Dreh- und Angelpunkt der beiden Oldtimer-Veranstaltungen war die Maisel-Brauerei in der Bayreuther Hindenburgstraße, wo im ADAC-Truck zunächst die Anmeldungen erledigt werden konnten und später die Auswertungen durchgeführt wurden. Auf dem Brauereigelände fand danach die technische Überprüfung der teilnehmenden Fahrzeuge statt und die zahlreichen Freunde und Fans des historischen Motorsports konnten dort die automobile Pretiosen intensiv und detailliert besichtigen und mit den Besitzern ausgiebig fachsimpeln.
Um zehn Uhr schickte der 1. Vorsitzende des veranstaltenden Automobilclubs (AC) Bayeuth, Joch Kihm (Bayreuth ) zunächst die 30 Fahrzeuge der erstmals in diesem Jahr durchgeführten ADAC-Oldtimer-Rallye auf ihre 46 Kilometer lange Vormittagsstrecke, die über Obergreifenthal, Benk und Dressendorf nach Untersteinach und Döhlau sowie über Ützdorf und Aichig wieder zurück nach Bayreuth führte. Im Verlauf dieser ersten Etappe waren drei Sonderprüfungen (?Startprüfung?, ?Seitenabstand? und ?Fahrzeugbreite?) zu absolvieren und bei der Ankunft vor dem Maisel´schen Verwaltungsgebäude zudem noch ein ?Rollabstand? zu absolvieren. Angeführt wurde die Rallye als Vorausfahrzeug im übrigen von einem Maybach Typ SW 38 (6 Zylinder, 3,8 Liter Hubraum und 140 PS aus dem Jahr 1937), gefahren von Dr. Klaus Beyerlein aus Bayreuth.
Zum gleichen Zeitpunkt nahmen die (wegen einiger Terminüberschneidungen mit ähnlichen Veranstaltungen) leider nur 17 Teams der dritten ADAC-Wagnerstadt Historic die knapp 130 Kilometer unter die Räder. Deren Strecke führte in zwei identischen Schleifen über Wolfsbach, Emtmannsberg, Tiefenthal und Losau nach Kirchenlaibach und über Seybothenreuth, Weidenberg, Doberschütz und Stockau zurück nach Bayreuth. In jeder der beiden Schleifer waren fünf Gleichmäßigkeitsprüfungen zu absolvieren, wobei die zu fahrende Zeit auch mit Zwischenzeitmessungen streng kontrolliert wurde. Beifahrer und Fahrer der sportlichen Fahrzeuge wie ein Porsche Carrera 2 (mit Fuhrmann-Königswellen-Motor), ein Porsche 911 sowie einige BMW-Modelle sowie eine Lancia Fulvia Sport und ein Alfa Romeo Spider, ein Austin Healey 3000 und ein Jaguar E-Type waren dabei gleichermaßen ?ordentlich gefordert!?
Währenddessen hatten die Oldtimer, unter denen sich etliche wirkliche Raritäten wie ein Peugeot 301, ein Opel Kapitän, ein Mercedes Benz 170 SD, ein Mercedes Benz 190 SL und ein Mercedes Benz 300 SL sowie ein Rolls Royce Silver Cloud III sowie ein Porsche 356 Cabriolet und eine Borgward Isabella Coupe befanden, auch die ebenfalls über 46 Kilometer führende Nachmittagsstrecke zurückgelegt. Dabei hatten sie Altenplos, Altdrossenfeld, Thurnau, Lanzenreuth und Rohr berührt und waren über Eberhardsreuth und Obergräfenthal wieder zurück nach Bayreuth gefahren. Dabei hatten die Teams auch noch zwei weitere Sonderprüfungen (?Gatterfahren? und ?Viereck?) absolviert.
Gegen 17 Uhr erreichten schließlich auch die Teilnehmer der ADAC-Wagnerstadt Historic das Ziel und während das Maisel´sche Weißbierfest in vollem Gange war und die Fans der amerikanischen Soulband ?Kool & The Gang? nach Bayreuth und in den Brauereihof strömten, ehrte der AC Bayreuth im angrenzenden ?Herzogkeller? mit einem ausladenden Buffet und zahlreichen wertvollen Pokalen die Sieger und Platzierten der beiden Veranstaltungen.
Die 1. ADAC-Odtimerrallye gewann das Bayreuther Ehepaar Erich und Hannelore Zettlmeißl auf einer bildhübschen Borgward Isabella Coupe mit vier (!) ?Nullern? und insgesamt nur 9 Strafpunkten. Zweite mit 18 Strafpunkten wurden Erwin und Anita Hubben aus Möhrendorf auf einem Opel Kapitän vor Sven Ammon und Thomas Blumreich (beide Bindlach) auf Mercedes 220 SE6/C (20) und Jakob und Magdalene Magyar (beide Forchheim) auf NSU 1000. Die besten Damen waren Angelika Horter und Petra Vogel (Eckersdorf/Bayreuth) auf Daimler Benz 300 SL.
Die ADAC-Wagnerstadt Historic entwickelte sich zu einem Zweikampf zwischen den Vorjahressiegern Thomas und Alexandra Engl aus Puschendorfer (B. Pößneck) auf Porsche 911 S Targa und Ralf und Rene Regnat (beide Nürnberg) auf BMW 1802. Zur Halbzeit der Rallye lagen Engl/Engl mit knappen 0,76 Zehntelpunkten vorne, doch bereits nach der ersten Prüfung der zweiten Schleife hatte das Nürnberger BMW-Team mit 0,06 Punkten die Führung übernommen.
Das Thüringer Ehepaar ließ sich jedoch nicht beirren, fuhr konzentriert weiter, eroberte sich bereits nach WP sieben die Führung wieder zurück und baute sie bis nach WP 8 sogar bis auf 1,21 Punkte aus. Am Ende hatte die Porsche-Besatzung nach immerhin 16 (!) Zeitkontrollen die Nase um 1,71 Punkte vor dem BMW-Team. Dritte wurden Günter Rüchel/Matthias Pfister (San Jose/Poppenhausen) auf BMW 1602 mit 7,58 Punkten vor Wolfgang Schläger und Thomas Tenzler (beide Bayreuth) auf Porsche 911 (7,71) und Norbert Dörfler/Hans-Jürgen Popp (beide Eckersdorf) auf VW Buggy mit 8,67 Punkten.
Nach der Siegerehrung bedankte sich AC-Vorsitzender Jochen Kihm bei den beiden Rallyeleitern Klaus Herold (Oldtimerfahrt) und Harald Kosziol (Historic) für die geleistete Arbeit und alle Streckenposten und Helfer für deren Unterstützung.
