Rallye News

Erfolgreiches Debüt in Sachsen

Ihr Debüt feierte am Wochenende die ADMV-Rallye Freiberger Land. Die Erstveranstaltung des RRC Freiberg geht insgesamt glatt über die Bühne, ein paar Kleinigkeiten, die zu verbessern sind, gehören beim ersten Mal dazu.

<strong>Ausfall:</strong> Stefan Göttig musste seinen Escort vorzeitig abstellen

Dreh- und Angelpunkt der Rallye ist der Obermarkt in der traditionsreichen Bergstadt Freiberg. Auf die 84 Teams warten ein Rundkurs im Gewerbegebiet Saxonia am Freiberger Stadtrand sowie zwei Start-Ziel-Prüfungen.

 

Eine führt auf der kurvenreichen Landstraße von Frankenstein nach Bräunsdorf, die andere über Landstraßen und asphaltierte Wege von Großvoigtsberg nach Obergruna. Der Wettergott spielt zumindest den größten Teil des Tages mit, doch ein heftiger Regenguss zu Beginn der zweiten Halbzeit schraubt die Anforderungen an die Fahrer noch höher. 22 Teams sehen den Zielbogen nicht mehr.

 

Für den Sieg bei der ersten Ausgabe der ADMV-Rallye Freiberger Land gibt es vier Favoriten. Mit Startnummer 37 sind die Hessen Stefan Göttig und Holger Claus im Feld "versteckt", obwohl sie drei Wochen zuvor die Roland-Rallye gewonnen haben. Nach der zweitschnellsten Zeit zum Auftakt legen sie mit dem 250 PS starken frontgetriebenen Ford Escort Maxi in Bräunsdorf die Bestzeit hin und übernehmen die Führung ? aber nur kurz, denn in der dritten Prüfung läuft der Motor nicht mehr rund, in WP 4 folgt der Ausfall.

 

Auch die Oberfranken Luxi Russner und Heinz Scheuring, deren BMW M 3 um die 300 PS leistet, müssen nach dem zweiten Durchgang auf dem Saxonia-Rundkurs die Segel streichen. So bleiben zwei Teams aus Sachsen an der Spitze unter sich. Maik Förster aus Jahnsdorf und Simon-Peter Fröhlich aus Stollberg wuchten den nicht ganz taufrischen Mitsubishi Lancer Evo II schnell und fast problemlos durchs Freiberger Land? fast problemlos heißt im Klartext: Bei einem Dreher auf der letzten Prüfung hätten sie normalerweise einen Telefonmast getroffen. Aber den hat kurz zuvor ein Golf-Neuling "abgeräumt". Mit etwas Glück holen sich Förster/Fröhlich den zweiten Gesamtrang.

 

An der Spitze ziehen Dirk Richter und Daniel Tietze überlegen ihre Kreise. Viermal notieren die Zeitnehmer für sie die schnellste Zeit. Im Ziel beträgt ihr Vorsprung beruhigende 33 Sekunden. Richter ist in den letzten 18 Monaten lediglich im historischen Lancia Delta Integrale HF gestartet, einem Ex-Werks-Auto aus dem Jahr 1992, zuletzt bei der Pyhrn-Eisenwurzen-Rallye in Österreich. Sein über Winter neu aufgebauter Ford Escort Cosworth mit rund 280 PS feiert in Freiberg sein Debüt ? mit optimalem Erfolg. Der 36-jährige Kaufmann aus Dresden und der 30-jährige Bauleiter aus Radeburg strahlen auf dem Freiberger Obermarkt um die Wette, als sie als Sieger durch den Zielbogen rollen.

 

Den dritten Platz auf dem Podium schafft der Chemnitzer Mark Muschiol, der im seriennahen Renault Clio als schnellster Fahrer ohne Allradantrieb ins Ziel kommt und seine Führung im ADMV-Pokal ausbaut. Dahinter geht es knapp zu. Der Annaberger Eric Süß brilliert mit seinem Golf vor allem auf dem Rundkurs, während der Thüringer Sascha Hendel (Astra) und Lokalmatador Patrick Schmidt mit dem Serien-BMW 318 auf der Berg- und Talbahn zwischen Frankenstein und Bräunsdorf ihre stärksten Auftritte zeigen. Dazwischen schiebt sich Thomas Böhm im Opel Kadett, bei dem nach zwei durchwachsenen Lernjahren jetzt der Knoten geplatzt ist.

 

Überraschend deutlich schlägt der Zwickauer Mirko Tautenhahn im Skoda Favorit die Micra-Truppe mit Ronny Teichmann und Markus Puschmann in der 1300-ccm-Klasse. In der 1600-ccm-Klasse der seriennahen Fahrzeuge jubeln Mario Schlegel und Erik Werner, die bei ihrem Heimspiel den Ford Fiesta auf Platz 1 bringen ? mit nur 1100 ccm unter der Haube.

 

Bei den Trabis geht es um Punkte um den ADMV-Trabant-Pokal. Gaststarter Jeffrey Wiesner aus dem Eichsfeld bringt den sächsischen Trabi-Piloten eine empfindliche Niederlage bei. Bei den Cup-Teilnehmern schafft der Grünhainer Mario Keller zum zweiten Mal in dieser Saison einen Erfolg gegen den Routinier Mike Knorn aus den vogtländischen Neumark, aber Knorn verteidigt die Spitze in der Jahreswertung sicher.

 

Ergebnisse:

1. Richter/Tietze, Ford Escort Cosworth, H15, 17:04 Minuten

2. Förster/Fröhlich, Mitsubishi Lancer E2, H15, 33 Sek. zurück

3. Muschiol/Harloff, Renault Clio Williams, N3, 1:25 Minuten

4. Süß/Habermann, VW Golf I 1.8, H13, 1:38 Minuten

5. Hendel/Fiedler, Vauxhall Astra GSi 16V, N3, 1:43 Minuten

6. Böhm/Sommer, Opel Kadett GSi, H13, 1:52 Minuten

7. P.Schmidt/R.Schmidt, BMW 318is, N3, 1:56 Minuten

8. Tautenhahn/Polster, Skoda Favorit, H11, 2:10 Minuten

12. Walther/Meyer, Audi Coupé Quattro, Y22, 2:27 Minuten

16. Schuster/Nötzold, BMW 325ix, H14, 2:41 Minuten

23. Meyer/Schramm, Opel Corsa GSi, H12, 3:21 Minuten

24. Bräuer/Petzold, BMW 318is, G18, 3:23 Minuten

31. Wiesner/Patzig, Trabant 601, H10, 3:46 Minuten

40. Schlegel Werner, Ford Fiesta, N2, 4:35 Minuten

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