Schotter-Cup 2012

Führungswechsel im Schotter-Cup

Mika Kitola zieht bei der Wedemark-Rallye an seinem Landsmann Jaakko Keskinen vorbei. Die Doppelveranstaltung kommt bei den Teilnehmern gut an.

<STRONG>DOPPEL-PREMIERE GEGLÜCKT:</STRONG> Die "zweifache" Wedemark-Rallye kam beim Schotter-Volk gut an

Jaakko Keskinen ist ratlos. Bei den ersten fünf Läufen zum Schotter-Cup 2012 hat er fünf Gesamtsiege in seinem feuerroten Mitsubishi errungen – mehr geht nicht. Und dennoch muss er in Niedersachsen die Führung an Mika Kitola abgeben. Obwohl das Punktesystem beim Schotter-Cup den kleineren Klassen durchaus gute Chancen bietet, ist diesmal der Unterschied bei den Startern zu groß: Keskinen hat zwei Konkurrenten in der Klasse, Kitola dagegen 18. Beide Finnen geben sich bei den zwei Wedemark-Rallyes keine Blöße und gewinnen jeweils die Klasse und die Schotter-Cup-Kategorie. Doch Kitola kassiert dafür 186 Punkte mehr als Keskinen und wird als Spitzenreiter zum nächsten Lauf fahren, dem Havellandpokal am 29. September im Süden Berlins.

 

Die Doppelveranstaltung bei Hannover dominiert Jaakko Keskinen deutlich. Mit dem abgemagerten Gruppe-H-Evo7 holt er sich alle acht Bestzeiten. Er gewinnt die Kategorie 3 für Allradfahrzeuge vor den Mitsubishi-Kollegen Raphael Ramonat, Rudi Reindl, Janina Depping und Ji?i Tošovsky. Im zweiten Lauf folgen Janina Depping und Reindl auf den Plätzen, als Ramonat und Tošovsky mit technischen Defekten auf der Strecke bleiben. Hinter den Turbos kommen drei Sauger in die Punkte. Siegfried Damm gewinnt im Audo 80 Quattro die 2-Liter-Klasse der Gruppe H, eine gebrochene Felge zwingt ihn im zweiten Lauf zum Stopp. Klaus Braun feiert beide Male den Gruppe-G-Sieg im Opel Vectra; beim ersten Lauf hat er nur sechs Zehntelsekunden Vorsprung auf Björn Becker im Audi 90, der wegen Motorproblemen zum zweiten Lauf nicht mehr antritt.

 

In der Kategorie 2 der Gruppe-H-Fahrzeuge mit einer angetriebenen Achse lässt Dark Liebehenschel im Citroen Saxo der Konkurrenz keinen Stich und siegt zweimal. Dahinter liefern sich Michael Grube im 1600er Corsa, Thomas Schultz im D-Kadett mit 2-Liter-Maschine und Thomas Böhm im Kadett GSi einen Dreikampf um den Ehrenplatz; dabei ist mittags Grube, nachmittags Thomas Schultz erfolgreich. Bester 1300er wird der Micra-Pilot Andy Bornschier.

 

Die beste Besetzung und die verbissensten Kämpfe erlebt einmal mehr die Schotter-Cup-Kategorie 1 für seriennahe Fahrzeuge. Mark Muschiol hat die letzten drei Jahre in der Wedemark gewonnen, doch diesmal bricht gleich nach dem Start eine Antriebswelle. Daraufhin setzt Mika Kitola im Honda Civic zu einem Solo an, doch ein Plattfuß auf der vierten Prüfung lässt den Vorsprung auf zwei Sekunden zusammenschmelzen. Die BMW 318 von Günther Werner und Sebastian Klett fahren auf die Ränge 2 und 3. Im zweiten Lauf liefern sich Kitola, Muschiol und Felix Weisert im Compact-318 einen offenen Schlagabtausch. Doch Mark Muschiol klebt das Pech an den Rädern, auf der letzten Prüfung bricht erneut die Antrienswelle am Clio, diesmal auf der anderen Seite. Mika Kitola rettet erneut zwei Sekunden Vorsprung ins Ziel vor Felix Weisert und Günther Werner. Werner Löseke holt sich im Volvo 940 zwei Klassensiege und punktet damit kräftig.

 

33 Schotter-Cups-Teams sind zur ADMV-Wedemark-Rallye angereist und stellen damit mehr als die Hälfte des Feldes. Mit 65 WP-Kilometern, davon 70% auf losem Untergrund, verlangt das Wedemark-Doppel Fahrern und Autos viel ab. Im Ziel herrscht sowohl bei den Organisatoren als auch bei den Aktiven große Zufriedenheit, dass das Experiment mit einer Doppelveranstaltung – kleine Pannen können ausgebügelt werden – so gut geklappt hat.

 

Zwischenstand Schotter-Cup:
01. Mika Kitola, Honda, Kat.1, 4222 Punkte
02. Jaakko Keskinen, Mitsubishi, Kat.3, 4109 Punkte
03. Raphael Ramonat, Mitsubishi, Kat.3, 2971 Punkte
04. Werner Löseke, Volvo, Kat.1, 2955 Punkte
05. Mark Muschiol, Renault, Kat.1, 2662 Punkte
06. Andreas Leue, Volvo, Kat.1, 2405 Punkte
07. Dark Liebehenschel, Citroen, Kat.2, 2361 Punkte
08. Jörg Mittelsdorf, Subaru+Mitsu, Kat.3, 2154 Punkte
09. Björn Becker, Audi, Kat.3, 1947 Punkte
10. Klaus Braun, Opel, Kat.3, 1857 Punkte

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