Broschart gewinnt in Alzey

Eine komplett andere Streckenführung im Vergleich zum Vorjahr bekamen die Teilnehmer der Rallye Alzey serviert, drei anspruchsvolle Rundkurse, die mit winkligen als auch schnellen Passagen auf unterschiedlichsten Bodenverhältnissen von Asphalt über Beton bis hin zu einen kurzen Schotterstück für reichlich Abwechslung sorgten. Ein starkes Teilnehmeraufkommen von rund 120 Fahrzeugen, verteilt zu 2/3 im Bestzeitfeld der Rallye 35 und 1/3 im Sollzeitfeld der Historic-Ausgabe. Die Zuschauer, welche der Gluthitze von weit über 30 Grad trotzten, bekamen einiges geboten.

Jörg Broschart und Dennis Zenz setzten die beiden ersten Bestzeiten, doch die Konkurrenz lag ihnen dicht auf den Versen. In WP 3 waren es Thomas Lorenz und Ulrich Falk, die mit einer deutlichen Bestzeit auf den zweiten Gesamtrang rückten. Im zweiten Durchgang forcierten Broschart / Zenz das Tempo und fuhren nach „Oberehe“ zum nächsten Gesamtsieg. Michael Bieg und Dieter Voß hielten dagegen, setzten die Bestzeit in der Abschlussprüfung und zeigten sich mit dem zweiten Gesamtrang sehr zufrieden. Lorenz / Falk fuhren als Drittplatzierte nicht ins Parc Fermé und waren somit aus der Wertung. Diesen Platz erbten Frank Schlinck / Andreas Schwalie, die sich vor den Gelegenheitsstartern Ulrich Kübler und Armin Seeger halten konnten. Den beiden „Öhringer“ merkte man die geringe Fahrpraxis nicht an und sie kämpften von Beginn an mit ums Podium.

Karlheinz und Edwin Braun traten zum ersten Mal im neu aufgebauten BMW M3 an. Blitzsauber aufgebaut - wie ein richtiger Werkswagen sticht er im Feld heraus. Mit bewährter Technik endet die erste Ausfahrt im „langen“ BMW vielversprechend auf dem fünften Gesamtrang als schnellstes zweiradgetriebenes Fahrzeug. Knapp dahinter, von Problemen gebeutelt – tobten Fritz Köhler und Petra Hägele im neongelben und überbreiten BMW über die Prüfungen. „Eine gebrochene Felge in WP 2, dazu löste sich zwei Mal die Kardanwelle am neuen Getriebe – somit blieb uns nicht die kleinste Verschnaufpause. Die drittschnellste Zeit zum Abschluss und die bessere Beschleunigung aus den Ecken heraus stimmt uns positiv für die Zukunft“, resümierte der KFZ-Meister sichtlich erschöpft im Ziel.

Schulze gewinnt CTC

Mit Jörg Axel de Fries / Steffi Reinert, sowie Frank und Inge Herrmann folgten zwei weitere Mitsubishi-Paarungen. Stefan Schulze und Jochen Rheinwalt ließen sich im Subaru Impreza vor Marvin Jerlitschka und Dietmar Moch (Ford Sierra Cosworth 2WD) als Sieger der CTC feiern. Christian König und Jens-Erik Brack verpassten im Citroen C2 R2 Max die Top 10 knapp hinter Helmut Beckmann / Stefan Grundmann (Mitsubishi), konnten sich aber über einen überlegenen Sieg in der Klasse H13 freuen. Platz zwei ging an die Routiniers Lutz Hoffmann und Norbert Lauer, die sich mit dem Start im Wagen von Felix Griebel einen Traum verwirklichten und eine ordentliche Leistung ablieferten.

Die seriennahe Gruppe G beherrschten Matthias Hildenbeutel und Klaus Lehnhardt – wie sollte es anders sein – auf einem Mitsubishi. Manfred Bannwarth bestätigte mit Copilotin Katrin Rost seine gute Form und trieb den Subaru Impreza WRX STI auf den zweiten Platz. Sieger der Klasse H14 wurden das saarländische Duo Alexander Gräff und Peter Später im Opel Kadett C. Nach Jahren mit vielen technischen Problemen läuft es für das Duo heuer richtig gut. Gleiches gilt für Michael Ecker und Dirk Wiling, die sich mit einem Sieg in der Klasse F08 die Sorgen der Vergangenheit von der Seele fuhren.

Diepelt wird ausgebremst

Die Klasse F09 beherrschten Sven Kress und Julia Hanselmann im BMW E30. Das BMW-Duo setzte sich gegen die Suzuki-Swift Armada durch, die von Max Schumann und Sophie de Fries angeführt wurde. Die Seriensieger der Klasse C24, Christian Tömmes / Bernd Hetzel schlugen im VW Golf erneut zu und belegten Platz 1. Alex Horneff und Marcus Göbel lagen mit ihrem BMW 323 Compakt in der Klasse F3B vorn. Andreas Barth und Björn Reidenbach, der an diesem Samstag den Fotoapparat gegen das Gebetbuch tauschte, standen mit beherztem Fahrstil im VW Golf GTI 16 V in der Klasse C27 auf dem obersten Stockerl. In der hart umkämpften Klasse G18, in der sich der VW Golf 2 Cup kabbelt, lagen Tobias Pohlner und Jasmin Santos in der Anfangsphase vorn, bevor sie Getriebeprobleme aus dem Rennen warf. Danach übernahmen Markus Diepelt und Boris Freihalter das Zepter, als ihnen kurz vor dem Schluss durch einen Reifenschaden der Sieg aus den Händen glitt – somit triumphierten nach einem turbulenten Rallyeverlauf Kai Renn und Tina Starke.

Vater und Sohn Stoll bei Histos vorn

Die 9. Ausgabe der Historic Rallye Alzey läutete mit dem fünften von acht Läufen zur Retro Rallye Serie Süd die zweite Saisonhälfte ein. Das Vater-Sohn-Duo Jörg und Jan Stoll im Toyota Starlet 1,3 S fuhr beständig in der Spitzengruppe mit, ohne dabei ein einziges Mal die geringste Abweichung zur vorgegebenen Sollzeit zu erreichen. Die Konkurrenz leistete sich allesamt mindestens einen Patzer und musste sich hinten anstellen. Johannes Ott und Christian Beet im BMW 318is sowie Thomas und Albert Gutheil (hier fährt der Sohn und der Vater weist den rechten Weg) im Toyota Celica vervollständigten das Siegerpodium. Andreas und Jonas Dick (BMW) und Andreas Eichhorn / Karsten Kiefer folgten auf den Rängen. Tino Schmidt und Peter Hentschel verabschieden sich im Porsche 924 R mit einem guten sechsten Platz aus der Serie.

Ergebnis 13. ADAC-MSC-Rallye Alzey 2015