50. Roland-Rallye

Deutschland gegen Finnland

Ein seltenes Jubiläum kann der Nordhäuser Motorsportclub am Samstag feiern, die 50. ADAC-Roland-Rallye. Beim zweiten Lauf zum Schotter-Cup kommt es dabei zu einem „Länderkampf“ zwischen Deutschland und Finnland.

Die Jubiläumsveranstaltung hätte schon im April 2019 – zum ersten Mal als Rallye 70 - stattfinden sollen, doch die Corona-Pandemie verhinderte die Durchführung; auch drei Anläufe im Jahr 2021 scheiterten deswegen. Bei der Streckenführung gibt es 2022 viel Neues. Die Wertungsprüfungen sind von 34 km auf 49 km verlängert worden, die Gesamtstrecke jedoch von 124 auf 111 km verkürzt.

Auf den traditionellen Gehege-Rundkurs mitten in Nordhausen muss – wegen eines Hangrutsches - ausgerechnet beim Jubiläum verzichtet werden, auch  für die WP Apostelbrücke musste Rallyeleiter Heinz Sievert kurzfristig Ersatz finden. Die drei Prüfungen mit je zwei Durchgängen sind zwischen 7 und 9 km lang, der Schotteranteil liegt jeweils bei rund 70%. „Wir haben 120 Tonnen Schotter und eine halbe Tonne Bitumen verbaut“, so Sievert, „damit die Fahrer nach Herzenslust driften können.“

Bereits ab 11.30 Uhr starten die 29 Teams der Histo-Rallye am Scheunenhof. An der Spitze fahren zwei echte Klassiker: ein Wartburg 312, ehemals Klassensieger bei der Rallye Akropolis, und ein Trabant 800 RS, der letzte Werkswagen des Zwickauer Automobilwerks.

Eine Stunde später beginnt die Rallye 70, wie immer beim Schotter-Cup mit einem Trabant vorneweg und den Top-Fahrern mit 300 PS und Allradantrieb als Kracher zum Schluss. Die Schotter-Asse Marc Bach, Ken Milde, Lazar Kan und Michael Dinkel bekommen starke Konkurrenz aus Finnland. Jaakko Keskinen hat die Roland-Rallye schon viermal gewonnen; diesmal bringt er einen Skoda Fabia Super 2000 an den Start. Seine Landsleute Petri Reinikainen, vor drei Wochen Zweiter bei der Rallye Wittenberg, und Veli-Matti Havelin, Dritter bei der Roland-Rallye 2012, sind mit ihren Mitsubishi Evo 9 nicht zu unterschätzen.

Die meisten der 74 angemeldeten Teams peilen aber nicht den Gesamtsieg an, sondern eine optimale Punkteausbeute im HD-Schotter-Cup, DMSB-Schotter-Rallye-Cup, der ADMV-Rallye-Meisterschaft, den Markenpokalen oder den regionalen Meisterschaften. Bei den Hecktrieblern müssen der aktuelle Schotter-Spitzenreiter Ronny Broda (318is), der amtierende Schotter-Champion Jan Schneider (318 Compact) und der 2008er Meister Alois Scheidhammer (Nissan 350Z) auf den Meister von 2018, Nick Heilborn im BMW M3, achten. Astra-Pilot Bernd Knüpfer, Schotter-Meister von 2020, trifft bei den Fronttrieblern auf die Honda von Rigo Sonntag und Ronny Gaumnitz und den Clio von Thomas Schultz. Lokalmatador Fabian Schulze möchte bei seinem Heimspiel die 1600-cm³-Klasse gewinnen und im Spitzenkampf bei den Schotter- und ADMV-Meisterschaften mitmischen.

Zuschauer sind willkommen und können ab Samstagmorgen im Rallyezentrum Scheunenhof (99734 Nordhausen, OT Sundhausen, Uthleber Straße 24) und an verschiedenen Tankstellen das Programmheft mit der Strecke und der Teilnehmerlisten kaufen. Das neue Rallyezentrum ist leicht zu erreichen: die Autobahn A38 Göttingen-Leipzig an der ASt 11 „Nordhausen-Süd“ verlassen, auf der B4 in Richtung Nordhausen fahren und nach 1 km hinter dem Pneuhage-Reifendienst rechts abbiegen zum Rallyezentrum.

LINK: www.nordhaeuser-msc.de/roland-rallye.html

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