East African Safari Rally

Trauer um Tony Fall

Ein völlig unerwarteter Todesfall überschattete die Szene: Tony Fall, Opel-Sportchef in den goldenen 70er und 80er Jahren, erlag in der Nacht einem Herzleiden.

<strong>TRAUER:</strong> Tony Fall ist verstorben

Tony Fall war der Mann, der Opel den ersten und einigen Fahrerweltmeister-Titel bescherte. 1982 holte er Walter Röhrl zurück zu den Rüsselsheimern und dieser bedankte sich prompt mit dem WM-Titel. Fall war in Afrika als Service-Supervisor im Einsatz und nichts deutete in den vergangenen Tagen darauf hin, dass der immer freundliche und gutgelaunte Engländer gesundheitlich schwer angeschlagen war.

 

Vor zwei Tagen noch gab er Rallye-Magazin-Autor Thomas Senn ein über fünfstündiges Interview, in dem er zum allerersten Mal über die wahre Geschichte mit allen Intrigen und Drahtziehern seines bisher völlig im Dunkeln gebliebenen Ausscheidens bei Opel sprach. Mit Tony Fall verliert die Rallyewelt wieder einmal einen ihrer ganz Großen. Mensch Tony, wir wollten doch in Mombasa noch ein Bier trinken ...

 

Rallye gefahren wurde aber trotzdem. So sehr sich aber Gerard Marcy und Didier Breton heute mit einer Fabelbestzeit in der 154 Kilometer langen Königsprüfung Meserani auch anstrengten, Waldegard/Waldegard hielten die Porsche-Piloten weiter auf Distanz. Stig Blomqvist ließ heute nach seinem Antriebswellenschaden gestern ebenfalls den Gasfuß fest am Bodenblech verschrauben, was ihn immerhin schon wieder auf Rang sechs vorspülte.

 

Für das größte Aufsehen sorgte aber der Deutsche Jürgen Bertl, der seinem Fahrer Igbal Sagoo heute das Steuer des 911 aus der Hand nahm und zwei sensationelle Top-Fünf-Zeiten in den afrikanischen Busch klopfte. Platz 13 im Gesamtklassement ist jetzt der Dank, aber Bertl will noch mehr: „Jetzt will ich auch die Top-Ten morgen noch knacken! Bamm!“ Nicht auszudenken, wie weit die beiden nach vorn gekommen wären, wenn sie von Anfang an ein bisschen Stühle im Porsche gerückt hätten.

 

Uwe Kurzenberger musste zusammen mit seinem Piloten Hardev Singh Sira der Kupplung des Peugeot 504 Coupé einen Tag frei geben, so dass natürlich nichts groß zu reissen war heute. Darunter litt auch – allerdings freiwillig – Gabi Mahler, die in der letzten Prüfung gemeinsam mit Pilot Imi Dewji angehalten hatte um auf Uwe Kurzenberger zu warten. Nur falls der Peugeot gar nicht mehr gewollt und sie ihn dann aus der Prüfung gezogen hätten. Das alles war zum Glück nicht nötig, selbst die gefürchtete Flussdurchfahrt in Tansania heute meisterten alle deutschen Teams ohne Vorlegen des Fahrtenschwimmer-Ausweises.

 

Morgen nun geht es ab 5.30 Uhr zurück nach Mombasa auf der fast 800 Kilometer langen letzten Schleife, wo die Teilnehmer ab 16 Uhr auf der Zielrampe am Indischen Ozean ihre standes- und strapazengemäße Siegernacht starten werden. Denn wer hier ins Ziel kommt, der ist ein Sieger. Egal auf welchem Platz.


Filme von der East African Safari Rally bei den Kollegen von www.rally-action.com

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