Rallye News

Challenge-Titel für Moufang

Bei der ADAC-Rallye St. Wendeler Land (29. ? 30. 10. 2004) mit Start und Ziel in Freisen wurde die entscheidende Runde zur Deutschen Challenge ausgetragen.

<strong>Sieger:</strong> Norbert Moufang und Michaela Frenzel

Die anspruchsvollen Asphalt- prüfungen im nördlichen Saarland wurden durch den Regen am frühen Samstag Morgen ?teilweise glatt wie Schmierseife?, wie viele der Piloten beschrieben.

 

Vom Start weg setzten sich Axel Friedhoff/Gerd Stein aus Bergweiler bzw. Wittlich im Mitsubishi Lancer Evo 6 vor 7.000 begeisterten Fans an die Spitze des Feldes und verteidigten ihre Führung bis ins Ziel. Das Duo hatte bereits im vergangenen Jahr die im Rahmen des Challenge-Laufes ausgetragene Rallye 200 gewonnen und stand nun auch bei der ?großen' Ausgabe der Rallye ganz oben auf dem Podest.

 

?Das ist meine Rallye,? strahlte Axel Friedhoff auf der Zielrampe vor dem Rathaus in Freisen, ?das ist zudem mein bislang größter motorsportlicher Erfolg.? Das Duo profitierte allerdings auch von den Problemen der Vorjahressieger Uli Kübler/Armin Seeger aus dem schwäbischen Öhringen. Ihren Mitsubishi Lancer, der allerdings nach dem Reglement der seriennahen Gruppe N vorbereitet ist, parkten sie gleich in der ersten Wertungsprüfung zeitraubend auf einer Wiese. Ein Reifenschaden und eine defekte Felge warf sie insgesamt gut eineinhalb Minuten zurück.

 

Mit mehreren Bestzeiten kämpften sie sich wieder auf Platz zwei zurück. ?Nach einer solch verkorksten Saison ist das ein richtig guter Abschluss,? gab sich Kübler im Ziel sehr zufrieden. Auf den letzen vier Prüfungen konnten sie in einem wahren Sekundenkrimi dass saarländische Duo Armin Sommer/Bianca Lauck (Saarbrücken/Lebach) im Subaru Impreza STI auf Platz drei verdrängen. ?Ein harter Kampf, den ich leider verloren habe,? formulierte Armin Sommer.

 

Auf dem vierten Rang liefen die neuen Sieger der Deutschen Rallye-Challenge ein. Nach 1997, 1999 und 2000 sicherte sich der Nordhesse Norbert Moufang zum vierten Mal den Titel in der zweiten Rallye-Liga. ?Das ist er erste Titel gemeinsam mit Michaela Frenzel, das freut mich besonders, da wir es ja schon mehrfach vergeblich versucht habe,? erklärte Norbert Moufang. Im Opel Kadett C Coupé waren sie vor allem bedacht, auf den rutschigen Wertungsprüfungen ihre Wertungsklasse zu gewinnen und damit die maximal möglichen 40 Punkte einzufahren.

 

?Als wir die ersten vier Prüfungen überstanden hatten wurde ich ruhiger.? Der Vizetitel ging an Michael Abendroth und Co Peter Huber aus Duisburg und Oberhausen. Im Honda Civic Type R gingen sie nach einer mehrjährigen Pause in diesem Jahr erstmals wieder an den Start. Die Führung in ihrer Wertungsklasse verloren sie nach einem Plattfuß in der vierten Prüfung. Den Zeitverlust von gut drei Minuten machten sie mit einer bemerkenswerten Aufholjagd wieder wett. ?Das war ein Ritt auf der Rasierklinge,? formulierte Michael Abendroth, ?da gab es so einige Aha-Momente.? Kurz vor dem Ziel übernahmen sie wieder die Führung in der Klassenwertung und schoben sich noch bis auf den siebten Gesamtrang nach vorne. ?Ich freue mich riesig, mit einem solchen Resultat hätte ich zum Beginn der Saison nie gerechnet.?

 

Platz drei der Challenge-Wertung ging an Klaus Teichmann aus Grüna, den Challenge-Sieger von 2001, im Nissan Almera Kit-Car vor dem jungen Osthessen Daniel Rexhausen im Mitsubishi Lancer. Mit dem Sieg im St. Wendeler Land schob sich Axel Friedhoff noch auf Rang fünf.

 

Den letzten Lauf zum Suzuki Ignis Cup entschieden Michael Fröhlich aus Ottweiler und sein Westerwälder Co-Pilot Thomas Kalbitzer für sich. Sie unterstrichen damit nochmals ihre Leistungen, die bereits zum vorzeitigen Sieg in diesem Markenpokal geführt hatten und bauten ihre Führung weiter aus. Auf ihrer Fahrt zum sensationellen sechsten Gesamtrang konnte sie auch ein zeitraubender Reifenschaden nur kurz stoppen. Cup-Organisator Veit König startete selbst beim Saisonfinale und belegte ? außerhalb der Cup-Konkurrenz ? den zweiten Platz. Die Punkte für Platz zwei bekamen Florian Schmidt/Andreas Schwalié, Platz drei ging an die junge Schweitzerin Iris Thurnherr mit ihrer Neuwieder Co-Pilotin Alexandra Färber.

 

Nur 31 der 44 gestarteten Teams sahen nach den 12 sehr selektiven Wertungsprüfungen die Zielrampe vor dem Rathaus in Freisen. Neben einigen technischen Defekten musste viele Teams auch aufgeben, da sie ihre Fahrzeug unfreiwillig neben der Ideallinie parkten.

 

Im Rahmen des Challenge-Laufes wurde auch eine ? wenn auch wesentlich kürzere ? Rallye 200 ausgetragen. Landrat Franz-Josef Schumann schickte die Teilnehmer auf die Reise in seinen Landkreis, hier fiel auch die Entscheidung in der saarländischen KÜS-Rallye-Meisterschaft. Den Gesamtsieg sicherten sich die Kölner Brüder Frank und Ralph Merten in ihrem Citroen Saxo Kit-Car vor Sven Langenfeld und Co-Pilotin Theresia Anthony (Spiesen) im Suzuki Swift. Auf Platz drei liefen Jürgen Schumacher und Stephan Frank (Zerf/Bachem) im VW Golf ein. Mit dem dritten Platz in seiner Wertungsklasse sicherte sich der Nalbacher Lars Mysliwietz den saarländischen Titel.

 

Das Besondere daran war sein Co-Pilot. Klaus Boullion, Bürgermeister der Stadt St. Wendel, navigierte ihn zum Titel. ?Das war ein tolles Erlebnis,? strahlte das Stadtoberhaupt auf der Zielrampe in Freisen. ?Und ich bin sicher, dass die nicht der letzte Einsatz dieser Art war.? Der motorsportbegeisterte Boullion bekannte aber auch, ?das man von außen nicht sieht, wie viel Arbeit ein Team im Auto leisten muss, um so schnell unterwegs zu sein.? Der Vize-Titel ging an den Gesamtsieger Frank Merten vor Stephan Malter.

 

Endergebnis ADAC-Rallye St. Wendeler Land

1. Axel Friedhoff/Gerd Stein, Mitsubishi Lancer Evo 6, 1:17:35,8 Stunden

2. Uli Kübler/Armin Seeger, Mitsubishi Lancer Evo, + 0:55,9 Minuten

3. Armin Sommer/Bianca Lauck Subaru Impreza STI, + 1:02,3

4. Norbert Moufang/Michaela Frenzel, Opel Kadett C Coupé, + 2:40,0

5. Daniel Rexhausen/Steffen Reith, Mitsubishi Lancer, + 3:26,3

6. Michael Fröhlich/Thomas Kalbitzer, Suzuki Ignis, + 6:19,5

7. Michael Abendroth/Peter Huber, Honda Civic Type R, + 6:56,7

8. Michael Riga/Ingolf Mergen, Opel Corsa, + 7:14,7

9. Veit König/René Ahnert, Suzuki Ignis, + 7:26,0

10. Jörg de Fries/Georg Ringhof, Mitsubishi Lancer, +7:37,1

 

Endstand Rallye-Challenge 2004

1. Moufang/Frenzel Opel Kadett C H 160

2. Abendroth/Huber Honda Civic Type R N 155

3. Teichmann/Weiß Nissan Almera Kit-Car A 134

4. Rexhausen, Daniel Mitsubishi Carisma N 126

5. Friedhoff/Stein Mitsubishi Lancer N 122

6. Sorgalla, Anette Ford Focus ATG 112

7. Kübler/Seeger Mitsubishi Carisma GT N 110

8. de Fries/Ringhof Mitsubishi Lancer N 98

9. Memmel/Schelske Opel Astra GSI N 86

10. M. Moufang/Walch BMW M3 H 80

« zurück