Schotter-Cup

Christ und Milde Kopf an Kopf in der Wedemark

Martin Christ gewinnt die Wedemark-Rallye ganz knapp vor seinem Mitsubishi-Kollegen Ken Milde. Bei den Zweiradlern setzt sich Dark Liebehenschel im Citroen C2 ähnlich knapp gegen Christian Bauer im Renault Clio durch.

Nach der letztjährigen Ausfallquote von 63% herrscht Skepsis bei den nur 36 Teams, die zu Janinas 17. ADMV-Wedemark-Rallye starten. Doch in diesem Jahr gibt es einschneidende Änderungen im Konzept: Rallye 35 statt Rallye 70, keine Rundkurse durch die Sand- und Kieskuhlen. Die neun Kilometer lange Start-Ziel-Prüfung durch drei Kuhlen ist sehr anspruchsvoll; sie enthält nur 10% Asphaltweg, ansonsten wechseln sich trockene Graswege, glatter Schotter und die sandigen, sauber ausgepfeilten und aufwändig präparierten Pisten in den Kuhlen ab.

Der Rundkurs präsentiert sich als reizloser Kontrast: Acht Kilometer auf Asphaltwegen mit 90-Grad-Abzweigen, unterbrochen durch knapp 300 Meter rumpligen Naturweg im Rundkurs und 400 Meter guten Grasweg im Auslauf. Die Wedemark-Rallye ist räumlich und zeitlich kompakt und läuft wie am Schnürchen; nur 10 Teams bleiben auf der Strecke, die Ausfallquote von 27% liegt nur wenig über dem bundesdeutschen Durchschnitt.

Die drei Mitsubishi von Ken Milde, Marc Bach und Martin Christ starten als Favoriten. Den Hauptzuschauerpunkt der WP 1 passiert Milde als Schnellster, doch dann fängt er sich einen Plattfuß ein, so dass Martin Christ, der früh ein paar Sekunden bei einem Verbremser verloren hat, das Feld anführt. Auf dem Asphalt-Rundkurs kann Milde nur eine Sekunde gutmachen. In der zweiten Schleife greifen Ken Milde und Jean Ihlefeldt an, sichern sich beide Bestzeiten und kommen bis auf 1,8 Sekunden heran.

Doch Martin Christ und Norman Jakobs verteidigen – trotz kleinerer technischer Probleme – den knappen Vorsprung bis ins Ziel und feiern den zweiten Saisonsieg nach Teterow. Marc Bach und André Seelisch fahren auf Rang 3 mit fast einer Minute Rückstand. „Das war wohl nicht unser Tag!“ kommentiert Seelisch schulterzuckend.

In der Wedemark liest Peter Messerschmidt, zweimaliger Schotter-Cup-Sieger an der Seite von Sebastian Vollak, das Gebetbuch vor für Björn Becker im Audi 90 Quattro mit 2-Liter-20V-Motor.. Der Wülfrather nutzt das Potenzial des einzigen Allradlers in der 2-Liter-Klasse NC3 in den Kuhlen optimal und fährt auf den vierten Gesamtrang vor den Brüdern Ingmar und Hendrik Wandner, die im Evo 7 das beste Resultat ihrer Karriere erreichen.

Auf den Plätzen 5 und 6 folgen die besten Teams ohne Allradantrieb. Dark Liebehenschel, diesmal im Citroen C2 R2, wagt angesichts des Asphalt-Rundkurses einen Reifenpoker mit Regen-Racing, doch als ihm Hannes Arndt im Ford Fiesta ST – jetzt mit 30 PS mehr - auf WP 1 elf Sekunden abnimmt, weiß er, dass die Entscheidung falsch ist. Dark Liebehenschel und Markus Drüge erobern als beste Fronttriebler den fünften Platz erst, als Hannes Arndt und Christof Wagner wegen einer gebrochenen Getriebehalterung auf der letzten Prüfung eine Minute einbüßen.

Zischkale als bester Hecktriebler

Christian Bauer und Kenny Trommer bleiben mit dem Ex-Muschiol-Clio immer in Sichtweite von Liebehenschel und beenden die Rallye mit nur fünf Sekunden Rückstand auf Platz 6. Als bester Hecktriebler und als Dritter in der Klasse NC3 zeigen Frank Zischkale und Dirk Eißner im BMW 318is eine gute Leistung mit spektakulären Drifts und nehmen die Pokale für den besten Hecktriebler mit nach Wittenberg.

Zwischen Bauer und Zischkale wuchtet Thomas Leonhardt, begleitet von seiner Ehefrau Tanja, seinen schweren Gruppe-G-Audi auf Rang 8. Pierre Günther und Daniel Rosenmüller gewinnen im allradgetriebenen Vectra die Klasse NC7+8. Die Klasse NC9 erlebt den vierten Saison-Erfolg von Patrick Rodewald und Jacqueline Kaiser im Volvo 940, die damit die Führung im Schotter-Cup festigen und sogar die Spitze im ADMV-Rallye-Pokal erobern. Sehr wacker schlägt sich Youngster Nick Loof, ebenfalls im Volvo zusammen mit Nico Eichenauer, als Klassenzweiter.

Ausfall von Wiesner

In der 1600-cm³-Klasse NC4 beginnen Fabian Schulze und Anna-Lena Pfützenreuter - mit neuem Motor im Suzuki Swift - mit sehr starken Zeiten. Doch in WP 3 kommt das Aus, nachdem ein ausgebuddelter Stein den Querlenker zerstört hat. So fahren die Routiniers Dirk Straße und Uwe Neumann im Mitsubishi Colt zum Klassensieg. Bei den Kleinsten bis 1400 cm² behalten Michael Knorr und Dominic Gräbner im Swift 1300 knapp die Oberhand gegen Lukas Heinze und Ronny Hain im Micra. Die Klasse NC2 machen die Cup-Volvo 240 unter sich aus, weil Jeffrey Wiesner wegen Motorschadens fehlt und Alex Klemm seinen Ibiza TDI ohne Ladedruck zur Halbzeit abstellt. Jochen Walther und Tochter Johanna Holland fahren zwar vorneweg, doch wegen 60 ZK-Sekunden geht der Klassensieg an Martin Gerstenberger und Heiko Borack.

Nächster Schotter-Cup-Lauf: ADMV-Rallye Kurstadt Bad Schmiedeberg am 7. September. Nächster ADMV-Rallye-Pokal-Lauf: ADMV-Rallye Grünhain am 31. August.

Ergebnis Janinas 17. ADMV-Wedemark-Rallye 
1.Martin Christ / Norman Jakobs Mitsubishi Evo 9NC128:11,5
2.Ken Milde / Jean IhlefeldtMitsubishi Evo 8NC1+1,8
3.Marc Bach / André SeelischMitsubishi Evo 9NC1+58,0
4.Björn Becker / Peter MesserschmidtAudi 90 QuattroNC3+2:02,8
5.Ingmar Wander / Hendrik WandnerMitsubishi Evo 7NC1+2:27,9
6.Dark Liebehenschel / Markus DrügeCitroen C2 R2 MaxRC4+2:48,8
7.Christian Bauer / Kenny TrommerRenault Clio II RSNC3+2:53,2
8.Thomas Leonhardt / Tanja Leonhardt Audi S4 AvantNC6+3:12,2
9.Frank Zischkale / Dirk EißnerBMW 318is E30NC3+3:55,1
10.Hannes Arndt / Christof WagnerFord Fiesta STNC3+4:05,9
11.Pierre Günther / Daniel RosenmüllerOpel Vectra 4x4NC8+4:24,7
12.Patrick Rodewald / Jacqueline KaiserVolvo 940 GLNC9+4:31,3
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