Sechs anspruchsvolle Prüfungen, alle bekannt aus der Rallye Weltmeisterschaft, sorgten für spannende Positionskämpfe vom Start- bis zum Zieleinlauf. Den Auftakt bildete die Prüfung „Mosberg-Richweiler“, ein schneller Sprint der seit vielen Jahren zu den Klassikern dieser Veranstaltung zählt. Die schnellste Zeit setzten Jörg Dörre und Hans-Jürgen Herzog im BMW M3 vor Rainer Noller, der nach seinem Unfall bei der Rallye Warndt mit Sarah Hess als Navigator im Mitsubishi Lancer Evo 8 antrat. Auf den Prüfungen „Zauberwald“ und „Füsselberg“, bestens bekannt auch von der Deutschen Rallye Meisterschaft, spielte Georg Berlandy mit Ulrike Schmitt im Opel Kadett C seine langjährige Erfahrung gekonnt aus und brummte der versammelten Konkurrenz jeweils über 5 Sekunden auf. Damit lag das Duo zur Halbzeitpause 11 Sekunden vor Noller, eine Winzigkeit von 0,5 Sekunden dahinter folgte Dörre.
Der zweite Durchgang verlief weitestgehend analog zum ersten, jedoch würgte Berlandy in der namensgebenden Passage durch das „Zauberwäldchen“, mit Kuppen und ordentlich Dreck auf der Gasse - bei der jede Menge Mut oder einfach nur große Zurückhaltung gefragt ist – kurz den Motor ab und verlor einige Sekunden, dennoch Bestzeit auch im zweiten Durchgang. Rainer Noller sicherte sich in der Abschlussprüfung die schnellste Zeit und setzte sich damit gegen Jörg Dörre, der bei seinem ersten Start auf diesen Strecken eine starke Vorstellung ablieferte, durch. Doch am souveränen Gesamtsieg von Georg Berlandy und Ulrike Schmitt im spektakulär bewegten Opel Kadett C GTE konnte dies nichts mehr ändern. Unter tosendem Applaus nahm das sympathische Duo im vollbesetzten Festzelt die Pokale entgegen.
Dahinter lieferten Markus Löffelhardt und Janine Arnold in einem weiteren BMW M3 erneut eine fehlerfreie Vorstellung ab und schrammten nur knapp am Podium vorbei. Steven Gisch, Lokalmatador Andreas Brocker, Jörg Broschart, Oliver Bliss, Frank Herrmann, sowie die bestplatzierten Luxemburger Patrick Gengler und Sam Weimerskirch (alle Mitsubishi Lancer Evo) folgten auf den Rängen.
Stumpf setzt sich durch
Die Klasse F05, die bekanntlich zu den am härtesten umkämpften einer jeden Rallye zählt, bekamen Kai Stumpf und Martin Brack im BMW 320is neue Konkurrenz in Form von Fritz Köhler und Petra Hägele. Die führenden der Saarländischen Rallye Meisterschaft ließen sich nicht aus der Ruhe bringen, fuhren alle Klassenbestzeiten und standen verdient auf dem obersten Podestplatz. Hinter Köhler / Hägele eroberten Michael Ecker und Florian Neubrecht im Honda Civic Type R das Podium. Stefan Petto und Anna-Lena Mergen nutzten die Veranstaltung um sich im Opel Corsa für den österreichischen Opel Rallye Cup vorzubereiten und landeten den Klassensieg in der F04 vor Franko Decker und Isabelle Brack im BMW M3.
Manfred Bannwarth und Nathalie Stiasny setzten sich im seriennahen Mitsubishi Lancer in der Guppe G durch. Der gerade erst siebzehnjährige Max Reiter zeigte mit Copilot Marco Simon ein weiteres Mal sein Talent auf und gewann im Suzuki Swift vor seinen Markenkollegen Tobias Schmitz und Vanessa Schmid.
Jacky gewinnt Histo-Wertung
In der parallel ausgetragenen 10. ADAC Historic Rallye Kohle & Stahl feierte Cédric Jacky nach einer 18-monatigen Rallyepause ein großartiges Comeback. Im Lancia Delta HF Integrale fuhr er mit Copilot Eric Hauswald vor dem Ehepaar Sven und Jana Hoßfeld (Audi A4), sowie Udo Wagner / Sebastian Kurz (BMW E36) zum Sieg. Dieter Dietmann in einem weiteren Audi und Mitorganisator Jörg Stoll (Toyota Starlet) folgten auf den Plätzen.
Über 100 Teilnehmer aus dem gesamten Südwestdeutschen Raum, sowie aus dem benachbarten Luxemburg und Frankreich nahmen die 35 Kilometer unter die Räder. Eine Veranstaltung von Rallyefahrern für Rallyefahrer, das konnte man in allen Belangen spüren: Neben den gewohnt anspruchsvollen Strecken, sorgte eine durchweg professionelle Organisation, ein pünktlicher Ablauf und kurze Verbindungswege für eine gute Stimmung. Dazu gab es wenige Unterbrechungen und die Ausfallquote lag unter 20 Prozent – ein wahres Fest für den Rallyesport! Einzige Wehrmutstropfen gab es aufgrund dessen, dass die beliebten Schotterabschnitte nicht gefahren wurden und vielleicht die ein- oder andere Bake als „Cut-Sperren“ zu viel aufgestellt wurde.
Ergebnis 29. ADAC Rallye 35 Kohle & Stahl
01. Berlandy Georg / Schmitt Ulrike | Opel Kadett C GTE | 22:33,9 |
02. Noller Rainer / Hess Sarah | Mitsubishi Lancer Evo 8 | +8,6 |
03. Dörre Jörg / Herzog Hans-Jürgen | BMW M3 E36 | +12,3 |
04. Löffelhardt Markus / Arnold Janine | BMW E36 M3 | +22,5 |
05. Gisch Steven / Kohler Julia | Mitsubishi Lancer Evo 9 | +37,5 |
06. Brocker Andreas / Müller Michelle | Mitsubishi Lancer Evo 7 | +44,0 |
07. Broschart Jörg / Nemenich Conny | Mitsubishi Lancer Evo IX | +44,7 |
08. Bliss Oliver / Loth Hans-Peter | Mitsubishi Lancer Evo VI | +1:07,4 |
09. Herrmann Frank / Herrmann Inge | Mitsubishi Lancer Evo | +1:14,3 |
10. Gengler Patrick / Gengler-Krüger Ken | Mitsubishi Lancer Evo 8 | +1:21,5 |
Ergebnis 10. ADAC Historic Rallye Kohle & Stahl
01. Jacky Cédric / Hauswald Eric | Lancia Delta HF Integrale | 0,87 |
02. Hoßfeld Sven / Hoßfeld Jana | Audi A4 Quattro V6 | 0,95 |
03. Wagner Udo / Kurz Sebastian | BMW E36 325i | 1,15 |
04. Dietmann Dieter / Rieth Bernd | Audi Coupe Quattro | 1,22 |
05. Stoll Jörg / Stoll Jan | Toyota Starlet 1,3S | 1,36 |
06. Claus Gerhard / Haaß Ingo | Toyota Celica Turbo 4WD | 1,43 |
07. Dick Dominik / Edel Lena | BMW 320i | 1,45 |
08. Blüthner Mark / Blüthner Antje | VW Golf | 1,58 |
09. Gutheil Thomas / Gutheil Albert | Toyota Celica | 1,59 |
10. Birnbreier Max / Birnbreier Timo | Toyota Celica | 1,63 |
GALERIE: Rallye Kohle & Stahl
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