<strong>SIEG:</strong> Marco Koch gewinnt auch im Odenwald

Während die beiden Opel Piloten Martin Häring (Manta) und Marco Koch (C-Kadett) ihre Gruppe-H Leichtgewichte über die erste Wertungsprüfung im „freien Flug“ bewegten, musste Mitfavorit Rainer Noller seinen Mitsubishi mit Leistungsverlusten bereits aufladen. Nach der zweiten Prüfung führte Vorjahressieger Häring mit knapp zwei Sekunden Vorsprung auf Koch, die Protagonisten näherten sich dem Limit und scheuten auch nicht darüber hinaus zu gehen.

 

So war es dann auch der Mann mit der Startnummer 1, der seinem Manta den ersten Frontaleinschlag verpasste und in „Zotzenbach“ zehn Sekunden auf den giftgrünen C-Kadett von Koch verlor. Doch das Wort „aufgeben“ gibt es im Wortschatz des ehemaligen Ringerchampions nicht und die verlorene Zeit sollte wieder aufgeholt werden. Martin Häring und Copilot Stefan Schork setzten im zweiten Umlauf alles auf eine Karte und verpassten den Bremspunkt zur Schikane und krachten mit hohem Tempo in die Strohrollen, die das vorzeitige Aus durch KO am Einsatzwagen bedeuteten. Axel Schlenker witterte im Gruppe A Ford Cosworth seine Chance und hielt mit konstant schnellen Zeiten den Anschluss.

 

Marco Koch und Stefan Assmann ließen sich nicht aus der Ruhe bringen und fuhren in gewohnt souveräner Art und Weise im Trijekt Kadett dem nächsten Gesamtsieg entgegen. Mit 18 Sekunden Rückstand folgte Axel Schlenker im ex Werkswagen, der sich im Ziel überglücklich und voll des Lobes zeigte: „Das war eine der besten 200er Rallyes, die ich je gefahren bin!“ Mit einer Bestzeit in WP 5 setzte Stefan Moses in WP 5 ein Achtungszeichen und komplettierte das Siegerpodest. Sein BMW 320is ist ein optisch- und akustischer Leckerbissen, der die Blicke der Zuschauer stets auf sich zieht.  Joachim Meinzer versuchte mit großem Einsatz die unterlegene Technik seines in die Jahre gekommenen Ford Sierra zu kompensieren, was mit dem vierten Gesamtrang durchaus gelang. Gleiches gilt für Stefan Böhm, der seinen orangenen C-Kadett nur wenige Sekunden dahinter ins Ziel brachte.


Nach einer fast dreimonatigen Rallyepause brachte Jörg de Fries seinen Mitsubishi Lancer Evo X an den Start. Ein sehenswerter Dreher am Hauptzuschauerpunkt sorgte für großen Beifall vom Publikum, kostete aber wertvolle Zeit und einen Platz unter den Top 5. Lokalmatador Michael Weichert konnte mit Ehefrau Annelie auf dem heißen Sitz die stark umkämpfte Klasse N3 vor Markenkollege Markus Rosam für sich entscheiden. Mit einem guten sechsten Gesamtrang und dem Sieg in der Youngtimer-Wertung machten Wolfgang und Daniela Wezel im Irmscher Ascona auf sich aufmerksam. Allen Grund zur Freude hatte auch Thilo Wagner, der im seriennahen Mitsubishi Lancer als Sieger in der Gruppe G hervorging. An dieser Stelle ein großes Lob auch an Jens Hofmann und Christian Sier, die beide mit ihren leistungsschwachen BMW 318is auf den Plätzen 14 und 15 das Ziel erreichten.


Mit dem zweitgrößten Starterfeld, nach der Rallye „Südliche Weinstraße“, avanciert die zweite Ausgabe der Nibelungenring Rallye Historic bereits zur Kultveranstaltung. Das ursprünglich auf 30 Teilnehmer begrenzte Feld wurde aufgrund der hohen Nachfrage kurzfristig erweitert. Unter den 41 gestarteten Teilnehmern, davon 40 im Ziel, mischten sich viele Leckerbissen der Automobilkunst. Den Sieg machten die etablierten Teams unter sich aus. Herbert Schmidt ließ sich im Porsche 911 vor Jörg Stoll im Toyota Corolla und Karlheinz Wagner im kleinen Austin Mini Cooper S gebührend feiern.


Ergebnis 42. DMV-ADAC Nibelungenring-Rallye 2009
01. Koch Marco / Assmann Stefan  Opel Kadett C  16:29,9
02. Schlenker Axel / Schmidt Michael Ford Escort Cosworth 16:47,9
03. Moses Stefan / Lauth Stefan  BMW 320is  17:11,4
04. Meinzer Joachim / Schmidt Clemens Ford Sierra Cosworth 17:44,0
05. Böhm Stefan / Braun Natalie  Opel Kadett C Coupe 17:54,9
06. Wezel Wolfgang / Wezel Daniela Opel Ascona A  17:57,3
07. Weichert Michael / Weichert Annelie BMW 318is  18:07,1
08. De Fries Jörg Axel / Ringhof Georg Mitsubishi Evo X 18:12,8
09. Malter Stefan / Malter Katja  Peugeot 306 S16 18:14,7
10. Rosam Markus / Reinert Stefani BMW 320is  18:22,1


Ergebnis 2. DMV-ADAC Historic Nibelungenring-Rallye 2009
01. Schmidt Herbert / Dietrich Manuela  Porsche 911   + 0,3
02. Stoll Jörg / Stoll Marc    Toyota Starlet    + 0,7
03. Wagner Karlheinz / Pfannebecker Heinrich Austin Mini Cooper S  + 1,1
04. Groß Michael / Sonntag Felicitas  Auto Union 1000 S-Rallye + 1,2
05. Raschig Klaus / Scheffczyk Bettina  BMW 2002   + 1,3
06. Heim Peter / Ostertag Philip   Saab 900 Turbo   + 1,3
07. Meyer Thomas / Meyer Nico   Opel Manta B   + 1,5
08. Bingel Edwin / Bernhard Martin  Opel Ascona 400  + 1,6
09. Giebels Thilo / Volckmann Udo   Porsche 911   + 1,6
10. Gutheil Albert / Cappel Denise   Toyota Celica   + 1,8

 
Die Bilder der Nibelungenring-Rallye 2009...

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