Der ehemalige Standortübungsplatz in Hermeskeil ist den Fans noch aus den Achtzigern von der Hunsrück-Rallye bekannt; vor einem Jahr erlebte das Gelände sein Comeback. Breite, schnelle Pisten mit langgezogenen Kurven und ein glatter, frisch abgezogener Schotter sorgen nach der Besichtigung der drei verschiedenen Rundkurse für erwartungsfrohe Gesichter bei den 81 Teams, die aus dem ganzen Bundesgebiet und drei Nachbarländern in den Hochwald gereist sind.
Mit dem 19 Jahre alten Ford Sierra Cosworth unterstreicht Thomas Kleinwächter seine Favoritenrolle mit der Bestzeit auf beiden Prüfungen der ersten Schleife. Siegerland-Winner Rainer Keck hält im Mitsubishi Evo 6 den Anschluss. Dahinter formieren sich die Allradler von Rudi Hachenberg (Evo 9), Eric Karlsson (Audi TT), Dieter Reiland (Evo 4), Rainer Noller (Evo 8), Werner Mangold (Mazda 323) und Wilfried Brunken (Evo 6). Der Luxemburger Steve Zimmer rollt mit dem Adi S2 Quattro aus, nachdem ein Turboschlauch abgefallen ist.
In der identischen zweiten Schleife bauen Thomas und Andrea Kleinwächter den Vorsprung mit einer fehlerfreien Fahrt aus. Verfolger Rainer Keck strandet in der WP 4 in einer schnellen Bergabpassage an einem Baum. Eric Karlsson geht an der gleichen Stelle die Straße aus; er kommt gerade noch vor dem ersten Baum zum Stehen, büßt aber drei Plätze ein. Wilfried Brunken, als Vorjahressieger mit der Nummer 1 unterwegs, stellt den Mitsubishi nach dem zweiten Reifenschaden ab, während Rainer Noller immer besser in Fahrt kommt und sich mit der zweitbesten Zeit auf WP 4 hinter Kleinwächter und Hachenberg auf den dritten Rang schiebt. Die dritte Schleife mit der "großen" Runde – für die Fahrer "das" Highlight – bringt an der Spitze keine Verschiebungen mehr: Die Kleinwächters feiern mit allen fünf Bestzeiten einen souveränen Sieg.
Zwei Fronttriebler brechen in die Phalanx der Allradler ein. Die Lausitzer Marek Goldbohm und René Sommer erwischen im VW Golf den besten Start. Doch Thomas und Melanie Schultz prügeln ihren selbstgestrickten D-Kadett mit 200 PS von Runde zu Runde schneller durch den Hochwald, überholen Goldbohm in der WP 2 und gewinnen die 2-Liter-Klasse der Gruppe H. Goldbohm schafft als Neunter ein ausgezeichnetes Resultat, verpasst aber den Schotter-Cup-Titel ganz knapp; dem Finnen Pekka Ruokonen – in Hermeskeil als Zuschauer vor Ort – reicht der Vorsprung zum Titelgewinn.
Ihre helle Freude haben die zahlreichen Fans an den Hecktrieblern, wobei die Sonnental-Jungs in der Gunst einmal mehr ganz oben stehen. Beim Tempo beeindruckt allerdings der zweimalige 318-Cup-Sieger Jörg Dörre am meisten. Im Duell mit Jens Vogt im Gruppe-H-M3 – dem Saarländer fliegt zwei Kilometer vor dem Ziel ein Reifen weg - treibt Dörre den BMW 318 auf Rang 10 und gewinnt die mit 28 Teams besetzte Klasse der seriennahen 2-Liter-Autos vor seinen Markenkollegen Jürgen Fritz und Oliver Ertz. Eine Sekunde hinter Ertz erreicht Sascha Kilb das Ziel und gewinnt damit den 318-is-Cup vor Norbert Schneider.
In der Gruppe G setzt sich Michael Path – mit Ehefrau Heide auf dem heißen Sitz – im Audi S2 überlegen durch. 60 Teams erreichen das Ziel bei regnerischem Wetter. Ein gute Konzeption und Top-Strecken machen das High Forest Rallyefestival zu einem tollen Saisonfinale.
Ergebnis 2. High Forest Rallyefestival:
01. Kleinwächter/Kleinwächter, Ford Sierra Cosworth, H16, 21:26,9 Min.
02. Hachenberg/Neidhöfer, Mitsubishi Lancer Evo 9, N5, + 30,4 Sek.
03. Noller/Walz, Mitsubishi Lancer Evo 8, N5, + 40,4 Sek.
04. Reiland/Reiland, Mitsubishi Lancer Evo 4, H16, + 47,5 Sek.
05. Mangold/Steller, Mazda 323 GTR, H16, + 1:02,7 Min.
06. Karlsson/Kopp, Audi TT Quattro, N5, + 1:11,9 Min.
07. Schultz/Schultz, Opel Kadett D 16V, H14, + 1:33,9 Min.
08. Hoendervangers/Grooten, Mitsubishi Lancer Evo 9, N5, + 1:49,4 Min.
09. Goldbohm/Sommer, VW Golf GTI 16V, H14, + 1:55,3 Min.
10. Dörre/Vogt, BMW 318is, N3, + 2:03,3 Min.
GALERIE:Die Bider des 2. High Forest Rallyefestival...
