Favoritenstürze am Gollert

Zur 15. Ausgabe des ADAC-Rallye-Race Gollert starten 63 Teams in Wutha-Farnroda. Strahlender Sonnenschein und trockener Asphalt sorgen für optimale Verhältnisse auf den drei Wertungsprüfungen rund um Eisenach. Rudi Reindl und Raphael Ramonat rollen in ihren Gruppe-H-Mitsubishi Evo 7 als große Favoriten durch den Startbogen, doch das Duell währt nur kurz. Schon auf der ersten Prüfung von Ramsberg über Krauthausen nach Creuzburg müssen Rudi Reindl und Michael Ehrle den Lancer mit Motorproblemen abstellen. Raphael Ramonat und Nanett Centner setzen sich mit zwei Bestzeiten deutlich vom Rest des Feldes ab. Doch dann stören Motoraussetzer den Vorwärtsdrang, mühsam quält sich Ramonat über die beiden letzten Prüfungen und fällt auf Rang 7 zurück – vermutlich hat ein Schaumbrocken aus dem Sicherheitstank die Benzinzufuhr blockiert. 

Jetzt wird aus dem Kampf um Platz 2 ein Duell um den Sieg: Jörg Mittelsdorf und Lara Quast (Gruppe-N-Evo 9) gegen Tobias Gürtler und Felix Wolf (Gruppe-H-Evo 8). Das Können des 23-jährigen Tobias Gürtler aus Wutha-Farnroda blitzte in den vergangenen Jahren bei einzelnen Einsätzen im Gruppe-G-Golf auf; für sein Heimspiel am Gollert mietet der Junior („Für kleines Geld. Danke!“) einen Evo 8 von Raphael Ramonat. Überraschend bewegt er den Boliden auf Anhieb schnell und balgt sich mit Mittelsdorf um den zweiten Platz. Als Ramonat in der WP 5 die Spitze an Mittelsdorf verliert, weist Gürtler noch 1,4 Sekunden Rückstand auf. Diesen Rückstand wandelt er auf der abschließenden Gollert-Prüfung noch um in einen Vorsprung von acht Zehntelsekunden. Doch die Freude ist von kurzer Dauer, denn vor lauter Aufregung – so Co Felix Wolf – sind sie mittags vom Parc Fermé sofort zur WP 1 gefahren und haben die Kontrolle am Startbogen ausgelassen, was den Wertungsverlust bedeutet. Nach einer sauberen und fehlerfreien Fahrt erringen Jörg Mittelsdorf und Lara Quast den Gollert-Gesamtsieg – und so hat Laras Vater Michael Ehrle am Abend doch noch Grund zur Freude. 

Bei Langlotz platzt der Knoten

Jubeln dürfen auch Sebastian Langlotz und Annett Voigt, die im breiten VW Golf 4 Kit Car auf den zweiten Platz fahren. Offensichtlich ist bei dem 27-jährigen Mechatroniker der Knoten geplatzt, die erste Gollert-Bestzeit ist sein Highlight bei der Heim-Rallye. Den dritten Podestplatz holt sich Lars Anders im Evo 6, der anfangs mit einem Reifenschaden Zeit verliert, am Ende aber zwei Bestzeiten markiert und sich noch deutlich von seinem Markenkollegen Martin Wagner absetzen kann. Auf Rang 5 erreicht Sven Karpa im BMW M3 Compact das Ziel; er fährt auf den kurzen Sprints um sein Heimatdorf Etterwinden ganz vorn mit, büßt aber auf der Krauthausen-Prüfung beide Male etliche Sekunden ein. 

Philipp Ullrich und Peter Messerschmitt fahren den Citroen C2 auf Rang 7; sie gewinnen die 1600er Klasse aber erst, als der bis dahin führende Patrick Kallensee im 16V-Corsa A auf der Flachsgrund-Prüfung von der Strecke rutscht. Dahinter landen Michael Luck und Jens Roth, die Golf die 2-Liter-Klasse knapp vor Dustin Peschik gewinnen. In der Gruppe F sichern sich Stefan Laun und Christian Stützer (Opel Astra) den Klassensieg bis 2000 cm³ vor Markus Creutzburg und Natalie Solbach-Schmidt (VW Golf III). Schneller noch ist ein Quartett in der 1600er-Klasse unterwegs:Hier siegen Rigo Sonntag und Mathias Rochow im Honda Civic vor Marcus Heß (Polo), Reinhard Gröbner (Corolla) und Mirko Graf (Citroen Saxo). Zu den Klassensiegern zählen auch Stephan Reißig (Skoda Favorit, H-1300), Wieland Heß (Renault Mégane, G21), Markus Oelszner (Audi 90 Quattro, G19) und Karsten Liebetrau, der sich gegen die anderen sechs Trabant durchsetzt. Nach einer unfallfreien und bestens verlaufenden Rallye werden 53 Teams gewertet. 

Ergebnis 15. ADAC-Rallye-Race Gollert am 1. November 2014:

GALERIE: 15. Rallye Race Gollert

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