Klassensieg bei der Lausitz Rallye.

Die letzte Rallye der Saison 2001 sollte diesmal für das Südring Rallye Team etwas anders als sonst werden.

29. Oktober 2001

Michael Heimrich

Die 2. ADMV Lausitz Rallye, ist mit ihrem 100%igen Schotteranteil schon eine Seltenheit im Deutschen Rallyesport. Sehr schöne Wertungsprüfungen mit vielen Sprungkuppen sorgen dabei für Kurzweil bei Fahrer und Beifahrer.

Besonders ,wenn der Beifahrer vorher noch nie in einem Rallyeauto gesessen hat. Auf den Wunsch eines guten Bekannten, dessen guter Freund unheimlich gerne mal eine Rallye mitfahren wollte, ergab sich die Paarung Niklas Birr und Erik Depcik (Neudietendorf). Da diese Rallye für Niklas Birr zu keiner Meisterschaft zählte, nutzte man diese Gelegenheit einem unerfahrenen Rallyelaien die Faszination des Rallyesports hautnah zu vermitteln.

Bei solch kleinen Rallyes (200er genannt) reicht der Erwerb einer Tageslizenz, um auf dem ?heißen? Sitz Platz zu nehmen. Die Grundlagen (Erstellung des Aufschriebes, Lesen des Bordbuches usw.) vermittelte Mandy Schulze dem Anfänger. So funktionierte die Besichtigung der Wertungsprüfungen und die Erstellung des Aufschriebes auch ohne größere Probleme.

?Es ist ja alles ziemlich logisch aufgebaut bei so einer Rallye. Was wirklich kompliziert ist, ist das präzise Ansagen der einzelnen Kurven zum richtigen Zeitpunkt. Dafür benötigt man sehr viel Konzentration. Man hat praktisch keine Zeit, um auf den Wertungsprüfungen Angst zu haben?, so Erik Depcik kurz vor dem Start. Birr dazu :?Diese Rallye ist für einen Anfänger schon eine große Herausforderung. Ich werde natürlich nicht voll attackieren. Michael vertraue ich blind auf den Wertungsprüfungen. Bei Erik muss ich selber noch mit aufpassen und etwas mehr auf Sicht fahren. Die Hauptsache ist, wir haben viel Spass auf den WPs?.

Diesen Spass hatte das Team Birr/ Depcik mit ihrem kleinen Citröen Saxo VTS sichtlich. Bereits auf der ersten WP fuhren beide die zwölftbeste Gesamtzeit, von immerhin 130 Startern und die Bestzeit in ihrer Klasse (11Teams). Noch beachtlicher ist allerdings die Tatsache, dass diese Zeit auch gleich die beste Zeit der ?Nicht Allrad angetriebenen Fahrzeuge? war. Was auf losem Untergrund ja einen enormen Vorteil darstellt. Soviel also zum nicht voll attackieren.

?Vor dem Start habe ich gedacht, der Niklas schläft ja gleich ein, so ruhig war er. Ich dagegen war schon ziemlich nervös. Doch kaum ist der Start erfolgt, ist es als wenn jemand einen Schalter umlegt. Es ist schon faszinierend, was man mit so einem kleinen Auto alles anstellen kann und was diese Rallyeautos auch aushalten müssen. Im Training sind wir mit meinem Privatwagen mit 30km/h über die Pisten gefahren und da habe ich schon gedacht der fällt gleich auseinander?, so ein begeisterter Erik Depcik.

So gewann das Team Birr/ Depcik ihre Klasse dann auch ziemlich souverän. Auf 5 von 6 Wertungsprüfungen fuhren beide die schnellste Klassenzeit und gewannen somit mit fast 30 Sekunden Vorsprung. Den Titel des besten Fronttrieblers musste man noch zwei Hubraumstärkeren Fahrzeugen überlassen. Im Gesamtklassement erreichte das Team einen beachtlichen 14. Rang.

?Erste Rallye, erster Klassensieg. Besser kann es für einen Anfänger ja kaum laufen. Das hat sehr viel Spass gemacht und das würde ich auch immer wieder machen. Ich habe Niklas schon gefragt, wann mal wieder so eine kleine Rallye ist?, freute sich Erik Depcik im Ziel. Und auch Niklas Birr war mit der Leistung seines Co-piloten sehr zufrieden: ?Ein paar kleine Fehler hat es gegeben. Aber die waren nicht wirklich schlimm. Man benötigt halt etwas Übung im Ansagen. Für das erste Mal war es schon sehr gut. Es hat sehr viel Spass gemacht jemanden zu zeigen, wie so eine Rallye wirklich abläuft?.

Wie es im nächsten Jahr weiter geht mit dem Team Niklas Birr und Michael Schwendy ist im Moment noch unklar. ?Ideen haben wir viele. Aber das ist alles eine Frage der Finanzierung. Wir könnten noch ein paar Sponsoren gebrauchen. Man entwickelt sich ja immer weiter und damit steigt auch der finanzielle Aufwand. Der Junior Cup lag für uns noch gerade so im Rahmen des möglichen. Dafür möchten wir unseren Sponsoren einen großen Dank aussprechen. Wir würden gerne im nächsten Jahr in der Deutschen Meisterschaft in der Klasse A bis 1600ccm starten. Das wäre der nächste logische Schritt, denn diese Klasse ist auch international sehr gefragt. Leider benötigt man dafür mindestens ein Budget von 100.000 DM und davon sind wir im Moment so weit weg wie Deutschland von Australien. Mal sehen, was sich über den Winter so ergibt. Von Citröen sollte es ja auch noch eine Art Sichtung geben?, so Niklas Birr.

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