"Besser geht es nicht"

Rallylegend: Zehn Weltmeister erinnerten an Colin McRae

Am vergangenen Wochenende verzeichnete San Marino wieder einmal die weltweit höchste Dichte an historischen Rallyeautos. Im Mittelpunkt des Showprogramms stand das „Colin McRae Tribute“, organisiert von Carlos Sainz‘ ehemaligem Beifahrer Luis Moya.

17 Weltmeister gab es seit 1979, dem Geburtsjahr der Fahrerwertung. Drei davon sind leider bereits tot, darunter der mit Abstand berühmteste von allen – Colin McRae. Um dem vor genau zehn Jahren bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommenen Schotten zu gedenken, trafen sich zehn der noch lebenden  Champions am vergangenen Wochenende in San Marino. Stellvertretend für seine Kollegen sagte Ari Vatanen, Weltmeister von 1981: „Colin war ein Charakter. Und nur solche Menschen werden zu Legenden.“

Nach Veranstalterangaben rund 70.000 Fans feierten die Parade der Weltmeister, die größtenteils in ihren jeweiligen WM-Autos zu Ehren von McRae über eine Wertungsprüfung der Rallylegend fuhren. Darunter Ari Vatanen im Ford Escort BDA, Stig Blomqvist im Audi Quattro S1, Miki Biasion im Lancia Delta Integrale, Didier Auriol im Toyota Celica 4WD, Petter Solberg im Subaru Impreza WRC, Sébastien Loeb im Citroën C4 WRC und Sébastien Ogier im VW Polo WRC.

Auch bei der eigentlichen Rallylegend war Colin McRae allgegenwärtig. Alister McRae fuhr den Subaru Legacy als Vorauswagen, mit dem Bruder Colin den internationalen Durchbruch schaffte. Und die Startnummer 1 klebte auf dem Citroën Xsara WRC von Kris Meeke, dem McRae in den Anfängen seiner Karriere als Mentor zur Seite stand. „Ich habe eine Weile sogar bei der Familie McRae gelebt. Ohne Colin wäre ich heute nicht hier“, sagte der derzeitige Citroën-Werksfahrer.

Meeke spielte nach einem technischen Defekt allerdings keine Rolle im Kampf um den Rallylegend-Gesamtsieg. Der ging an Luciano Cobbe/Fabio Turco (Ford Focus WRC). In der Gruppe-A-Klasse siegten Simone Romagna/Dino Lamonato im Lancia Delta Integrale. In der historischen Kategorie hatten Marco Bianchini/Daiana Darderi (Lancia 037 Rally) die Nase vorne.

Michael Gerber und Peter Thul starteten in diesem Jahr mit ihrer Corolla WRC

Wie immer fuhren dem Wettbewerbsfeld die sogenannten „Legend Stars“ voraus, für die offiziell keine Stoppuhr mitlief. Inoffiziell gab es dagegen eine Drift-Wertung. Hier kam es zum Unentschieden zwischen dem Österreicher Christof Klausner (Audi Quattro) und WM-Pilot Simone Campedelli, der seinen Ford Fiesta R5 trotz 99 Prozent Asphalt-Anteil auf Schotter-Reifen ums Eck warf.

Michael Gerber ließ seinen Audi Quattro S1 dieses Mal in der Garage und rückte gemeinsam mit Stammbeifahrer Peter Thul stattdessen im Toyota Corolla WRC aus. „Kompliment an den Veranstalter, der jedes Jahr noch einen drauflegt“, lobte Gerber die Rallylegend-Erfinder Paolo Valli und Vito Piarulli. „Das Colin McRae Tribute zu übertreffen, wird bestimmt schwierig. Das war eine auch für mich emotional sehr intensive Erfahrung.“

GALERIE: Rallylegend 2017

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