East African Safari

Schlammpackung für Kahle

Der erste Tag der East African Safari Classic Rallye glich dem berühmt-berüchtigten Sprung ins kalte Wasser – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Matthias Kahle und Beifahrer Thomas M. Schünemann saßen bis zur Hüfte im Nassen.

Wer sich auf einen sanften Einstieg in das Abenteuer „Safari“ gefreut hatte, wurde schon vor dem Start eines Besseren belehrt. Nach den starken Regenfällen der vergangenen Tage strich der Veranstalter die dritte Wertungsprüfung der ersten Etappe aus dem Programm. Damit reduzierte sich die WP-Distanz auf 163 Kilometer – von einem lockeren Auftakt konnte trotzdem keine Rede sein. Während die erste Prüfung noch relativ schnell und trocken war, ging es auf der zweiten gleich richtig zur Sache.

Nach rund 50 Kilometern wich die Straße einem Fluss, der für Fahrzeuge ohne Allradantrieb praktisch unpassierbar war. Nicht einmal ein halbes Dutzend der insgesamt 50 Teilnehmer der East African Safari Classic Rallye schaffte es aus eigener Kraft durch das Wasser. Der Rest strandete im tückischen kenianischen Schlamm. Die Safari-Neulinge Matthias Kahle und Dr. Thomas M. Schünemann im Datsun 260Z mit der Startnummer 14 inbegriffen.

"Die volle Safari Packung"

„Als wir an dem Schlammloch ankamen, steckten da schon einige Autos fest. Wir haben erst angehalten, dann aber unser Glück versucht. Im Wasser ist dann der Motor von unserem Datsun ausgegangen und wir sind auch stecken geblieben. Ich denke, wir hätten es aber sowieso nicht mehr schaffen können. Also mussten wir warten, bis uns ein Geländewagen rauszieht“, berichtet Matthias Kahle.

Navigator Thomas M. Schünemann ergänzt: „Das Wasser ist wie eine Fontäne in unser Cockpit geschossen. Wir saßen bis zur Hüfte im Nassen. Danach schwappte die schlammige Brühe beim Gasgeben und Bremsen immer vor und zurück. Wir haben also schon heute die volle Safari-Packung abbekommen und gehen davon aus, dass es in den nächsten Tagen nicht unbedingt einfacher wird. Aber deswegen sind wir ja hier.“

Vorjahressieger Duncan bereits raus

Der Auftakt hat im ganzen Feld schon für reichlich Zwischenfälle gesorgt. Mit Gérard Marcy (Porsche 911) und John Lloyd (Ford Escort RS1800) sind gleich zwei Safari-Routiniers verunfallt. Carl Tundo (Triumph TR7 V8) und Geoff Bell (Datsun 260Z) büßten ebenfalls Zeit ein. Und Vorjahressieger Ian Duncan musste schon vor der Startrampe im Whitesands Hotel von Mombasa die Segel streichen, weil der neue V6-Motor seines Ford Capri den Dienst quittierte.

Kahle und Schünemann schlugen sich am ersten Rallyetag, der komplett in der tropischen Hitze am Indischen Ozean ausgetragen wurde, achtbar. Nach vorsichtigem Start und der 29. Zeit in WP 1 glänzten sie in der schlammigen zweiten Prüfung mit der neuntbesten Zeit. Dadurch liegt das Duo nach dem ersten von neun Tagen als beste „Rookies“ und mit Abstand bester Datsun im gesamten Feld auf der elften Position. An der Spitze der East African Safari Classic Rallye trumpft aktuell ein Porsche-911-Trio auf. Lokalmatador Alastair Cavenagh führt vor Ex-Weltmeister Stig Blomqvist und Tourenwagen-Ass Richard Göransson.

So geht’s weiter:

Die zweite Etappe der East African Safari Classic Rallye führt die Teilnehmer von der tropisch heißen Küste in die offene Savanne. Auch wenn die Vegetation weniger üppig ausfällt, ist auch hier jederzeit mit einem plötzlichen Regenschauer oder Schlammloch zu rechnen. Kurz vor dem Etappenziel im Amboseli Nationalpark haben die Teilnehmer mit ein wenig Glück die Chance, den schneebedeckten Kilimandscharo zu sehen, den höchsten Berg Afrikas. Distanz: 518 km, in Wertung: 212 km

GALERIE: East African Safari 2015


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