Rallye Fränkische Schweiz

Hässler wiederholt Vorjahressieg

Nicolas Hässler muss mit seinem Porsche 911 alle Register ziehen und kann sich knapp gegen Jörg Schuhej durchsetzen. Auch im Duell um Rang drei ging es eng zu: Fritz Köhler hat am Ende die Nase vorn.

<strong>VORN:</strong> Nicolas Hässler und Holger Suhl wiederholen ihren Vorjahressieg

Seit vielen Jahren hat die Rallye Fränkische Schweiz einen sehr guten Ruf in der Szene, nicht nur wegen der zünftigen Siegerehrung, auch wegen der vorbildlichen Organisation. Bei den Strecken gehen die Veranstalter ihr eigenes Konzept mit vier verschiedenen Wertungsprüfungen, drei Sprints zwischen zehn und sieben Kilometer (darunter der Stadtwald mit Steinbruch-Durchfahrt und 40% Schotter) und zum Abschluss ein 10 km langer Asphalt-Rundkurs.

 

Die Aktiven kommen gern nach Franken, mit 111 Startern wird die dritthöchste Starterzahl der Saison 2012 erreicht. Und jede Menge Top-Piloten treffen sich am Hollfelder Sportplatz. Bei der Allradfraktion ragen Rainer Noller, Rudi Reindl, Jörg Schuhej, Ralf Hillmann, Dominik Dinkel (alle Mitsubishi), Reinhard und Dominik Honke (Ford) sowie Eric Karlsson (Audi TT) heraus, die Zweiradler können die geringere Traktion durch geringeres Gewicht und viele Pferdestärken ausgleichen. Nicolas Hässler im Porsche, Fritz Köhler im BMW sowie die Opel-Fahrer Michael Rausch (Ascona), Marco Koch (C-Kadett) und Bernd Michel (Astra) wollen bei der Pokalvergabe ein Wörtchen mitreden.

 

Am Morgen liegen Nebelschwaden über der Fränkischen Schweiz, schlechte Bedingungen zur Erstellung des Aufschriebs. Pünktlich zum Start klart der Himmel auf, aber die gelegentlichen Hollfeld-Starter wie Rainer Noller (zuletzt 2006) oder die Neulinge wie Rudi Reindl beneiden die Stammgäste ob ihrer Streckenkenntnis. Der Klassiker Brunn mit neuer sehr schneller Ausfahrt sieht dann auch die Experten vorn: Hässler im Porsche (Sieger 2011) mit einer Sekunde vor Schuhej (Zweiter 2008) im Mitsubishi, mit vier Sekunden vor Reinhard Honke im Cossie (Sieger 2006 bis 2008) und mit fünf Sekunden vor Koch (Sieger 2009). Köhler patzt und büßt zwölf Sekunden ein, Noller und Reindl können an der Spitze nicht mitmischen, Rausch ist schon draußen.

 

Auf der zweiten Prüfung fährt Hässler dreieinhalb Sekunden auf das Feld heraus, Reindl führt die Verfolger an, knapp vor Köhler und Schuhej, während Honke im Ziel fehlt. Im Stadtwald mit 58% Schotter schlägt die Stunde von Jörg Schuhej; der Hesse fährt großartig, seine Bestzeit ist um sieben Sekunden besser als die zweitschnellste Zeit von Dominik Honke. Hässler verliert zwar neun Sekunden, hält sich aber mit dem heckgetriebenen Porsche wacker und lässt Köhler knapp und Koch, Reindl (Dreher) und Noller sogar deutlich hinter sich. Mit vier Sekunden Vorsprung auf Hässler startet Schuhej als Spitzenreiter in den superschnellen Rundkurs Neudorf.

 

Als im Ziellokal die ersten Zeiten hängen, hat er nur eine Sekunde auf den Porsche verloren und wird als Sieger gefeiert – rund drei Stunden lang. Als Koch seine Zeit von der WP 4 anzweifelt, werden alle Fahrzeiten überprüft, alle Druckerstreifen erneut ausgewertet. Und schließlich gibt es ein neues Ergebnis: Nicolas Hässler und Holger Suhl haben im Tiefflug die Neudorf-Prüfung mit einem Schnitt von 128 km/h trotz Bremskurven absolviert und damit Jörg Schuhej und Steffen Reith auf Platz 2 verwiesen. Fritz Köhler und Petra Hägele verfehlen Hässlers Zeit nur um drei Zehntel und überholen auf der Zielgeraden noch den grünen Kadett von Marco Koch und Stefan Assmann. Rudi Reindl („Mein Fehler! Ich habe mich gedreht und den Motor abgewürgt“) und Michael Ehrle werden Fünfte, Rainer Noller und Stefan Kopczyk schnappen sich noch Dominik Honke und gewinnen – im alten Evo 8 – wenigstens die Gruppe N/F. Außer Koch schafft kein 2-Liter-Auto den Sprung unter die ersten Zehn, Bernd Michel und Bernd Hartbauer müssen sich mit Rang 12 begnügen, während Helmut Hodel und Wolfgang Plank mit dem betagten 1er Golf mit Rang 14 einmal mehr positiv überraschen.

 

Bei den seriennahen 2-Liter-Autos feiern die Fahrer aus der Oberpfalz einen Dreifach-Erfolg: Max und Doris Schmid im Peugeot 306 sichern sich den Sieg dank toller Fahrt im Stadtwald vor Franz Negratschker im Golf III und Wolfgang Stopfer im Honda Civic, der Schwabe Alexander Kopp landet im Peugeot 206 auf Platz 4. In der Gruppe G überrascht der schwäbische Routinier Bernd Fruck mit einem klaren Sieg im Audi TT vor dem Sachsen Mario Kunstmann (Mitsubishi) und dem Hessen Guido Horn (Subaru), während Lokalmatador Sebastian Schmidt im Diesel-Seat die kleine Klasse gewinnt. 87 der 111 gestarteten Teams fahren ins Parc Fermé an der Stadthalle Hollfeld.

 

Ergebnis 33. ADAC-AutarkicEnergy-Rallye

01. Nicolas Hässler/Holger Suhl, Porsche 911, H15, 17:34,0

02. Jörg Schuhej/Steffen Reith, Mitsubishi Evo 7, H16, +4,3

03. Fritz Köhler/Petra Hägele, BMW M3 E36, H15, +20,8

04. Marco Koch/Stefan Assmann, Opel Kadett CC 16V, H14, +22,1

05. Rudi Reindl/Michael Ehrle, Mitsubishi Evo 8, H16, +28,7

06. Rainer Noller/Stefan Kopczyk, Mitsubishi Evo 8, +43,0

07. Dominik Honke/Johannes Alexander, Ford Sierra Cosw., H16, +44,3

08. Ralf Hillner/Hans-Peter Wollner, Mitsubishi Evo 6, H16, +51,3

09. Dominik Dinkel/Tina Annemüller, Mitsubishi Evo 9, N3A, +52,6

10. Werner Mühl/Sebastian Kröniger, BMW M3 Compact, H15, +59,9

11. Heini Russner/Bernd Scheuring, Ford Sierra Cosw., H16, +1:09,7

12. Bernd Michel/Bernd Hartbauer, Opel Astra GSi, H14, +1:13,8

13. Bernd Fruck/Diana Luther, Audi TT RS, G21, +1:22,8

14. Helmut Hodel/Wolfgang Plank, VW Golf I, H14, +1:23,7

15. Roland Macht /Klaus Roßdeutscher, Ford Escort Cosw., H16, +1:31,3

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