Haßberg-Rallye

Herzschlagfinale in Ebern

Mit einem Husarenritt reist Fritz Köhler im knallgelben BMW M3 dem Porsche-Pilot Nicolas Hässler auf den letzten Kilometern den fast schon sicher geglaubten Sieg aus den Händen. Vorjahressieger Rudi Reindl komplettierte im Mitsubishi Lancer das Podium.

<strong>SIEG:</strong> Fritz Köhler und Petra Hägele holen sich den Haßberg-Sieg in allerletzter Minute

Den Auftakt zur 16. FTE-ADAC-Haßberg-Rallye des AC Ebern bildete eine neue Sprintprüfung mit sehr schnellem Streckenverlauf. Niki Hässler erwischte im bildschönen Porsche einen optimalen Start und setzte mit 3 Sekunden Vorsprung die erste Bestmarke. Auf der Mischprüfung „Hasenbrünnle“ nutzte Vorjahressieger Rudi Reindl seinen Allradvorteil geschickt aus und gab auf den teils noch sehr rutschigen Streckenabschnitten das Tempo vor. Auf dem Rundkurs „Bastenmühle“ ließ Fritz Köhler seine Muskeln spielen und brannte vor einem begeisterten Publikum seine erste Bestzeit in den Asphalt. Zur Halbzeit lag das Trio innerhalb weniger Sekunden dicht zusammen.

 

Zum zweiten Durchgang gewann die Sonne endgültig den Kampf gegen die Wolken - Vorjahressieger Rudolf Reindl hatte aus eigener Kraft gegen die starken heckgetriebenen Fahrzeuge nichts mehr entgegen zu setzen. Die beiden Führenden leisteten sich nicht den kleinsten Fehler und trieben sich zu Höchstleistungen. Nicolas Hässler lag mit Lokalmatador Holger Suhl vor der abschließenden WP „Batenmühle II“ mit 4,4 Sekunden vor Fritz Köhler, der mit Copilotin Petra Hägele den infernalisch brüllenden BMW bis aufs letzte ausreizte. Mit einer sensationellen Fahrzeit von 4:05,5 bei einer Streckenlänge von 8,3 Kilometern zogen sie an dem Porsche-Duo vorbei und gewannen mit 1,2 Sekunden Vorsprung die Rallye. „Das war eine Fahrt auf der Rasierklinge – der Schlagabtausch mit Niki und Rudi war einfach super, letztlich hatten wir das glücklichere Ende“, strahlten die Gewinner beim Zieleinlauf.

 

Werner Mühl setzte sich im BMW E36 Compact M3 gut in Szene und gewann vor Markenkollege Markus Löffelhardt die Klasse F-3B. Die seriennahe Gruppe G wurde einmal mehr zur Ausbeute von Bernd Fruck, der im blitzsauber aufgebauten Audi TT RS auf den fünften Gesamtrang fuhr. Der Schweizer Urs Hunziker ließ im Subaru Impreza N16 bei seinem ersten Start in Ebern den Gegnern keine Chance und gewann die Klasse F-3BA vor Bodo Friebertshäuser und Manuel Egginger (beide Mitsubishi Lancer Evo). Im Peugeot 306 lieferte Max Schmid eine überzeugende Leistung ab und verwies Thilo Wagner (Honda Civic Type R) und Alexander Kopp im Peugeot 206 RC, der nach seinem Crash in Öhringen ein gelungenes Comeback im neuaufgebauten Fahrzeug feierte, auf die Plätze.

 

Arwed Hafner zeigte sich mit seiner Tochter Martina in bestechend guter Form und fuhr mit seinem BMW 2002 mit tollen Drifteinlagen in die Herzen der Fans und zum Klassensieg der H14 vor Helmut Hodel, der sich mit seinem schnellen 1er Golf diesmal geschlagen geben musste. Mit Wolfgang Wittmann im Ford Escort Twin Cam fuhr ein weiterer Publikumsliebling zum Klassenerfolg in der verbesserten Klasse bis 1600 ccm. Im VW Golf fuhr mit Florian Just ein junger Nachwuchsfahrer des AC Ebern ins vordere Mittelfeld in die Pokalränge. Da sein starker Opel Kadett C im Moment noch nicht einsatzbereit ist, entschloss sich Stefan Böhm zum Start im Opel Manta – was ihm den Sieg in der Gruppe der CTC einbrachte.

 

Im Anschluss an das Hauptfeld startete mit 15 Fahrzeugen ein kleines, aber feines Feld an historischen Rallyefahrzeugen, die im Rahmen des Historic Rallye Cups um Punkte kämpfte. Für Manfred und Rainer Adolfs unter der Bewerbung der RG Oberberg sollte sich die weite Anreise lohnen – im Porsche 911 gewannen sie vor den hessischen Besatzungen Alfred und Nadja Hartung (Mercedes Benz 190), sowie Markus Semmler und Harald Aßmus im Opel Ascona B. Der viertplatzierte Jörg Fischer im Skoda 120L sorgte mit seiner beherzten Fahrweise für Szenenapplaus.

 

Kleinere Ausrutscher standen auf der Tagesordnung. Besonders auf WP2 kam das Bergungspersonal kaum nach, um die gestrandeten Fahrzeuge aus den Gräben zu befreien. Manch einer steckte gleich mehrfach fest! Aufgrund der daraus resultierenden Zeitverzögerungen entschlossen die Veranstalter die WP zu neutralisieren. Der zweite Durchgang verlief völlig reibungslos und mit der Siegerehrung konnte pünktlich begonnen werden.

 

Ergebnis 16. FTE-ADAC-Haßberg-Rallye R200

01.  Köhler Fritz/Hägele Petra, BMW M3 17:44,4

02.  Haessler Nicolas/Holger Suhl, Porsche 911 17:45,6

03.  Reindl Rudolf/Ehrle Michael, Mitsubishi Lancer Evo VII 17:58,6

04.  Mühl Werner/Kröniger Sebastian, BMW M3 E36 Compact 18:27,0

05.  Fruck Bernd/Luther Diana, Audi TT RS 19:15,1

06.  Huziger Urs/Wahl Melanie, Subaru Impreza N 16 19:20,2

07.  Löffelhardt Markus/Hess Sarah, BMW M3 E36 19:26,2

08.  Schmid Max/Scharf Daniel, Peugeot 306 RS 19:26,5

09.  Macht Roland/Roßdeutscher Klaus, Mitsubishi Lancer Evo VI 19:26,9

10.  Friebertshäuser Bodo/Rau Timo, Mitsubishi Lancer Evo IX 19:28,0

11.  Hafner Arwed/Hafner-Haase Martina, BMW 2002 19:35,8

12.  Wagner Thilo/Döring Christina , Honda Civic Type R 19:36,1

13.  Hodel Helmut/Plank Wolfgang , VW Golf GTI 19:36,4

14.  Kopp Alexander/Schober Michaela, Peugeot 206 RC 19:41,4

15.  Rotbauer Peter/Pink Manuel, Honda Civic Type R 19:43,8

 

Ergebnis 7. FTE-ADAC-Haßberg-Rallye HRC

01.  Adolfs Manfred/Adolfs Rainer, Porsche 911 T +0,5

02.  Hartung Alfred/Hartung Nadja, Mercedes-Benz 190E +0,9

03.  Semmler Markus/Aßmus Harald, Opel Ascona B 2.0 +0,9

04.  Fischer Jörg/Freitag Thomas, Skoda 120L +1,1

05.  Hämel Holger/Schaub Ralf, VW Käfer +1,1

06.  Lanz Walter/Walenda Erhard, Porsche 911 SC +1,2

07.  Schlesinger Rainer/Rade Sabine, BMW 1602 Gr. II +1,3

08.  Aßmann Christian/Ehseluns Sabine, VW Passat +1,4

09.  Weiskopf Christian/Elliott Michel, Leyland Mini +1,6

10.  Ohlmeyer Sven/Messer Ralf, Wartburg 353W +1,7

 

GALERIE:Die Bilder der Haßberg-Rallye 2013 ...

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