Die Anfänge der Rallye Monte Carlo
Die Geschichte der „Monte“ ist so bewegt wie das Ereignis selbst. Seinen Anfang nimmt sie im Jahr 1911. Fürst Charles I. lässt etwa fünfzig Jahre zuvor ein Casino in Monaco bauen und einen Stadtbezirk um es herum entwickeln. Die gutbetuchte Oberschicht sah das etwa 20 Kilometer entfernte Nizza jedoch als weitaus aufregender an, weshalb Monaco vor einem Tourismusproblem stand. Eine neue Attraktion musste her – und da das Auto eine noch recht junge, spannende Erfindung darstellte, wurde eine sogenannte „Sternfahrt“ organisiert. Fahrer starteten in unterschiedlichen Städten wie beispielsweise Berlin, Brüssel, Paris oder Wien und traten ihre Reise nach Monte Carlo an.
Bereits im ersten Jahr der Austragung wurde mittels eines umfangreichen Regelwerks der Sieger ermittelt. In dieser Zeit zählte jedoch weniger die Geschwindigkeit. Stattdessen wurde beispielsweise der Zustand des Fahrzeugs nach mehreren hundert Kilometern Strecke beurteilt, was zu Diskussionen unterhalb der Teilnehmer führte, war doch Berlin weiter vom Zielort entfernt als Paris und das entsprechende Fahrzeug somit eher von Blessuren gezeichnet.
Tourismus sollte angekurbelt werden
Starteten im ersten Jahr 20 Teilnehmer, waren es 2012 bereits 65. Die Beliebtheit des Rennens stieg rasant an und wurde nur von kriegsbedingten Pausen (1913-1923 und 1940-1948) sowie der Ölkrise im Jahr 1974 unterbrochen. Auch der Tourismus in Monaco wurde angekurbelt und die Strategie, den Standort wieder attraktiver werden zu lassen, war geglückt. 2019 wird dementsprechend die 86. Ausgabe der Rallye ausgetragen.
Mit den Jahrzehnten entwickelte sich die Rallye Monte Carlo vom Amateurwettbewerb zum professionellen Rennen. Automobilhersteller investierten in den Wettlauf, da er an immer größerer Bedeutung gewann, bestimmte Streckenteile wurden extra für die Rallye abgesperrt und schärfere Reglements hielten Einzug, um den Wettbewerb fairer zu gestalten. Eine Sternfahrt der traditionellen Art und Weise kann aber noch immer bei der Rallye Monte Carlo Historique bestritten werden.
Königin der Rallyes
In den 60er Jahren galt die Rallye Monte Carlo schließlich als beliebteste Rallye der ganzen Saison. Nicht nur, weil sie bereits eine so lange Tradition pflegt, sondern auch, weil sich die Teilnehmer auf unterschiedlichste Bedingungen einstellen müssen – und das teilweise innerhalb eines Streckenabschnitts.
Besonders in die Geschichte der Rallye Monte Carlo ging das Rennen aus dem Jahr 1966 ein. Nach Beendigung aller Streckenabschnitte bekleideten drei Mini Cooper die ersten drei Plätze, wurden jedoch wegen nicht eingehaltener Regelungen bezüglich der Scheinwerfer nachträglich disqualifiziert.
Auch in Film und Fernsehen war das Rennen bereits Gegenstand, darunter auch der dritte Herbie-Film namens „Der tolle Käfer in der Rallye Monte Carlo“. Über mehr als 100 Jahre hinweg wird die Tradition des Rennens bereits gepflegt und die Begeisterung ist ungebrochen.