Rallye Grönegau

Jugend schlägt Routine im Grönegau

Auf der letzten Rille heizen Björn Satorius und Maresa Lade bei der Rallye Grönegau über die sechs Prüfungen und feiern einen knappen Sieg gegen Michael Bieg und Dietmar Moch.

Der Grönegau ist ein Stück Westfalen auf niedersächsischem Boden: flaches Land mit grünen Weiden, (noch) grüne Äcker, Bauerndörfer mit Gewerbegebieten und verstreute Höfe und Häuser, die mit asphaltierten Feldwegen verbunden sind. Die 12. ADAC-Grönegau-Rallye läuft als Rallye 35 mit einer Sprint- und zwei Rundkurs-Prüfungen.

Die Strecken sind hübsch und durchaus anspruchsvoll, wenn auch ein wenig Rundkurs-lastig, die Ortsdurchfahrten – speziell in Bennien mit großer Zuschauerzone und Live-Reportage - sorgen für Würze und gute Stimmung. Dem Veranstalter gebührt ein dickes Lob für ein hervorragendes Rallyezentrum in Buer, für die Mühe mit den zahlreichen Anliegern und eine glatten Ablauf – nicht einfach angesichts der insgesamt 160 akzeptierten Teams.

An der Spitze entbrennt sofort ein Zweikampf zwischen Michael Bieg und Dietmar Moch im Mitsubisihi Evo 9 sowie Björn Satorius und Maresa Lade im Subaru Impreza. Es wird ein Kampf zwischen alt und jung, zwischen Routine und Draufgängertum.

Michael Bieg und Dietmar Moch, 53 und 56 Jahre, bestechen mit einer sehr sauberen und effektiven Linie und erzielen zwei Bestzeiten. Björn Satorius und die aus der Grönegau-Nachbarschaft kommende Maresa Lade, 28 und 26 Jahre jung, legen einen wilden Ritt auf der Kanonenkugel hin – spektakulär, manchmal auch ein wenig zu quer. Dank dreier Bestzeiten haben sie am Schluss sie Subaru-Nase knapp vorn. Mit 2,8 Sekunden Rückstand fahren Bieg und Moch auf Platz 2.

Drei Teams aus Nordhessen balgen sich um den dritten Platz, den sich am Ende Stefan Göttig und Tina Annemüller im Evo 9 sichern. Axel Nörenberg und Silvia Haupt verpassen das Podium um drei Sekunden, nachdem ihr BMW M3 CSL die WP 5 mit einem Plattfuß beendet, was sie gut 10 Sekunden kostet und zur Bestzeit beim Finale durch Bennien anstachelt. Philip Schwarz und André Riedl bewegen den älteren Evo 6 sauber durch Dörfer und Felder und kommen als Fünfte ins Ziel.

Auch der beste Fronttriebler kommt aus Nordhessen. Konstantin Keil und seine Bielefelder Copilotin Stefanie Fritzensmeier nutzen die Grönegau-Rallye quasi als Training für die Rallye Stemweder Berg in zwei Wochen und fahren mit dem Citroen DS3 auf den sechsten Gesamtplatz. Dahinter folgen bereits die schnellsten der 34 Fahrer aus der 2-Liter-Klasse NC3. Hier gibt es einen Renault-Clio-Doppelsieg, wobei Jens Brandes und Peter Sebralla ganz knapp vor den Lokalmatadoren Christoph Hilmes und Andreas Schäfer bleiben. Als Klassendritte kommen Axel Potthast und Elmar Pernsch im Ford Escort BDA (Gruppe CTC) noch unter die ersten Zehn. Die nächsten Plätze in der Klasse erobern die Essener Oldies Michael Schmiemann und Horst Feldmann im Opel C-Kadett und die Fiesta-Bolzer Kai Rode und Tim Pfeifer.

Eine herausragende Leistung zeigen einmal mehr Steffen Weber und Janika Schwehn, die im schwarzen Honda Civic die 1600-cm³-Klasse NC4 mit 23 Sekunden Vorsprung auf Florian Diedrich im Suzuki Swift, mit dem Marcus Drüge letztes Jahr den ADAC-Masters-Titel errungen hat, gewinnen. Drüge gibt sein Debüt im Ford Fiesta R2T, den er jedoch früh mit defekter Benzinpumpe abstellen muss.

Die Gruppe G erlebt Favoritensiege durch Thomas Schnelle und Christine Hagen (Evo 9) in der Klasse NC6, durch Thomas Klüver und Kerstin Heintze (Audi S3) in der Klasse NC7 sowie Pascal Schnelle und Dirk Reulicke (BMW 318) in der Klasse NC8, wobei allerdings Wolfgang Kurtz und Erik Prysiaznik (BMW 323) nur um eine Sekunde langsamer sind.

Jansen übernimmt Youngtimer-Spitze

Nur elf Youngtimer-Teams kämpfen um Punkten für die Youngtimer-Rallye-Trophy. Norbert Zaremba und Alina Pletsch sind im BMW M3 die Schnellsten auf Rang 19, knapp vor Frank Esser und Jürgen Küven im Ford Sierra. Da der bisherige Spitzenreiter Darius Drzensla (Escort) ausfällt, übernehmen Heinz Robert und Martin Jansen – diesmal im Manta unterwegs – die Führung nach vier Läufen. Bei hochsommerlichen Temperaturen fließt manch ein Schweißtropfen; dennoch bleibt die Ausfallquote mit 23% im Rahmen.

Rogalski bei den Retros vorn

Ein Riesenfeld von 61 Retro-Teams folgt der Rallye 35. Eines der ältesten Autos, der Volvo 142 von Peter Rogalski und Reiner Glasewald, holt sich den Sieg mit einer Abweichung von nur 65 Hundertstelsekunden an sechs Lichtschranken. Das Ehepaar Heini und Sylvia Feller schafft im Alpine A310 den zweiten Platz vor drei der aktivsten Retro-Teams: Frank und Heike Schneider im Ascona, den Holländern Joop Hosmar und Dave Kuiper im BMW 2002 sowie Wolfgang Rosteck und Hannes Kramer im VW Golf.

Ergebnis 12. Rallye Grönegau
1.Björn Satorius / Maresa LadeSubaru Impreza N16NC124:10,7
2.Michael Bieg / Dietmar MochMitsubishi Evo 9NC1+2,8
3.Stefan Göttig / Tina AnnemüllerMitsubishi Evo 9NC1+31,6
4.Axel Nörenberg / Silvia HauptBMW M3 CSLNC1+34,6
5.Philip Schwarz / André RiedlMitsubishi Evo 6NC1+47,6
6.Konstantin Keil / Steffi FritzensmeierCitroen DS3 R3TRC3+1:04,6
7.Jens Brandes / Peter SebrallaRenault Clio III RSNC3+1:19,3
8.Christoph Hilmes / Andreas SchäferRenault Clio III RSNC3+1:21,7
9.Uwe Kiehm / Andrea BemmannMitsubishi Evo 6NC1+1:23,6
10.Axel Potthast / Elmar PernschFord Escort RS 1800NC3+1:34,8
11.Dominik an der Heiden / Sabrina EnkirchPorsche Cayman SNC1+1:36,8
12.Rafael Klein / Ramona KeesBMW M3 E36NC2+1:42,4
13.Thomas Schnelle / Christine HagenMitsubishi Evo 9NC6+2:26,6
14.Steffen Weber / Janika SchwehnHonda Civic VtecNC4+2:27,1
15.Michael Schmiemann / Horst FeldmannOpel Kadett CCNC3+2:27,4
Ergebnis 10. Retro-Rallye Grönegau
1.Peter Rogalski / Reiner GlasewaldVolvo 142Bj.680,65
2.Heini Feller / Sylvia FellerAlpine A310 V6Bj.810,78
3.Frank Schneider / Heike SchneiderOpel Ascona BBj.781,06
4.Joop Hosmar / Dave KuiperBMW 2002 TIBj.751,07
5.Wolfgang Rosteck / Hannes KramerVW Golf GTIBj.801,37
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