Die 35. Ausgabe der Landsberg-Rallye bringt nur kleine Änderungen bei den Strecken, die Rallye bleibt ein Eldorado für die Asphalt-Sprinter. Nach zwei Gesamtsiegen in Folge darf Martin Häring die Nummer 1 tragen, sein Opel-Kontrahent Marco Koch – in diesem Jahr noch erfolglos – tritt mit Nummer 11 an. Coburg-Sieger Nicolas Hässler setzt mit seinem Porsche 993 auf das Konzept Heckmotor. Und natürlich fehlen die konkurrierenden Lokalmatadoren Raphael Ramonat und Michael Ehrle bei der Landsberg-Rallye nicht. Ramonat setzt nicht den Nissan 350Z, sondern den "normalen" Lancer in der Gruppe H ein; im gleichartigen Fahrzeug startet Ehrle an der Seite von Rudi Reindl.
Gleich auf dem ersten Rundkurs bei Stedtlingen sorgt Martin Häring für klare Verhältnisse. Mit dem gut 250 PS starken 16V-Motor im Manta versägt der Unterfranke seine Gegner um mindestens 5 Sekunden; Reindl, Hässler, Koch und Ramonat liegen innerhalb von zwei Sekunden. Obwohl Häring auch den kurzen Sprint bei Nordheim gewinnt, kommt Reindl als Spitzenreiter in die Halbzeitpause; seiner Bestzeit auf dem Zuschauer-Rundkurs Dreißigacker dürfte jedoch ein Zeitnahmefehler zu Grunde liegen. Egal – Häring wetzt das Messer und wiederholt seinen Husarenritt in Stedtlingen. Einen heftigen Schlenker in einer Strohrollen-Schikane übersteht er mit Glück, ein Verkehrsschild zerknittert lediglich die hintere Stoßstange. Mit gut fünf Sekunden Vorsprung holt Martin Häring (diesmal mit Johannes Pohl als Co) zum sechsten Mal den Gesamtsiegerpokal.
Rudi Reindl und Manfred Ehrle bleiben immer in Schlagdistanz und werden Zweite vor Marco Koch und Stefan Assmann mit dem grünen C-Kadett. Raphael Ramonat verpasst das Podium um sechs Sekunden, kann aber den Hässler-Porsche ganz knapp hinter sich lassen. Bei den seriennahen Fahrzeugen setzt sich Mark Schindler im Subaru gegen Sebastian Wolf durch, während Marcel Marcel-Graulich einmal mehr die Gruppe G überlegen gewinnt. Unter den Klassensiegern findet man Lars Garten im Honda Civic (Gruppe H bis 1600) und sensationell Mike Schneidemesser im Seat Cordoba (Gruppe F bis 2000). Kay Annemüller pokert im Lancia Delta mit Regenpneus, was ihn einen Satz Reifen und eine Top-10-Platzierung kostet; denn bei bedecktem Himmel erreichen die Spitzenfahrer das Ziel im Trockenen, danach erst setzt der angekündigte Regen ein. 45 von 60 gestarteten Teams sehen das Ziel der gut organisierten Landsberg-Rallye.
Ergebnis 35. ADAC-Landsberg-Rallye Meiningen am 18. Juni 2011:
01. Martin Häring / Johannes Pohl, Opel Manta B 16V, H14, 18:03,9 Min.
02. Rudi Reindl / Michael Ehrle, Mitsubishi Evo 7, H16, + 4,7
03. Marco Koch / Stefan Assmann, Opel Kadett C 16V, + 12,5
04. Raphael Ramonat / Steffen Schmidt, Mitsubishi Evo 6, H16, + 18,9
05. Nicolas Hässler / Holger Suhl, Porsche 911, H15, + 19,4
06. Reinhard Honke / Bejamin Sauerborn, Ford Escort, H16, + 41,5
07. Mark Schindler / Chris Linkel, Subaru Impreza STI, F3A, + 1:13,4
08. Sebastian Wolf / Marco Sollner, Mitsubishi Evo 8, N3A, + 1:27,5
09. Andreas Gutbier / Matthias Winning, VW Golf III GTI, H14, + 1:29,9
10. Marcel Mahr-Graulich / Nadja Hartung, Mitsubishi Evo 9, G21, + 1:30,1
GALERIE: Die Bilder der 35. Landsberg-Rallye ...
