JUBILÄUM

Heute vor 35 Jahren: Röhrl stürmt den Pikes Peak

Der 11. Juli 1987 ist für viele Quattro- und Röhrl-Fans bis heute unvergessen – und untrennbar mit einer Zahl verbunden: 10:47.850 Minuten. In dieser Zeit erklomm Walter Röhrl vor 30 Jahren im spektakulärsten Audi S1 aller Zeiten den 4301 hohen Gipfel des Pikes Peak.

Walter Röhrl hat in seiner Rallye-Zeit viele große Geschichten geschrieben: die Überraschung bei der Olympia Rallye 1972 beispielsweise, wo man ihn zunächst aus den Ergebnislisten strich, den Nebelritt von Arganil, wo er der gesamten Konkurrenz vier Minuten abnahm, oder die große Siegesfahrt bei der Rallye Sanremo 1985 im Audi S1.

Am 11. Juli 1987 fügte er dieser Geschichte ein neues Kapitel hinzu. Der Lange startete erstmals beim „Race to the Clouds“ am Pikes Peak. 19,984 Kilometer mit 156 Kurven. Audi schickte Röhrl einem weiter verbesserten S1 in die Manege. Es war „stärkste und verrückteste S1, den es je geben sollte“, sagt Röhrl in seiner Biografie über den 600 PS starken und 1.000 Kilo leichten S1 Pikes Peak.

Auf dem Gipfel des Pikes Peak sollen zwar „nur noch“ 450 Pferdestärken übrig gewesen sein. Die reichten dem Langen aber, um den bestehenden Rekord förmlich zu pulverisieren. Röhrl bezwang den Berg der Berge in 10:47.850 Minuten und war damit über 20 Sekunden schneller als Bobby Unser ein Jahr zuvor in einem braveren S1. Doch würde diese Fabelzeit zum Sieg reichen?

Am Fuß des Berges wartete schließlich noch der schnellste Mann aus dem Vortraining: Ari Vatanen im Peugeot 205 T16 E2, dem jeden Tag neue Flügel wuchsen. Im Vortraining war der Finne vier Sekunden schneller. Und beim Rennen? Vatanen fuhr ebenfalls wie der Teufel, doch nach etwa der Hälfte der Strecke sackte der Öldruck ab. Als der Peugeot die schwarz-weiß-karierte Flagge sah, waren 10:54.83 Minuten verstrichen. Vatanen wurde Zweiter, Röhrl und Audi jubelten auf 4.301 Metern Höhe. Ein Mythos war geboren!

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