Rallye Atlantis

Knapper Atlantis-Sieg von Jan Becker

Mit einer starken zweiten Runde und mit ein wenig Glück gewinnt Subaru-Pilot Jan Becker die Atlantis-Rallye in Holstein ganz knapp vor Martin Schütte im Mitsubishi.

Jan Becker gewinnt die Atlantis-Rallye
Jan Becker gewinnt die Atlantis-Rallye

Nach einem Rallye-35-Doppelpack im letzten Jahr wird die 47. ADAC-Rallye Atlantis in diesem Jahr als Rallye 70 durchgeführt. Zwischen Kaltenkirchen und Bad Segeberg stehen drei Sprints und ein Rundkurs auf dem Programm, mit 65 WP-Kilometern, davon 5 km auf losen Untergrund mit ein paar Löchern. Weil den ganzen Tag kein Tropfen Regen fällt, bleibt die erwartete Rutschpartie auf nassem Laub aus, die Fahrer können ein zügiges Tempo vorlegen.

Das Tempo bestimmen die beiden Teams mit den Startnummern 1 und 2, Jan Becker und Günther Puritz im Gruppe-H-Subaru Impreza sowie Martin Schütte und Kerstin David im Mitsubishi Lancer Evo 7, eher ein Gruppe-F-Auto, aber mit 34-Millimeter-Restriktor ebenfalls in der Gruppe H startend. Überraschend verliert Becker auf der ersten Schleife mehr als zehn Sekunden gegen Schütte, auch weil sein Chefmechaniker Günther Puritz mit dem Schraubenschlüssel besser vertraut ist als mit dem Gebetbuch. In der zweiten Runde nutzt Becker das Potenzial seines reinrassigen Gruppe-H-Subaru aus, fährt vier Bestzeiten und zieht auf der letzten Prüfung noch an Martin Schütte und Kerstin David vorbei. Mit elf Zehntelsekunden Vorsprung gewinnen Jan Becker und Günther Puritz die Rallye Atlantis.

Ungewollt wird das dänisch-deutsche Team Johnny Pedersen und Sebastian Walker zum Zünglein an der Waage. Pedersen wirft seinen BMW M3 auf der WP 4, dem bekannten Rundkurs bei Stuvenborn, in die Büsche. Wenige Sekunden später kommt Martin Schütte an die ungesicherte Unfallstelle und stoppt. Als ihm Sebastian Walker mit hochgerecktem Daumen anzeigt, dass niemand verletzt ist, fährt er weiter. Er und alle Fahrer, die anschließend dort die gelbe Flagge sehen, erhalten fünf Sekunden Zeitgutschrift – mit der Folge von langen Diskussionen, ob es nicht auch sechs Sekunden (Sieg Becker) oder sieben Sekunden (Sieg Schütte) sein sollten.

Wie schnell die beiden Spitzenteams über Knickwege, durch Wiesenauen und Kieswerk-Zufahrten gedonnert sind, wird am Abstand zum Dritten deutlich: Die gewiss nicht langsamen Kai-Dieter Kölle und Lena Zornig liegen mit dem Porsche Carrera satte zweieinhalb Minuten zurück. Porsche-Kollege Andreas Dahms, mit Inka Lerch als Copilotin verliert den vierten Platz auf der letzten Prüfung gegen Lars Tietjen und Anja Lange, die im BMW M3 E36 die Gruppe F gewinnen. Als bestes Fronttriebler-Team landen Olaf Müller und Steffi Fritzensmeier im Citroen C2 auf Platz 6 vor dem Turbodiesel-Astra von Hannes Treimer und Gerd Brudermann. Allerdings liegen Steffi Zorn und Katrin Telschow im Renault Clio (Gruppe F) vor dem Citroen, als in der WP 7 ihr Motor hochgeht. Auch die Vorjahressieger Rolf Petersen und Jürgen Krabbenhöft haben kein Glück: Die Senioren, zusammen 138 Jahre jung, kassieren erst einen Plattfuß, dann streikt der Motor des gelben Mitsubishi Evo 5.

Die Niedersachsen Wolfgang Kurtz und Erik Prysiaznik beherrschen im BMW 323i die Gruppe G, die Lübecker Michael Meyer und Daniel Rohde gewinnen im Golf GTI nach Steffi Zorns Ausfall die 2-Liter-Klasse der Gruppe F. Leider kommen nur 38 Teams zur Rallye Atlantis, von denen 30 das Ziel in Kaltenkirchen erreichen.

Ergebnis 47. ADAC-Rallye Atlantis

1. Jan Becker / Günther Puritz Subaru Impreza STI H16 35:47,6
2. Martin Schütte / Kerstin David Mitsubishi Evo 7 H16 +1,1
3. Kai-Dieter Kölle / Lena Zornig Porsche 911 Carrera H15 +2:32,1
4. Lars Tietjen / Anja Lange BMW M3 E36 F3B +3:05,4
5. Andreas Dahms / Inka Lerch Porsche 911 Carrera C28 +3:09,2
6. Olaf Müller / Stefanie Fritzensmeier Citroen C2 R2 H13 +4:25,9
7. Johannes Treimer / Gerd Brudermann Opel Astra H CDTI F3B +5:25,1
8. Christoph Wolf / Andreas Schlüsche VW Golf II GTI 16V H14 +5:35,5
9. Ingo Höppner / Sabrina Rieck Mercedes 190E 16V H15 +5:48,8
10. Wolfgang Kurtz / Erik Prysiaznik BMW 323i E36 G19 +6:01,6
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