Stormarn-Rallye

Becker muss sich strecken

Mit der Stormarn-Rallye startet Norddeutschland in die Freiluftsaison. Erwartungsgemäß siegt Jan Becker im Subaru, doch Stefan Göttig bleibt als Zweiter in Schlagdistanz.

Jan Becker holt sich den Sieg - Foto: Daniel Hamer

Die 33. ADAC-Stormarn-Rallye mit Start und Ziel in Trittau, nur wenige Kilometer vom Hamburger Stadtrand entfernt, lockt bei Sonne und warmen Temperaturen eine Menge Zuschauer an; dafür sorgt auch Ex-Europameister Jochi Kleint, der im Ascona 400 Demonstrationsrunden dreht, während sein fast fertig restaurierter Capri am Rallyezentrum steht.

Drei Sprints – kurz aber anspruchsvoll – und der Rundkurs bei Stemwarde – diesmal nur eine Runde plus Ausfahrt – liegen vor den 52 Teams. Die Kuppen im Sachsenwald überfordern auf der ersten Prüfung einen Neuling, der mit seinem BMW heftig abfliegt. Beide Fahrer sind verletzt – glücklicherweise nicht schwer - und müssen ins Krankenhaus, so dass die Prüfung abgebrochen wird. Unschön: Zwei Teams fahren ohne Stopp an dem Trümmerhaufen vorbei.

Jan Becker setzt sich im Gruppe-H-Subaru an die Spitze, gefolgt von den beiden Gruppe-H-Mitsubishi von Stefan Göttig und Martin Schütte. Diese Reihenfolge bleibt während der ganzen Rallye gleich. Jan Becker, im Nachbarort zu Hause, und sein Schrauber Günther Puritz holen sich den Gesamtsieg, allerdings nur mit zehn Sekunden Vorsprung auf die weit angereisten Stefan Göttig (Kassel) und Natalie Solbach-Schmidt (Olpe), die den Evo 7 auf den zweiten Platz chauffieren. Martin Schütte und Kerstin David landen im betagten Evo auf Rang 4. „Mehr ging nicht“, kommentiert Schütte kurz und bündig.

Den dritten Platz erkämpfen sich die Westfalen Walter Gromöller und Maik Bredenförder im Opel Ascona 400 nach turbulenter Fahrt. Zunächst verformt Gromöller eine Ascona-Flanke bei einem Ausritt, dann flickt er ein Ölleck in der Parc-Fermé-Zone vor dem WP-Start, was normalerweise das Aus bedeutet. Mit dickem Hals hetzt er den Ascona anschließend über die Wertungsprüfungen und fährt zwei sensationelle Bestzeiten gegen Becker.

Erstaunlich schnell bewegen Martin und Danilo Christ den serienmäßigen „Trainings-Evo“. Die Gruppe G gewinnen die Cousins haushoch, in der Gesamtwertung springt Platz 5 heraus, wobei sie die Gruppe-H-Lancer von Benny Hink und Sascha Birko sowie das Oldie-Team Rolf Petersen und Jürgen Krabbenhöft hinter sich lassen. In der Gruppe F liefern sich Holger Stamm im spektakulären BMW Z3 und Friedrich Neumann im M3 E36 ein herzhaftes Duell. Nach einem Dreher in der WP 1 hetzt Stamm hinter Neumann her und überholt ihn auf der letzten Prüfung. Holger Stamm und Heinz Wawrzyniak strahlen über Saisonsieg Nummer 5, Friedrich Neumann und Sohn Johannes ärgern sich über Aussetzer beim Finale.

Ebenso spannend verläuft der Kampf um den Sieg in der 2-Liter-Klasse der Gruppe F. Axel Potthast und Elmar Pernsch starten mit ihrem Youngtimer-Gruppe-2-Escort in dieser Klasse und treffen auf Deutschlands schnellstes Damenteam, Steffi Zorn und Katrin Telschow in Renault Clio II. Vier Bestzeiten für den leichten Escort, drei Bestzeiten für den neueren Clio – am Ende haben Potthast/Pernsch die Nase um eine Sekunde vorn. Hinter den beiden Gruppe-F-Fahrzeugen erreichen Marco von Appen und Thomas Puls im Golf als Sieger der Gruppe H bis 2000 cm³ das Ziel. Unter den Klassensiegern sind auch Kurt und Carolin Mehlhorn (Audi 50, Gruppe H bis 1300 cm³) und Günter Vogt und Frederike Sandberg (Fiat Punto, G19). Nur fünf Fahrzeuge bleiben auf der Strecke.

Während die Fahrer sich lobend über den Ablauf und die Strecken äußern, gibt es zum Schluss noch Kopfschütteln. Denn zum wer-weiß-wievieltem Male versemmeln die Holsteiner Zeitnehmer die WP 4. Die längste Prüfung der Stormarn-Rallye muss nachträglich annulliert werden.

Ergebnis 33. ADAC-Stormarn-Rallye

1.Jan Becker / Günther PuritzSubaru Impreza STIH1615:11,5
2.Stefan Göttig / Natalie Solbach-SchmidtMitsubishi Evo 7H16+10,4
3.Walter Gromöller / Maik BredenförderOpel Ascona 400C25+24,0
4.Martin Schütte / Kerstin DavidMitsubishi Evo 6H16+34,9
5.Martin Christ / Danilo ChristMitsubishi Evo 9G21+42,1
6.Benjamin Hink / Sascha BirkoMitsubishi Evo 7H16+44,6
7.Holger Stamm / Heinz WawrzyniakBMW Z3M CoupéF3B+58,5
8.Rolf Petersen / Jürgen KrabbenhöftMitsubishi Evo 5H16+59,6
9.Friedrich Neumann / Hannes NeumannBMW M3 E36F3B+1:03,2
10.Kai-Dieter Kölle / Lena ZornigPorsche 911 CarreraH15+1:03,3
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