Rallye Oberehe

Broschart gewinnt in Oberehe

Jörg Broschart gelingt bei seinem ersten Start in Oberehe gleich der Gesamtsieg. Mitsubishi-Markenkollege Michael Bieg und Georg Berlandy im Opel Ascona A vervollständigten das Podium einer bis zum letzten Meter spannenden Rallye in der Vulkaneifel.

Frank Färber eröffnete als siebenfacher Gesamtsieg mit Copilot Peter Schaaf im Mitsubishi Lancer Evo 9 die Veranstaltung mit einer Bestzeit. Die WP „Wiesbaum“ wurde erstmals in umgekehrter Fahrtrichtung absolviert und sorgte für einen actiongeladenen Auftakt. Besonders die kurze Schotterpassage mit einer Sprungkuppe, die es so eigentlich nur in Finnland gibt, sorgte am Radar bei der nahegelegenen Air Base in Spangdahlem für erhöhte Alarmbereitschaft. Als Dominik Ramb seinem Fahrer Marco Fleischmann links über Kuppe voll vorlas, tat er dies auch und katapultierte seinen Opel Astra einige Meter hoch und noch mehr Meter weit in und durch die Luft. Die Landung ging glücklicherweise ohne Vorwärtsüberschlag von statten, doch wenige Meter später folgte das Aus.

Bereits in WP 2, dem seit Jahren bekannten Rundkurs „Basberg“, übernahm Jörg Broschart mit einer Bestzeit die Führung – auch Michael Bieg sorgte mit der zweiten Gesamtzeit für mächtig Druck. Auf WP 3 „Greifenkopf“, der mit sieben Kilometer längsten Prüfung, verpasste Frank Färber auf einem Schotterstück den Bremspunkt und rutschte in einen Graben. Bei der Bergung kapitulierte eine Antriebswelle und warf den Topfavoriten aus der Veranstaltung. Auch Christoph Schleimer und Jan Enderle geigten im bildschönen Opel Astra Kit Car groß auf, doch mussten aufgrund von Elektronikproblemen an der Benzinpumpe die Rallye zur Halbzeit auf Gesamtrang drei liegend vorzeitig beenden. An der Spitze lag Broschart mit 4 Sekunden Vorsprung auf Bieg, dahinter tobten die besten hecktgetriebenen Fahrzeuge mit Jürgen Lenarz (BMW) und Georg Berlandy (Opel Ascona A) am Steuer.

Im zweiten Durchgang erhöhten die Piloten nochmals den Einsatz – aber an der Spitze sollte sich nichts mehr ändern. Jörg Broschart und Dennis Zenz ließen sich am Abend bei der Siegerehrung einer durchweg gut organisierten und mit 114 Fahrzeugen gut besetzten Rallye Oberehe, mit dem Slogan „No Limit“, im Festzelt gebührend feiern. Michael Bieg und Copilot Heinz Gerd Dörpinghaus zeigten sich mit dem zweiten Platz durchaus zufrieden und sorgten mit der abschließenden Bestzeit und nur 5,6 Sekunden Rückstand für Spannung bis zum Zieleinlauf. Georg Berlandy und Ricki Schmitt stürmten aufs Podium und zum Sieg in der hart umkämpften Youngtimer-Trophy. Frank Schlinck und Hans-Peter Loth fuhren im älteren Mitsubishi Evo zum Sieg in der Klasse H16, dahinter liefen mit Jürgen Lenarz / Natalie Solbach Schmitt im BMW M3 E30 (H15), Walter Gromöller und Klaus Brökelmann im Opel Ascona 400 (YT 45) und Björn Satorius / Marco Glasen im Citroen C2 R2 Max (H13) weitere Klassensieger ein. Hanno und Ingo Brocker im Ford Escort Cosworth, die Belgier Rainer Hermann / Gabriel Hüweler in einem weiteren 400er Ascona und Steven Gisch / Chioma Monix (Mitsubishi) schafften es in den Top 10.

Hermann: Kein Kat - keine Wertung

Am Fiat Grande Punto Kit Car der belgischen Rallyegrößen Stephan Hermann und Achim Maraite fehlte bei der technischen Nachkontrolle der Katalysator, was statt des Klassensieges in der H14 einen Wertungsausschluss zur Folge hatte. Diesen erbte ein ehemaliger Gesamtsieger, der nach einigen Jahren Pause im BMW 320is seines Freundes Michael Bieg ein tolles Comeback feierte. Willi Stumpf fand mit Co. Dominic Meyer schnell zu seiner „alten Form“ und setzte sich in der Schlussphase gegen einen weiteren schnellen Wiedereinsteiger durch – Willi Bus und Ina Beck im VW Golf 1. Die seriennahe Gruppe G gewannen erwartungsgemäß Uwe Kriegeskotte und Holger Sack im grünen Subaru Impreza, jedoch mussten sie sich nach dem ein- oder anderen Fahrfehler dem stark auftrumpfenden Manfred Bannwarth und Jürgen Krieg in einem weiteren Subaru WRX STI erwehren.

In der Klasse F08 setzten sich nach einem spannenden Schlagabtausch Oliver Selmikeit und Katharina Hampe im Opel Kadett E gegen die Brüder Thomas und Maximilian Plum im BMW 318is durch. Hochdramatik auch in der Klasse F09, in der sich Uwe und Marc Buhmann im Toyota AE82 gegen das AE86 Modell von HJS Motorsportchef Klaus Osterhaus mit Co. Uwe Mausbeck durchsetzte. Die Toyota Celica von Dieter Beck und Lokalmatador Niklas Blum entledigte sich beim Mächtigkeitsspringen auf WP 1 nach einer harten Landung diverser Teil, was ihn jedoch nicht vom Sieg in der Klasse C28 abhielt. Werner Selmikeit / Edmund Schuh im Audi 80 (Y44), Alexander Horneff / Mike Reedy im BMW 323 Compakt (F3B), Tim Leidgschwendner / Ioannis Hunscha im Mazda 323 (G19) und die sympathischen Belgier Sebastian Hansen / Jessica Dederichs auf Toyota Yaris (H12) ließen sich als weitere Klassensieger feiern.

Aufgrund umfangreicher Umbauarbeiten in der Markthalle Hillesheim musste die Rallye ein neues Zuhause finden und tat dies auf dem Betriebsgelände von Hubert Vietoris an der ehemaligen Molkerei. Von der Abnahme bis zum Zieleinlauf und der Party im Festzelt bis in die frühen Morgenstunden, einem großzügigen Campingplatz nur wenige Schritte entfernt. Die Wertungsprüfungen wurden im Großen und Ganzen gelobt, vielleicht etwas schnell, aber voll in Ordnung. Die Ausfallquote fiel gering aus und es gab wenig verbogenes Blech zu beklagen, was auch für einen fast reibungslosen Ablauf mit nur sehr wenigen Unterbrechungen führte.

Ergebnis 44. ADAC Rallye Oberehe

01. Broschart / Zenz Mitsubishi Lancer Evo 923:02,3
02. Bieg / Döpringhaus Mitsubishi Lancer Evo+ 5,6
03. Berlandy / Schmitt Opel Ascona A+ 22,0
04. Schlinck / Loth Mitsubishi Lancer Evo + 37,0
05. Lenarz / Solbach-Schmidt BMW M3 E30+ 38,8
06. Gromöller / Brökelmann Opel Ascona 400+ 50,5
07. Storius / Glasen MarcoCitroen C2 R2 Max+ 1:01,9
08. Brocker / Brocker Ford Escort RS Cosworth+ 1:07,0
09. Hermann / Hüweler Opel Ascona 400+ 1:07,5
10. Gisch / Monix Mitsubishi Lancer Evo 7+ 1:14,4
11. König / BrackCitroen C2 R2 Max+ 1:19,0
12. Blaise / Zians Opel Corsa+ 1:28,4
13. Schultes / Spanke BMW M3 E36+ 1:28,7
14. Stumpf / Meyer BMW 320is E30+ 1:42,9
15. Fank / Klein Citroen C2 R2 Max+ 1:48,4
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