Rallye Veste Coburg

Hässler siegt im Endspurt

Nach einem turbulenten Verlauf mit drei Führungswechseln, mit heftigen Regenschauern strahlt am Ende die Sonne, als Nicolas Hässler und Holger Suhl ganz oben auf dem Treppchen der ADAC-Rallye Veste Coburg stehen.

<strong>SIEG:</strong> Nicolas Hässler und Holger Suhl stehen am Ende ganz oben auf dem Treppchen

Nach einjähriger Pause meldet sich die Rallye Veste Coburg zurück – mit zwei Asphalt-Sprintprüfungen und einem Zuschauer-Rundkurs in Neustadt bei Coburg. Mit 88 Startern erlebt das Comeback der oberfränkischen Rallye 200 einen guten Zuspruch, nicht zuletzt weil die Schwaben wegen des Baden-Württemberg-Franken-Pokals und des Golf-2-Cups mit 30 Teams anreisen.

 

Nicolas Hässler startet mit dem bärenstarken Porsche 911 fulminant und lässt auf dem nur 4,4 km langen Sprint bei Fornbach die Verfolger Reinhard Honke (Ford Escort Coswort) und Werner Mühl (BMW M3 Compact) um satte 5 bzw. 6 Sekunden hinter sich. Sogar 7 und 10 Sekunden büßen die Mitfavoriten Rudi Reindl im Gruppe-H-Lancer und Fritz Köhler im BMW M3 zum Auftakt ein. Während die Spitzenteams die erste Prüfung noch im Trockenen absolvieren, geraten sie beim langen Sprint von Heid nach Almerswind – auf der thüringischen Seite der Grenze – in einen Gewittersturm mit Starkregen. Reindl fährt mit dem Allrad-Mitsubishi dem Porsche-Piloten Hässler um 13 Sekunden davon, Reinhard Honke kreiselt ins Aus, viele Top-Piloten haben ernstliche Mühe mit den Katastrophen-Wetter. Mit einem fast unglaublichen Husarenritt lassen Werner Mühl und Sebastian Kröniger im Compact-BMW, seit Saisonbeginn im Gruppe-F-Trimm statt Gruppe H, die Konkurrenz um mehr als zehn Sekunden hinter sich und bauen die Führung auf dem Rundkurs in Neustadt noch um einige Sekunden aus. In der Halbzeitpause führt Mühl mit 14 Sekunden vor Reindl, 20 vor Hässler und 26 vor Bernd Michel, der mit seinem 240 PS starken Opel Astra im Regen manch einen stärkeren Boliden alt aussehen lässt.

 

Die zweite Schleife beginnt noch bei nasser Fahrbahn, Reindl ist Schnellster mit einer Zehntel vor Mühl. Doch der BMW-Pilot aus dem oberfränkischen Gefrees, der 23 Sekunden vor dem Feld liegt, erlebt einen bitteren Moment, als das Getriebe seines Compact-M3 streikt. Der lange Sprint läuft auf trockenem Asphalt, Hässler nutzt die Chance und kommt dank Bestzeit wieder bis auf knapp fünf Sekunden heran an den neuen Spitzenreiter Reindl. Der kleine Rundkurs muss die Entscheidung bringen. Reindl zeigt Nerven und dreht sich in der ersten Runde, Hässler nimmt das Geschenk dankend an und steht mit seinem Copiloten Holger Suhl nach 2011 zum zweiten Male in Folge ganz oben auf dem Podium.

 

Bernd Michel komplettiert das Trio an der Spitze und fährt in der 2-Liter-Klasse der Gruppe H einen Riesenvorsprung heraus gegen die Kadett-GSi-Piloten Gerrit Schmitt und Jürgen Bachhäubl. Bernd und Ralph Fruck erreichen im Audi TT RS den vierten Rang und sind in der Gruppe G haushoch überlegen. Als zweitbester Schwabe hinter Fruck sieht Klaus Otterbach im C-Kadett endlich mal wieder das Ziel vor einem BMW-Quartett mit dem Niederbayern Mario Stinglwagner an der Spitze, der im Compact-M3 den Sieg in der Gruppe N/F feiern kann, gefolgt von Markus Löffelhardt und Peter Wald.

 

Mit 26 Startern ist die 2-Liter-Klasse der Gruppe N/F mit Abstand am stärksten besetzt. Der Starkregen auf WP 1, die abgebrochen und „italienisch“ gewertet wird, und WP 2 wirbelt das Feld mächtig durcheinander. Im Ziel liegen drei Teams aus der Oberpfalz an der Spitze: Max Schmidt holt sich im Peugeot 306 den Sieg vor Franz Negratschker im Golf III und Wolfgang Stopfer im Honda Civic. Bei den 1600ern setzt sich Wolfgang Wittmann im Ford Escort Twin Cam gegen Willy Steinbach im VW Polo durch. Bei den „kleinen“ G-18-Fahrzeugen machen die Ulmer die Pokalränge unter sich aus. Florian Damm siegt im VW Golf vor Patrick Scherer im BMW 316, während Ralf Breitinger die Golf-2-Cup-Wertung gewinnt. 70 der 88 gestarteten Team erreichen trotz der Wetterkapriolen das Ziel in Neustadt.

 

Ergebnis 12. ADAC-Rallye Veste Coburg am 8. Juni 2013: 

01. Nicolas Hässler/Holger Suhl, Porsche 911, H15, 20:40,3

02. Rudi Reindl/Michael Ehrle, Mitsubishi Evo 7, H16, +7,0

03. Bernd Michel/Bernd Hartbauer, Opel Astra GSi, H14, +22,6

04. Bernd Fruck/Ralph Fruck, Audi TT RS, G21, +50,3

05. Klaus Otterbach/Roland Mai, Opel Kadett C 400, H15, +52,7

06. Mario Stinglwagner/Daniel Schaffer, BMW M3 Compact, F3B, +55,0

07. Fritz Köhler/Petra Hägele, BMW M3 E36, H15, +58,3

08. Markus Löffelhardt/Sarah Hess, BMW M3 Compact, F3B, +1:30,6

09. Peter Wald/Michael Wald, BMW M3 E36, F3B, +1:51,3

10. Max Schmid/Daniel Scharf, Peugeot 306 S16, F8, +2:11,2

11. Franz Negratschker/Nina Worbs, VW Golf III GTI, F8, +2:14,3

12. Marcus Ederer/Rainer Viehbeck, BMW M5 E28, H15, +2:18,0

 

GALERIE: Die Bilder der Rallye "Rund um die Veste" 2013 ...

« zurück