Mit 156 Startern erlebt die ADAC-Grabfeld-Rallye einmal mehr ein gigantisches Teilnehmerfeld; auch die Qualität stimmt, die Asphalt-Heizer aus Hessen, Nordbayern und Württemberg treten nahezu komplett an zu den sieben Wertungsprüfungen (nur eine wird zweimal gefahren!). 112 Teams kommen ins Ziel, die Ausfallquote liegt bei 28%. Bei heißem Sommerwetter stimmt auch die zweite Komponente der Grabfeld-Rallye: Das Festzelt im kleinen Ort Sulzdorf an der Lederhecke lockt Scharen von Fans zum Besuch – einschließlich der rund zwölfstündigen "WP 8".
Marco Koch eröffnet das fröhliche Tieffliegen durch den Grabfeldgau mit der Bestzeit bei Serrheim, die Verfolger Michael Rausch (Opel Ascona 16V), Markus Schmidt (Ford Escort RS 2000) und Reinhard Honke (Ford Escort Cosworth) sind nur durch je zwei Zehntel voneinander getrennt. Nach jeweils einer Bestzeit von Porsche-Heizer Nicolas Hässler und Michael Rausch wird auf der vierten Prüfung bei Sternberg, mit 10 km Länge die mit Abstand längste, die Vorentscheidung erwartet.
Rausch jagt seinen Semi-400-Ascona furios über die asphaltierten Wirtschaftswege und rückt dem führenden Koch bis auf eine Zehntelsekunde auf den Pelz. Dann überholt Rausch seinen Landsmann Koch – wie er selbst 34 Jahre alt - und startet mit 0,7 Sekunden Vorsprung in den abschließenden Rundkurs am Ortsrand von Sulzdorf. Rausch leistet sich einen Dreher und muss sich mit Platz 2 begnügen. Marco Koch und Stefan Assmann machen mit zwei Bestzeiten den Sieg klar und feiern mit dem giftgrünen Kadett ihren ersten Grabfeld-Triumph.
Bis zur vorletzten Prüfung klebt der Porsche 911 von Nicolas Hässler an den Heckflügeln der beiden Opel. Dann verliert der Bamberger 20 Sekunden und stürzt auf Rang 5 ab. Vorjahressieger Reinhard Honke kämpft im Ford Escort Cosworth mit dem dritten Hessen-Team um Platz 3, den Routiniers Markus Schmidt und Ulli Weidauer. Erst zum Schluss kann der oberfränkische Rallye-Matador die Mehr-PS seines Allradler umsetzen und holt sich den dritten Platz mit gut 4 Sekunden Vorsprung auf Schmidts Oldie-Escort.
Norbert Moufang kann mit kränkelndem Motor nie in den Kampf um den Sieg eingreifen und stellt den C-Kadett nach WP 5 ab. Martin Häring liegt in Schlagdistanz zu Honke und Schmidt, als an seinem Manta in WP 4 die Halbwelle bricht.
Bei den seriennahen Fahrzeugen gewinnt DM-Starter Daniel Rexhausen im Mitsubishi auf Gesamtrang 6. Markenkollege Christian Wohlfahrt leistet sich auf der ersten Prüfung einen 20-Sekunden-Patzer, bläst dann zur Aufholjagd und verpasst Rexhausen nur um 4 Zehntel. In der 2-Liter-Klasse hat Jörg Schuhej als 13. mit seinem Astra alle Konkurrenten unter Kontrolle; mit 46 Sekunden Rückstand wird Wolfgang Stopfer im Honda Zweiter.
Ergebnis 16. ADAC-Grabfeld-Rallye Sulzdorf:
01. Koch/Assmann, Opel Kadett C 16V, H14, 22:03,5 Minuten
02. Rausch/Schäfer, Opel Ascona 16V 2.4, H15, + 4,7 Sek.
03. Honke/Nitsche, Ford Escort Cosworth, H16, + 12,5 Sek.
04. Schmidt/Weidauer, Ford Escort RS 2000, H14, + 17,2 Sek.
05. Hässler/Suhl, Porsche 911 3.6, H15, + 28,6 Sek.
06. Rexhausen/Clemens, Mitsubishi Lancer Evo 9, N5, + 38,4 Sek..
07. Wohlfahrt/Steinacker, Mitsubishi Lancer Evo 7, N5, + 38,8 Sek.
08. Schiffmann/Matejka, BMW M 3, H15, + 40,8 Sek.
09. Michel/Hartbauer, Opel Astra GSi 16V, H14, + 42,5 Sek.
10. Köhler/Hägele, BMW M 3 E36, H15, + 47,6 Sek.
Die Bilder der Grabfeld-Rallye 2009...
