Aufstieg vor Augen

Herbold: "Ziel ist die WM"

Mit zwei Siegen in Folge legte Felix Herbold einen perfekten Saisonstart hin. Jetzt hat der Youngster den Aufstieg ins internationale Geschäft klar vor Augen.

<strong>STARK:</strong> Felix Herbold gibt zur Zeit in Deutschland mit dem Fiesta S2000 das Tempo vor

Am Steuer seines Ford Fiesta S2000 dominiert Felix Herbold derzeit die Rallyeszene in Deutschland. Als Gaststarter in der Deutschen Rallye Meisterschaft unterwegs, gewann der Nachwuchspilot sowohl die Wikinger-Rallye als auch den zweiten Wertungslauf in Hessen. Bei der Rallye Vogelsberg konnte der Student der Fahrzeugtechnik alle Wertungsprüfungen für sich entscheiden. Im Gespräch fragten wir den bayrischen Youngster wie er die aktuelle Situation beurteilt.

 

Zwei Siege bei zwei DRM-Läufen in der Saison 2011 - der dritte Gesamtsieg in Folge - bist Du mit dem bisherigen Verlauf der Saison glücklich?
"Ja, wir können mit der aktuellen Situation sehr zufrieden sein. Auch wenn die Premiere beim rallyesprint.eu schon perfekt verlief, so konnten wir nicht damit rechnen, dass dies 2011 so reibungslos weitergeht. Jetzt sind wir natürlich sehr glücklich über die beiden Siege, weil diese zeigen, dass wir die richtigen Entscheidungen getroffen haben. Das Auto läuft perfekt, die Zusammenarbeit mit meinem Beifahrer klappt hervorragend und das gesamte Team macht einen richtig guten Job."

 

War die Entscheidung gegen eine DRM-Einschreibung richtig?
"Natürlich würde man als Fahrer immer gern an einer Meisterschaft teilnehmen. Aber die Entscheidung war letztendlich richtig, denn ich kann völlig befreit auffahren. Wir nutzen die Einsätze in dieser Saison um viel zu probieren und zu testen. Wir können uns die Läufe so heraus suchen, wie es für unsere Situation sowohl unter zeitlichen Aspekten als auch unten den Gesichtspunkten der jeweiligen Rallyecharakteristik passt."

 

Wann würdest Du Deine Teilnahme bei der Ypern Rallye als erfolgreich bezeichnen?
"Für uns ist dieser Test eine Art Standortbestimmung im internationalen Vergleich. Wir gehen ähnlich wie in Deutschland völlig unbeschwert und ohne Druck an den Start. Die Konkurrenz ist wahnsinnig stark. Wir konnten es bereits bei Mark zur Rallye Monte Carlo beobachten, wie schwer es ist, sich im IRC Teilnehmerfeld zu behaupten. Ein Platz unter den ersten zehn wäre ein großer Erfolg, aber das dürfte schon sehr schwer werden."

 

Der DRS geht in die sechste Saison - mit Felix Herbold?
"Nein. Wir werden uns nicht in die DRS einschreiben. Die Gründe sind die Gleichen wie bei unserem DRM-Verzicht. Wir fahren zwar den Großteil der Läufe, dies liegt aber weniger daran, dass es DRS-Läufe sind. Die jeweiligen Rallyes passen einfach perfekt in unsere Saisonplanung, da wir glauben, bei diesen Rallyes aufgrund der Streckencharakteristik am meisten lernen und testen zu können."

 

Wie beurteilst Du die aktuelle Situation im Deutschen Rallyesport?
"Die Entwicklungen im letzten Jahr mit dem Start der Porsche sowie der S2000 waren sehr positiv. Leider hat sich dies im aktuellen Jahr verlaufen. Trotz aller Diskussionen über die Strukturen im Rallyesport macht es Mut, wenn so junge und gute Fahrer wie beispielsweise Hermann, Mark oder Aaron hervorkommen. Aus meiner Sicht fehlt dem deutschen Rallyesport derzeit ein starker Nachwuchscup - wie es einige Jahre der Suzuki Rallye Cup war."

 

Wo fährt Felix Herbold zukünftig?
"Wir richten unseren Blick auf den internationalen Wettbewerb. Mein persönliches Ziel ist es, in den nächsten Jahren in der WM fahren zu können."

 

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