Rallyesprints Fischereihafen

Erneuter Doppelsieg für Oliver Bliss

Mit zwei Rallyesprints im Fischereihafen lockte Bremerhaven zahlreiche Rallyecrews an die Wesermündung. Auch ein ehemaliger Deutscher Meister war am Start. Die Siege gingen wie im Vorjahr an Mitsubishi-Pilot Oliver Bliss.

Anders als in den Vorjahren wurden die beiden Veranstaltungen diesmal ausschließlich vom Sportfahrer-Club Bremerhaven ausgerichtet. Die Organisatoren durften sogar zwei Zuschauerzonen entlang der Strecke einrichten – eine Premiere in der aktuellen deutschen Rallyesaison.

Der Rundkurs im Fischereihafen mit 90 Prozent Asphalt und 10 Prozent Kopfsteinpflaster war bis auf minimale Änderungen identisch zu 2020: Am Vormittag ging es auf vier Prüfungen über 27 Kilometer gegen den Uhrzeigersinn, am Nachmittag für 29,7 Kilometer in die entgegengesetzte Richtung. Die wachsende Beliebtheit des Events zeigte sich beim Starterfeld: Insgesamt 38 Fahrzeuge – sechs mehr als 2020 – starteten in der Rallye-Wertung, 29 weitere bei den Retros.

Angeführt wurde das Starterfeld vom ehemaligen Deutschen Rallyemeister Georg Berlandy, der erstmals seit mehreren Jahren wieder einen Trip nach Norddeutschland machte, Copilot Stefan Grundmann und dem bekannten Opel Kadett GT/E. Vorjahressieger Oliver Bliss (Mitsubishi Evo VI), diesmal mit Fabian Peter als Co, trat nach seinem erfolgreichen Debüt 2020 erneut an. Daniel Földesch und Alexander Benning sorgten in ihrem Citroën DS3 R5 als Vorausfahrzeug für Stimmung.

Oliver Bliss unterstrich von Anfang an seine Ambitionen. Auf der ersten Prüfung am Morgen fuhr er knapp fünf Sekunden Vorsprung auf Fischereihafen-Neuling Berlandy heraus, ein Ergebnis, das sich auf den folgenden Prüfungen mit ähnlichem Abstand wiederholte. Nach den vier WPs holte er sich mit 20,9 Sekunden Vorsprung auf den Meister von 2013 den Sieg.

Um Platz drei lieferten sich Christian Carl und Joachim Carl im spektakulären Peugeot 306 Maxi einen engen Kampf mit Björn Mann, bisher ausschließlich als Beifahrer unterwegs, und Katharina Piotrowski im Citroën DS3 R3T Max. Am Ende setzten sich Carl/Carl im Oberhausener Duell um knapp 0,4 Sekunden durch. Die Top fünf komplettierten als beste Norddeutsche Andreas Dahms/Paul Schubert im Porsche 911 Carrera.

Auf fast 30 Grad steigende Temperaturen machten die Reifenwahl vor allem am Nachmittag nicht einfach, denn viele Teams hatten auf kühlere Bedingungen und die vorhergesagten, aber ausbleibenden Regenschauer gesetzt. Sechs Fahrzeuge mussten nach Problemen im Vormittagsprint auf den Start im zweiten Durchgang verzichten. Auch diesmal ging nach vier Bestzeiten der Sieg an Oliver Bliss/Fabian Peter. Als einzigem Duo gelang es ihnen auf den letzten WPs sogar die 5-Minuten-Marke zu knacken.

Georg Berlandy musste seinen Kadett dagegen schon auf der ersten Prüfung mit Problemen am Antrieb abstellen. „Ich bin mit den Ergebnissen natürlich zufrieden“, so Oliver Bliss. „Wir haben mit recht deutlichem Abstand gewonnen, aber ich denke, nachmittags wäre es ohne den Ausfall von Georg spannend geworden. Die Strecke liegt mir. Die Atmosphäre im Fischereihafen ist einmalig, das Event ist super organisiert und hat ein tolles Starterfeld. Morgens sind wir noch mit weichen Reifen gefahren, am Nachmittag haben wir bei den hohen Temperaturen dann Medium aufgezogen. Bis auf einen Dreher auf der ersten WP lief alles optimal.“

Andreas Dahms kam am Nachmittag besser in Schwung und wurde Zweiter, Björn Mann gelang, diesmal von Felix Carl unterstützt, der erhoffte Sprung auf das Podium. Vierte und NC2-Sieger wurden diesmal die BMW-Piloten Gerrit Spangenberg/André Wenning vor den Klassenrivalen Carl/Carl. Dominik an der Heiden und Domenic Kremkau wurden im Porsche Cayman erneut NC2-Dritte. Nach dem Ausfall von Georg Berlandy siegten in der NC3, auch hier die teilnehmerstärkste Klasse, Yannic und Jürgen Lüdcke im Golf 2 GTI 16V.

Die NC6 stand ganz im Zeichen des brandneuen Toyota GR Yaris von Lutz Klaus und Andreas Schlüsche. In beiden Sprints fuhren sie bei ihrer Premiere mit dem von Bliss Autosport aufgebauten Japaner zu zwei souveränen Erfolgen. Zwei Sieger gab es dagegen in der NC7. Thomas und Kerstin Klüver (Audi S3) siegten im ersten Durchgang vor Benjamin Valtin/Fynn Lukas Möck (Golf V GTI), nachmittags gewannen John Semmelhaack/Markus Drümmer (ebenfalls Audi S3), die am Vormittag ein Problem mit dem Druckschlauch hatten. Klüver/Klüver wurden diesmal Zweite vor den mit Reifenproblemen kämpfenden Marvin Junge/Larissa Ernst im Opel Corsa OPC, die zwei Mal Klassendritte wurden. In der NC8 gewannen im ersten Sprint Sean Zorn und Vater Ulf Wilhelm im Golf 2 GTI, im zweiten wurde die Klasse mit der NC7 zusammengelegt, da nur noch zwei Teilnehmer antraten.

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